Gemeinderat,
45. Sitzung vom 26.03.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 104 von 106
auch noch hinauflegen wollen, dann wäre das sehr
kostspielig. Außerdem weiß jeder beziehungsweise wiederhole ich Ihnen jetzt
noch einmal, dass verkehrswissenschaftlich belegt ist, dass FußgängerInnen
immer den kürzesten Weg nehmen und den Steg sicherlich nicht annehmen werden,
schon gar nicht Jugendliche und Kinder aus dem Wiedner Gymnasium, das
unmittelbar an der Blechturmgasse liegt.
Wir haben eine bessere Lösung. Die Wiedner Grünen
fordern das schon jahrelang, aber es wurde immer quasi herumgeeiert, und die
Lösung wurde abgelehnt, weil es angeblich eine Rechtsvorschrift laut
Eisenbahngesetz gibt, die das verbietet. Ich habe mich aber schlau gemacht,
meine Damen und Herren! – Es gibt
keine Rechtsvorschrift, gemäß welcher ein schienengleicher Übergang in der
Haltestelle Blechturmgasse nicht errichtet werden darf. Das gilt nur für Züge,
die im Tunnel bis 160 km erreichen. Aber die USTRAB fährt ja unten genau
so wie an der Oberfläche. Daher könnte man in der Blechturmgasse diesen schienengleichen
Übergang sehr wohl errichten. In den Fahrtrichtungen ist genügend Platz, und
dieser Übergang bietet sicherlich mehr Sicherheit als der FußgängerInnensteg,
der wahrscheinlich vor allem von den SchülerInnen des Bundesgymnasiums nicht
benützt werden würde; diese würden dann voraussichtlich über die Gürtelfahrbahn
laufen. Deshalb stellen wir einen Beschlussantrag:
„Die Frau amtsführende Stadträtin für Finanzen,
Wirtschaft, Politik und Wiener Stadtwerke wird ersucht, zusammen mit den Wiener
Linien Verhandlungen aufzunehmen, damit in der Unterpflasterstraßenbahnstation
Blechturmgasse ein schienengleicher Übergang anstelle eines kostspieligen und
wenig sinnvollen FußgängerInnenstegs über die Gürtelfahrbahn errichtet wird. – Wir bitten um Zuweisung dieses
Antrages. (Beifall bei den Grünen.)
Außerdem gibt es noch
einige Anträge von der ÖVP. In diesem Zusammenhang drängt sich mir die Frage
auf: Was wäre die ÖVP ohne die Grünen?
(Ironische Heiterkeit und Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Den Antrag betreffend
Tariferhöhungsstopp bei den Wiener Linien werden wir ablehnen, weil wir einen
eigenen Antrag haben. Laut ÖVP-Antrag soll heuer keine Tariferhöhung bei den
Wiener Linien erfolgen. Wir wollen jedoch einen Tarifstopp bis mindestens 2011.
(Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Betreffend Ringrundlinie
werden wir natürlich zustimmen.
Weiters stellen Sie einen
Antrag betreffend Vereinheitlichung der Seniorenermäßigungen bei den Wiener
Linien. Wir meinen, dass die Seniorenermäßigung schon längst reformiert gehört.
Es gibt nämlich einerseits Seniorinnen und Senioren, die 60 Jahre erreicht
haben und die weit mehr an Pension bekommen, als Werktätige überhaupt jemals
gehabt haben, und wir sehen nicht ein, warum diese Senioren und Seniorinnen,
die wirklich sehr viel Pension bekommen, überhaupt SeniorInnenermäßigungen
bekommen und nur die Hälfte für die Tickets bezahlen sollen. Andererseits – das ist das andere Extrem – gibt es Pensionisten und
Pensionistinnen, die das 60. Lebensjahr noch nicht erreicht haben und aus
diesem Grund die Seniorenermäßigungen nicht bekommen. Sie können einen
Mobilpass beantragen oder ein Ansuchen stellen, Pensionisten mit
Sozialpass P zu sein. Ihr Einkommen liegt aber gerade um 50 EUR oder
100 EUR über der Berechtigungsobergrenze.
In Anbetracht der
genannten Gründe meinen wir, dass die Seniorenermäßigungen bei den Wiener
Linien schon längst reformiert werden müssen. Wir werden dem Antrag aber im
Sinne der Gleichbehandlung sehr wohl zustimmen. – Danke schön. (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Ich
erteile nun Herrn GR Mag Gerstl das Wort. –
Bitte.
GR Mag Wolfgang Gerstl
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender!
Ich repliziere auf zwei
Anträge der Grünen und bringe
selbst drei Anträge ein.
Zum ersten Antrag der Grünen betreffend Fußgängerübergang bei
der USTRAB. – Wir halten diesen Antrag für nicht machbar und stimmen entgegen
unseren Gepflogenheiten diesmal sogar einer Zuweisung nicht zu, weil wir
denken, dass dieser Vorschlag absolut undurchführbar ist. Damit habe ich
erläutert, warum wir gegen den ersten Vorschlag der Grünen sind.
Gegen den zweiten
Vorschlag der Grünen betreffend
das Moratorium bei den Tarifen der Wiener Linien sind wir deswegen, weil Sie
natürlich aus Ihrer Sicht immer wieder von möglichst langen Tarifstopps und dem
Nichterreichen von Erhöhungen ohne Rücksicht auf die Wirtschaftlichkeit
sprechen. – Uns ist klar, dass
Sie das wollen. Wir wollen das jedoch wirtschaftlich betrachten. Wir sehen uns
die heutige wirtschaftlich schwierige Situation an und appellieren daher an die
Sozialdemokraten, zumindest heuer keine Tariferhöhungen durchzuführen, und wir
meinen in Anbetracht dessen, was die Grünen
in ihren Beschlussantrag geschrieben haben, dass es eben nicht so einfach ist,
dass, wenn die Wiener Linien zu wenig Geld haben, die Lücken sozusagen mit der
Gießkanne - mit Steuergeldern - gefüllt werden.
Daher haben wir
diesbezüglichen einen eigenen Antrag vorbereitet, den ich hiermit einbringe. (Beifall
bei der ÖVP.)
Die beiden anderen Anträge
beschäftigen sich, wie meine Vorrednerin schon angekündigt hat, mit der
Vereinheitlichung der Seniorenermäßigung bei den Wiener Linien. Diesbezüglich
gibt es eine Entscheidung der Gleichbehandlungskommission des Bundeskanzleramtes.
Das Bundeskanzleramt untersteht ja einem sozialdemokratischen Bundeskanzler,
und wir gehen daher davon aus, dass dieser sozialdemokratische Bundeskanzler,
der auch aus Wien stammt, für die Wiener SPÖ diesen Spruch akzeptiert und in
Hinkunft für die Seniorinnen und Senioren einen einheitlichen Tarif und eine
einheitliche Altersgrenze festlegt.
Ich bringe daher mit meinen
Kolleginnen Ingrid Korosec und Karin Praniess-Kastner diesen Antrag auf
Vereinheitlichung der Seniorenermäßigungen ein. (Beifall bei der ÖVP.)
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