Gemeinderat,
52. Sitzung vom 30.10.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 79 von 95
Wien hat seine Aufgaben erfüllt. Wien hat ein sehr dichtes Netz im
Bereich Operschutz. Die SPÖ lässt niemanden und niemals allein. – Danke. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zu Wort ist niemand mehr
gemeldet. Die Debatte über die Beantwortung dieser Dringlichen Anfrage ist
somit beendet.
Mir liegen insgesamt vier Anträge der Freiheitlichen vor, die jetzt zur
Abstimmung gelangen.
Die Forderung des ersten Antrages lautet: Der zuständige Stadtrat für
Bildung, Jugend, Information und Sport möge dafür sorgen, dass im Bereich der
Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Wien das Thema Kriminalprävention für ältere
Menschen verstärkt Eingang findet. In formeller Hinsicht wird die sofortige
Abstimmung verlangt. - Wer diesem Antrag zustimmen kann, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die Zustimmung der ÖVP, FPÖ und Grünen fest. Das ist nicht die
erforderliche Mehrheit.
Der zweite Antrag hat folgenden Text: Die zuständige Stadträtin für
Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke wird ersucht, die Mittel für
eine ausreichende Versorgung von älteren Kriminalitätsopfern durch Beratung,
Betreuung und Behandlung sicherzustellen. In formeller Hinsicht wird die Zuweisung
an den Ausschuss Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke verlangt. -
Wer diesem Antrag zustimmen kann, den bitte ich um ein Zeichen mit der
Hand. – Ich stelle die Einstimmigkeit fest.
Der nächste Antrag lautet: Die zuständige Stadträtin für Gesundheit und
Soziales möge die entsprechenden Voraussetzungen schaffen, damit in den
unterschiedlichen Einrichtungen der Stadt Wien, die für Seniorinnen und
Senioren zur Verfügung stehen, regelmäßige Veranstaltungen in Zusammenarbeit
mit der Polizei stattfinden, die zielgruppenorientiert dem Thema der
Kriminalprävention gewidmet sind. Auch hiefür wird die sofortige Abstimmung
verlangt. - Wer dem zustimmen kann, gebe bitte ein Zeichen mit der Hand. –
Dieser Antrag hat die Zustimmung der Grünen,
der FPÖ und der ÖVP und somit nicht die erforderliche Mehrheit.
Der nächste Antrag lautet: Die zuständige Stadträtin für Gesundheit und
Soziales möge so schnell wie möglich die Voraussetzungen für die Einrichtung
eines flächendeckenden Versorgungsnetzes zur Beratung, Betreuung und Behandlung
von Seniorinnen und Senioren, die Opfer von kriminellen Handlungen geworden
sind, schaffen. Auch hiefür wird die sofortige Abstimmung verlangt. - Wer
diesem Antrag zustimmen kann, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. –
Dieser Antrag hat die Zustimmung von ÖVP, FPÖ und GrüneN und somit nicht die erforderliche Mehrheit.
Wir haben nunmehr die von GRin Claudia Smolik eingebrachte, an den
Herrn Bürgermeister gerichtete Dringliche Anfrage betreffend Änderung der
Rahmenbedingungen für Kindergarten- und HortpädagogInnen und
KindergartenassistentInnen sowie höhere Entlohnung zu behandeln.
Diese wird von der Fragestellerin mündlich begründet, und hierauf
findet eine Debatte über den Gegenstand statt. In Absprache mit dem Antragsteller
kann auf eine Verlesung der Dringlichen Anfrage verzichtet werden.
Ich erteile jetzt für die Begründung der Dinglichen Anfrage Frau GRin
Smolik das Wort. Gemäß § 37 Abs 1 steht ihr eine Redezeit von 20
Minuten zu.
GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrte Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren! Herr Bürgermeister!
Es ist nicht das erste Mal, dass wir hier zum Thema Kindergarten eine
Diskussion führen. Wir haben uns deswegen für die Maßnahme einer Dringlichen
Anfrage an Sie entschieden, weil in den letzten Wochen in diesem Bereich doch
einiges geschehen ist, und wir glauben, dass sich dieses Haus sehr wohl mit
diesem Thema auseinandersetzen sollte.
Wir wissen – und das wurde hier auch schon öfters
diskutiert –, dass sich der Kindergarten in den letzten Jahren, wenn nicht
Jahrzehnten, sehr stark verändert hat. Zu Beginn war das – unter
Anführungszeichen – eine Aufbewahrungsstätte für Kinder, um berufstätigen
Frauen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen. Mittlerweile wird
der Kindergarten – und das wird Gott sei Dank breit mitgetragen – als
wichtige erste bildungspolitische Einrichtung gesehen. In dieser Zeit hat sich
zum Glück im Kindergarten sehr viel verändert, aber einige Entwicklungen haben
damit nicht Schritt gehalten und zwar vor allem die Situation der
KindergartenpädagogInnen und -assistentInnen.
Wenn wir uns anschauen, was sich in den letzten Jahren am Berufsbild
der KindergartenpädagogInnen verändert hat und vor welche Herausforderungen diese
Personengruppe tagtäglich gestellt ist, dann muss man sich vor allem die
derzeitige Besoldung, um die es heute auch geht, und die Rahmenbedingungen,
unter denen KindergartenpädagogInnen, aber auch -assistentInnen arbeiten
müssen, ansehen.
Mittlerweile
sind Aufgaben dazugekommen, von denen sich die Eltern, die Kinder, die
PädagogInnen und auch die Politik erwarten, dass sie im Kindergarten erfüllt
werden, und zwar ganz normal im Arbeitsalltag. Sprachstandsfeststellungen sind
erst kürzlich dazugekommen, Sprachförderung und das Aufmerksammachen auf
Sprachfehlentwicklungen wie Legasthenie oder Sprachfehler sind schon länger an
der Tagesordnung. Entwicklungsgespräche sollen geführt werden, und es wird
erwartet, dass sie von den PädagogInnen mit den Eltern auch wirklich geführt
werden, um frühzeitig geeignete Maßnahmen in die Wege zu leiten. Es geht um
Beratungsgespräche aller Art. Weiters sind diese Personen mit Konzepten und
Vorbereitungsarbeiten befasst und, und, und. Diese Liste lässt sich noch sehr lange
fortsetzen.
All das führt dazu, dass KindergartenpädagogInnen,
die einen sehr hohen Anspruch an sich selbst und an ihre Verantwortung stellen,
die sie auch tragen und gerne übernehmen, unter ständigem Druck und Stress
stehen. Sie haben, wie gesagt, eine hohe Erwartungshaltung an sich selbst, und
die Gesellschaft hat mittlerweile
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular