Gemeinderat,
53. Sitzung vom 24.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 24 von 101
genau regelt, zu welchem Stichtag man den Vormerkschein bekommt, und es
ist genau nachvollziehbar, auch für jene Menschen, die einen Vormerkschein
haben, wann sie zu einer Wohnung kommen. Aber man darf nicht vergessen, man
kommt erst dann zu einer Wohnung, wenn eine andere frei wird. Das ist von uns
nicht beeinflussbar. Wir wissen, dass es pro Jahr in etwa 9 000 bis
10 000 Gemeindewohnungen gibt, die frei werden. Dadurch, dass es jetzt
auch die Möglichkeit gibt, an Verwandte ersten Grades Gemeindewohnungen
weiterzugeben, ist das für uns dann aber sehr schwer berechenbar, wie viele Personen
davon Gebrauch machen und wie viele eine Gemeindewohnung beispielsweise auch
zurückgeben. Aber diese Größenordnung wissen wir, deshalb können wir auch
Mieterinnen und Mietern in etwa sagen, wann sie, je nach Wohnungsgröße, eine
derartige Wohnung bekommen, aber natürlich nicht genau, weil das halt auch vom
Freiwerden der Wohnungen abhängig ist.
Vielleicht noch zum Kollegen Dworak, der gemeint hat, dass wir
7 000 Wohnungen nicht bauen können. Wir werden im heurigen Jahr beweisen,
dass wir das sehr wohl realisieren können, auch dank der engagierten Mitwirkung
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wohnfonds Wien, die sich hier sehr
bemühen, wie auch andere Abteilungen meines Ressorts. Aber, Kollege Dworak, es
wäre uns eine große Hilfe im Ressort, wenn Sie vielleicht Einfluss nehmen
könnten auf Parteikollegen, die beispielsweise in Bezirken auf der Homepage
schreiben, es gibt so viele Wohnungen in Wien, und man sollte aus dieser
Argumentation heraus den Neubau von Wohnungen im jeweiligen Bezirk verhindern,
und zwar mit tatkräftiger Unterstützung auch von zum Teil von der ÖVP
initiierten, zum Teil von der ÖVP begleiteten Bürgerinitiativen verhindern. Uns
wäre da sehr geholfen, wenn Sie da vielleicht positiv einwirken, dass diese
Verhinderungsmaßnahmen nicht stattfinden und wir zügiger sinnvolle und
eigentlich auch von der Bevölkerung nachgefragte und akzeptierte Bauprojekte
realisieren können.
Vielleicht noch zu einer Anmerkung, die die Leistungen von Firmen bei Wiener
Wohnen betrifft. Ich glaube, ich muss jetzt wirklich einmal ein ernstes Wort
mit der Frau Präsidentin der Wirtschaftskammer Jank führen, und ich muss da
wirklich auch die Wiener Wirtschaft ein bisschen vor Ihren Angriffen
verteidigen, denn das, was Sie jetzt kritisieren, trifft ja nicht Wiener
Wohnen, sondern das trifft ja die Wiener Firmen, die diese Arbeiten zu
erledigen haben. Wir überlegen uns sehr wohl jetzt bei Wiener Wohnen eine
stärkere Kontrolle auch der ausübenden Firmen, aber die Leistung erbringt sehr
wohl die private Firma, die den Auftrag dazu bekommt. Und ich kann einfach
nicht glauben, Herr GR Dworak, dass die Leistungen der Wiener Unternehmen
insgesamt so schlecht sind. Ich muss da wirklich einmal die Frau
Wirtschaftskammerpräsidentin fragen, ob das so ist, ob das ihre Einschätzung
ist, ob sie auch glaubt, dass die Leistungserbringung der Wiener Unternehmen so
schlecht ist, damit Sie offensichtlich jedes Mal kritisieren können, dass hier
zu wenige, zu geringe, zu schlechte, zu langsame Leistungen erbracht werden.
Aber ich nehme Ihre Kritik ernst, und wir werden hier ein stärkeres
Kontrollsystem für die Wiener Unternehmen einführen, und das auch in Abstimmung
mit den Wiener Betrieben.
Abschließend, meine sehr geehrten Damen und Herren, möchte ich mich
sehr herzlich bedanken bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meines
Ressorts, bei den sieben Magistratsabteilungen, beim Wohnfonds Wien, beim
Wiener Wohnservice, bei Wiener Wohnen, auch bei den Beschäftigten der Haus- und
AußenbetreuungsGmbH, auch bei den Wiener Hausbesorgerinnen und Hausbesorgern,
die in den nächsten Wochen und Monaten, wenn der erste Schnee fällt, besonders
gefordert sein werden. Ich möchte mich abschließend auch ganz herzlich bei
allen Mitwirkenden im Wohnbauausschuss bedanken, unabhängig jetzt von Ihrer
Parteizugehörigkeit, denn wir führen immer harte inhaltliche Diskussionen – das
ist auch gut so –, aber in Summe gesehen haben wir gemeinsam auch viel
vorangebracht. Wenn ich nur an die gemeinsamen Beschlüsse zur Bauordnung denke
oder unsere gemeinsamen Projekte zur kommenden Garagenverordnung, so bin ich
sicher, dass wir gemeinsam im Dienste für die Wiener Bevölkerung arbeiten
werden.
Deshalb ersuche ich Sie auch um die Zustimmung zu dem Teil des Budgets,
der in meinem Ressort zu verantworten ist. – Danke schön. (Beifall bei der
SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zur Geschäftsgruppe Wohnen,
Wohnbau und Stadterneuerung und zum Wirtschaftsplan der Unternehmung Stadt Wien
– Wiener Wohnen liegt jetzt keine Wortmeldung mehr vor.
Wir kommen nun zur Beratung der Geschäftsgruppe Integration,
Frauenfragen, Konsumentinnenschutz und Personal.
Als erste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau GRin Matiasek. Ich erteile
es ihr.
GRin Veronika Matiasek (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau
Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich möchte in unserem doch umfangreichen Ressort mit dem Bereich
Tierschutz beginnen.
Frau Stadträtin, sehr geehrte Damen und Herren, wir
haben hier in Wien die Situation, dass es doch einige Punkte gibt, wo man sagen
muss, mit dem müssen wir uns auseinandersetzen, hier sind neue Perspektiven
oder neue Maßnahmen zu schaffen. Wir haben in Wien ein Tierschutzhaus, das zwar
von der Stadt Wien sehr großzügig unterstützt wird, gefördert wird, aber wenn
man es genau betrachtet, ist es eine ewige Baustelle, und die Perspektive kann
einfach nicht sein, an dieser Baustelle ewig weiterzuwurschteln. Ich glaube, es
wäre eine gute Option, einmal festzuhalten – das kann natürlich nicht unbedingt
im nächsten Jahr geschehen –, dass die Ausführung stattfindet, dass wir uns
einmal zum Ziel setzen und die Vision haben, in Wien ein Tierschutzhaus zu
schaffen, das den heutigen Standards entspricht, das gleichzeitig ein Kompetenzzentrum
ist, wo man auch eine Ausbildung zum Tierpfleger machen kann, wo eine
Tierpension untergebracht ist, die gut geführt ist, wo sich
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