Gemeinderat,
46. Sitzung vom 29.04.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 90 von 113
beim Vollzug, wie viele Stunden - ich komme wieder
auf den Polizeialltag zurück - dafür aufgehen, Leute zu suchen.
Jetzt kommt gleich noch der zweite Faktor dazu, sich
in einer Wohnung zu melden oder dann eben vor der Tür zu stehen, um jemanden
abzuholen. Es geht ja hier meistens nicht um eine gute Tat oder um ein schönes
Erlebnis, sondern es geht darum, dass jemand von der Polizei gesucht wird, weil
er sich etwas zuschulden kommen ließ. Dann stehen sie vor der Tür, sehr oft
natürlich zeitig in der Früh, und die betroffenen Eigentümer oder Mieter -
häufig sind es auch alleinstehende Personen, oft ältere Damen - erschrecken
sich wirklich sehr, haben dieses unangenehme Erlebnis und müssen dann lange und
aufwendig beweisen, dass sie die betreffende Person überhaupt nicht bei sich
wohnen haben. Da besteht ein großer Mangel. Das gehört ebenfalls zum Thema
Sicherheit, und dafür ist natürlich sehr wohl auch der Magistrat der Stadt Wien
verantwortlich, dass mit diesen Scheinmeldungen in Wien endlich Schluss ist! (Beifall bei der FPÖ.)
Natürlich hat auch - wenn nachgewiesen - der Chef der
Fremdenpolizei in mehreren Presseerklärungen oder öffentlichen Darstellungen
bestätigt, dass gerade aus dem Bereich der Asylwerber sehr viel Kriminalität
kommt. Wenn ich die Quote, so wie es in Wien der Fall ist - der Herr
Bürgermeister hat heute von 130 Prozent gesprochen -, übererfülle, dann
habe ich damit automatisch mehr Kriminalität in der Stadt. Selbstverständlich
ist es notwendig, auch diesen Bereich so zu gestalten, dass ich zumindest nicht
freiwillig eine derart hohe Anzahl an Kriminellen - und das ist so nachgewiesen
- importiere. Das sind keine Geschichten, die wir erfunden haben, sondern das
alles kann man schwarz auf weiß nachlesen.
Ein weiterer Punkt - und da ist auch die Stadt Wien
beteiligt - ist die Lokalszene, die sich in vielen Bezirken, in vielen Straßen,
in vielen Grätzeln etabliert hat. Es fängt schon damit an, dass man bei den
Genehmigungen und Kontrollen äußerst großzügig ist. Bei jeder Razzia - gerade
in Vorwahlzeiten veröffentlichen Sie es sehr gerne, dass diese Razzien
überhaupt stattfinden - gibt es Probleme, jetzt ganz abgesehen von
baupolizeilichen Vorschriften und Hygieneauflagen, nach dem Aufenthaltsgesetz,
nach dem Fremdengesetz!
Natürlich sind solche Lokale, die schon ihre Auflagen
nicht erfüllen - das weiß man ja -, mit ein Teil einer kriminellen Szene. Wo
halten sich denn solche Menschen auf? Selbstverständlich hängt so etwas immer
ganz nahtlos zusammen, es bietet Drehscheiben, Unterschlupf und den Standort
für Kriminelle. Daher ist hier natürlich auch die Stadt gefragt, im Bereich der
Genehmigungen und im Bereich der Kontrollen wesentlich restriktiver vorzugehen.
Da könnten Sie schon etwas zur Sicherheit mit beitragen, ohne in der direkten
Kriminalitätsbekämpfung - wie Sie vollkommen richtig sagen, sind Sie dafür
nicht zuständig - tätig zu sein.
Wir haben schon heute in der Früh mit einem Thema
begonnen, das mir persönlich ein ganz großes Anliegen ist, und das ist der
Opferschutz. Auch hier: Kindesweglegung, das geht uns nichts an, Bund,
Organisationen und so weiter! - Na ja, ganz so ist es nicht, wenn es eine jetzt
leider immer größer werdende Personengruppe gibt, die Erfahrungen mit
Kriminalität und traumatische Ereignisse hinnehmen muss, etwa nach
Bankanschlussdelikten, Raub in Wohnungen, Raub auf öffentlichen Plätzen, Diebstählen
in Wohnungen, aber auch fürchterlichen Trickdiebstählen und Betrügereien, die
vor allem alte Menschen in dieser Stadt tagtäglich erfahren müssen.
Wenn sie dann an diesen Auswirkungen zu leiden haben,
oft nur seelisch, oft körperlich und seelisch krank werden, richtiggehend krank
werden - denn auch eine negative psychische Lage ist eine Krankheit und bedarf
einer Betreuung -, dann ist hier, genauso wie im Bereich der Gesundheit,
natürlich auch die Stadt mit ihren Einrichtungen gefordert. Selbstverständlich
brauchen solche Menschen, um dann überhaupt wieder Erholung von diesem Ereignis
zu finden, eine Betreuung.
Es ist ja nicht so, dass es da gar nichts gibt, aber
das gibt es in zu geringem Ausmaß und nur in Ansätzen. Es gab ein Projekt in
Favoriten, nicht zuletzt wahrscheinlich deshalb, weil der Stadthauptmann von
Favoriten, Lepuschitz, auch im Weissen Ring sehr aktiv ist und wahrscheinlich
deshalb dafür gesorgt hat, dass es in diesem Bezirk zu so einem Projekt
gekommen ist. Die Stadt Wien hat damals knapp 60 000 EUR dafür
investiert - ein Klacks, wenn ich mir viele andere Förderungen, die wir
ausschütten, ansehe.
Leider war dieses Projekt nur auf einen Zeitraum von
einem Jahr begrenzt, und leider war es ausschließlich auf Frauen ausgerichtet.
Es stimmt schon, dass es mehrheitlich ältere und alte Frauen sind, aber
natürlich sind auch Männer Opfer von Kriminalität, und natürlich trifft es alte
Männer genauso wie alte Frauen. Es ist das Projekt auch bewertet worden, es ist
von den Beteiligten positiv bewertet worden, nur wurde darüber geklagt, dass es
so kurz und natürlich nicht umfangreich genug war. Die Betreuung der älteren
Menschen wurde positiv gesehen, und es wurde die Forderung aufgestellt, dass
man das nicht nur auf Frauen beschränken soll.
Es ist definitiv ein Unterstützungsangebot für
Kriminalitätsopfer, vor allem für ältere Menschen in Wien, gegeben, und es
sollte ein Konzept entwickelt werden, wodurch in Zukunft eine vertraute Person
die Menschen wieder sozusagen zurück ins Leben führen kann, bedeutet doch vor
allem die Erfahrung mit Kriminalität in der eigenen Wohnung, aber natürlich
auch im öffentlichen Raum für viele alte Menschen, die nicht von einem
familiären Netz umgeben sind, oft sozusagen das Abgleiten in die völlige
soziale Isolation.
Ich glaube nicht, dass Sie, wenn
Sie sich „Sozialstadt Wien" nennen, beruhigt dabei zuschauen können, wie
gerade die Aufbaugeneration, die sich um diese Stadt verdient gemacht hat,
heute so etwas erfahren muss und sozusagen Opfer einer Welle wird, die sich
derzeit über die Stadt bewegt und die nicht von uns erfunden ist, denn
letztlich ist darüber auch in den Zeitungen zu lesen. Ich meine jetzt nicht
reißerische Titel. Ich würde sagen,
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