Gemeinderat,
45. Sitzung vom 26.03.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 78 von 106
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig garantiert dafür, dass
die Wohnpolitik in Wien auch in Zukunft eine Erfolgsgeschichte bleiben wird. -
Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als
Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Hora. Ich erteile es ihm.
GR Karlheinz Hora (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Ich habe einen Satz hier heraußen vom Kollegen Herzog
bei der Erstmeldung der Freiheitlichen Partei dieses Hauses aufgefasst, der wie
folgt gelautet hat: „Die Stadtverwaltung tut nichts gegen spielende Kinder.“ (StR
Johann Herzog: Was? Herr Kollege!) Das war ein Original. (Aufregung bei
der FPÖ.) Sie können es ja gerne nachlesen, es war so. Ich habe ja kein
Problem damit. Lesen Sie es nach im Protokoll, dann werden Sie draufkommen, es
wurde so gesagt! (StR Johann Herzog: Ich habe es so nicht gesagt!) Ich
habe ja kein Problem, wenn Sie hier herausgehen und Sie sagen, dass Sie das
nicht so gemeint haben. (StR Johann Herzog: Ich habe es so auch nicht
gesagt!) Dafür habe ich ... Ich habe kein Problem damit, wenn
Sie das hier richtigstellen. (Weitere Aufregung bei der FPÖ.)
Für mich ist es nur erschreckend, wie Sie
Nachbarschaftskonflikte, die überall in der Stadt auftreten können, einzig und
allein auf den Wiener Gemeindebau projizieren. Das ist für mich nämlich das
erschreckende Ergebnis! Sie wurden ja heute auch schon aufgefordert, einmal
Klarheit zu geben, dass es Ihnen gar nicht so sehr um Mieter in den
Gemeindebauten geht, sondern um die Tatsache, dass auch Migranten in den Genuss
des sozialen Wohnbaus kommen. Das wurde hier heute auch schon klargestellt. Und
ich glaube, hier sollte auch die Freiheitliche Fraktion dieses Hauses endlich
einmal schauen, wie die Wirklichkeit in dieser Stadt ausschaut, dass es nicht
nur im Gemeindebau, sondern dass es punktuell, aber nicht so, wie Sie es
darstellen wollen, quer über die Stadt da oder dort Probleme gibt. Und zu den
Kollegen von der Freiheitlichen Fraktion: Ich nehme an, auch Ihnen wird es
schon einmal das eine oder andere Mal passiert sein, dass Sie bei einer
Lärmquelle gesagt haben, die stört mich jetzt, oder? (GR Univ-Prof Dr
Herbert Eisenstein: Na sicher, sicher!)
Ich möchte daher auch das, was meine Vorredner bereits
mitgeteilt haben, noch einmal ein bisschen manifestieren. Die Tatsache, dass es
eine Befragung von den 220 000 Gemeindebaumietern gegeben hat, das haben
Sie schon gehört, Frau Kollegin Frank. Man kann es nur nicht oft genug
erwähnen: Ein Rücklauf von 45 000 (GRin Henriette Frank: Von
20 Prozent!)! Sie haben ja heute ... (GRin Henriette Frank:
20 Prozent.) Sie lernen ja, Sie sind lernfähig. Ich habe ja schon
immer in diesem Haus gehört: Stetiges Wiederholen erhöht den Lerneffekt. (Heiterkeit
bei der SPÖ.) Das hören wir. Ich glaube, in diesem Sinne haben wir ja noch
Hoffnung. Die Periode ist ja noch lang genug, wir können es gerne wiederholen,
einmal noch zum Innigstwerden dieser Zahl: 45 000 Menschen haben sich
deklariert, wie sie zu den Gemeindewohnungen stehen. Es wäre für mich
interessant, ob irgendeine private Hausverwaltung in dieser Stadt eine
gleichlautende Aktion gemacht hätte oder eine gleichlautende Aktion macht. Ich
wette mit Ihnen ... (GRin Henriette Frank: Wozu?) Wozu? Genau das
ist das Problem, Frau Frank. Ich wiederhole es gerne noch einmal. Es kann ohne
Weiteres in jedem Gebäude in Wien ein Nachbarschaftskonflikt auftreten. Sogar
hier in den Bänken kann es einmal passieren, dass Sie bei Ihrem Nachbarn
anstoßen und dass er es als unangenehm empfindet. (GRin Henriette Frank:
Nein, nein! – Heiterkeit bei der FPÖ.) Sie nicht. Gut, nehme ich so zur
Kenntnis.
Ich sehe daher auch diese Aktion als ganz, ganz
wichtig, weil sie auch gezeigt hat, dass die Qualität der Wiener Gemeindebauten
auch dem entspricht, was historisch bis jetzt auch war, eben für alle
Bevölkerungsgruppen, alle Bevölkerungsschichten zugänglich und die Mehrzahl der
Gemeindebauten und daher auch, und der Kollege Niedermühlbichler hat es vorher
erwähnt, ich erlaube es mir zu wiederholen ... (Aufregung bei GRin
Henriette Frank.) Frau Frank, ich erlaube es mir zu wiederholen, das heißt,
dass es überhaupt möglich ist, in Grünflächen Konflikte zu bekommen, weil die
Mehrzahl und die große Mehrzahl, nämlich fast alle Gemeindebauten in Wien,
Grünflächen in ihrer unmittelbaren Umgebung, in ihrem Bereich haben, so groß,
dass sie manchmal Parkanlagen gleichen. Daher ist es auch möglich, dass da der
eine oder andere Nachbarschaftskonflikt entsteht.
Weiters hat sich bei dieser Umfrage gezeigt - und da
muss ich ganz offen gestehen, dass es auch für mich von meinem Ressort aus sehr
interessant war -, dass die meisten Mieter bis auf eine ganz eine geringe Zahl
erklärt haben, dass die Anbindungen an das öffentliche Verkehrsnetz optimal
sind. Das zeigt, dass die Standortwahl bei den Wiener Gemeindebauten sehr gut
gewählt wurde, denn sie ist auch ganz wichtig, um den öffentlichen
Personenverkehr in Wien zu nützen. (Beifall bei der SPÖ.)
Weiters hat sich gezeigt, dass es auch immer wieder
Mieter gibt, die bestrebt sind, die einen oder anderen Missstände, die es gibt
- und ich glaube oder ich erinnere mich, heute in der Früh bei der
Anfragebeantwortung hat unser Herr Bürgermeister erklärt, er geht selber einmal
eine Glühbirne auswechseln. Da finden Sie aber nicht sehr viele Mieter, die das
in irgendeinem Wohnhaus, nicht nur im Gemeindebau, auch machen und daher ist
es ... (Heiterkeit bei den GRÜNEN.) Ich stelle es gerne klar, damit
Sie richtig einwerfen können, ich habe es auch von der rechten Seite gehört,
also von mir aus gesehen rechten Seite. Er hat gemeint, dort, wo er wohnt, geht
er gerne auch, wenn einmal eine Glühbirne kaputtgeht, diese austauschen. (Weitere
Heiterkeit bei den GRÜNEN.)
Was aber ganz wichtig ist - und
zeigen Sie mir eine Hausverwaltung in ganz Österreich, die 24 Stunden
besetzt ist, um Schadensfälle in einer Wohnhausanlage, in der Wohnumgebung
direkt zu melden. Da gibt es das Servicetelefon, das vor einigen Jahren
eingeführt wurde.
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