Gemeinderat,
45. Sitzung vom 26.03.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 15 von 106
die in einem ganz spezifischen Zusammenhang da auch
mit der Zuständigkeit im Magistrat und in anderen Bereichen stehen.
Also ich denke, dass es gut ist, dass wir diese
Maßnahmen auch setzen, dass es gut ist, dass Schanigärten nur so groß sind, wie
sie tatsächlich bewilligt sind, dass Baustelleneinrichtungen nur so lange
stehen, als sie tatsächlich bewilligt sind, dass man diese Dinge entsprechend
kontrolliert, denn die führen zum täglichen Ärgernis - das ist auch in
Übereinstimmung mit der Wirtschaftskammer, ist gar keine Frage -, zum täglichen
Ärgernis, ist ja ganz klar. Daher ist das zu kontrollieren und das tun wir
auch.
Aber Kriminalitätsbekämpfung und die
Erwartungshaltungen, die Sie hier mit dem Begriff der Stadtwache verbinden,
Kriminalitätsbekämpfung ist Aufgabe der Bundespolizei. Wir können da durchaus
miteinander etwas tun, gar keine Frage, indem wir beispielsweise auch sehr
darauf dringen, dass die Polizei mit den notwendigen personellen, aber auch von
der Ausstattung her gesehenen Voraussetzungen versehen wird, dass sie ihre
Aufgabe entsprechend wahrnehmen kann. Es kann nur gut sein, wenn wir das
miteinander wollen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke. Die 1. Zusatzfrage wird vom Fragesteller gestellt,
nämlich von GR Dr Ulm.
GR Dr Wolfgang Ulm (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Ja, sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Es geht mir fast so wie bei
der letzten Frage. Was also die Problemerkennung und Analyse und ich glaube,
Ihren grundsätzlichen Ansatz betrifft, treffen Sie bei mir auf
hundertprozentige Zustimmung. Das ist keine Frage, dass es Aufgaben der Polizei
gibt und dass es städtische Aufgaben gibt und dass es gut ist, wenn es eine
sehr gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Polizei gibt, denn dem Bürger ist
es völlig egal, woher die Sicherheit kommt und warum sie in einer Stadt
funktioniert, ob das jetzt Bundesorgane oder städtische Organe sind.
Aber lassen Sie mich jetzt den Schwerpunkt auf die
städtischen Organe richten. Bei der Einhaltung dieser Hausordnung gibt es jetzt
schon eine Fülle von Ordnungsdiensten. Warum soll man nicht mögliche
Synergieeffekte nutzen und warum sollen wir unser Personal nicht sinnvoller und
besser einsetzen, wenn es möglich ist? Warum soll der Blaukappler nicht auch
ahnden können, wenn ein Auto eine Einfahrt verparkt? Warum soll der Weißkappler
nicht auch einschreiten können, wenn der Gehsteig verunreinigt wird? Das ist
nicht wirklich nachvollziehbar. Wir könnten mehr für die Sicherheit und
Sauberkeit und Schönheit in dieser Stadt tun, wenn wir schon bestehende Kräfte
bündeln würden. Da rede ich noch gar nicht davon, dass man die eine oder andere
Aufgabe von der Polizei sinnvollerweise übernehmen könnte, da bleibe ich nur
beim Status quo, wofür jetzt schon die Stadt zuständig ist. Wir würden mit
einer Uniformierung generalpräventiv wirken, das subjektive Sicherheitsgefühl
würde steigen. Ich meine, dass da mehr drinnen wäre, wenn man tiefer in die
Frage einsteigen würde, die Sie schon angerissen haben, nämlich dass es zur
besseren Koordination der schon bestehenden Ordnungsdienste kommen könnte.
Bgm
Dr Michael Häupl: Herr
Gemeinderat!
Es ist weder etwas gegen eine Verbesserung im koordinativen
Bereich einzuwenden noch ist etwas dagegen einzuwenden, dass man da oder dort
Feinschliffe durchführt. Das ist ja gar keine Frage. Deswegen wird ja auch ein
Koordinator eingesetzt, der sich verschiedenste Dinge einschließlich
Zusatzausbildungen und Ähnlichem anschaut, und zwar jetzt nicht nur für den
Gemeindebau, sondern der sich das natürlich auch noch regelmäßig anschaut.
Aber ich kann Ihrer Idee deswegen auch nicht folgen,
nicht weil ich jetzt etwas gegen Uniformen hätte. Das kann man nicht so sagen.
Aber was zum Beispiel jemand, der im Sicherheitsbereich eines Krankenhauses
tätig ist, gemein hat mit der Tätigkeit, die unsere Leute etwa am Karlsplatz
auch ausüben oder mit einem Ordnungsberater im Bereich des Wohnbaus, das kann
ich persönlich nicht nachvollziehen. Abgesehen davon, es ist halt einmal eine
Gemeindeverwaltung etwas differenzierter und vielfältiger, als das etwa der
Bereich der Polizei oder anderer Sicherheitskräfte auf der Bundesebene ist. Daher sage ich es
Ihnen hier noch einmal: Jawohl, wir wollen dafür sorgen, dass hier im
jeweiligen Bereich, egal, ob jetzt dezentralisiert in den Parks oder zentral
eingerichtet wie bei den Krankenhäusern, darauf geschaut wird, dass das
eingehalten wird, was Hausordnung ist. Da sorgen wir auch dafür. Und ob man
jetzt diese Leute kennzeichnet oder nicht kennzeichnet, das soll auch noch kein
Streitpunkt sein, das ist sichtbar und erkennbar.
Was ich nicht will, ist, was Sie in Ihrer Frage hier
intendieren. Jetzt waren Sie ja behutsamer in der Formulierung. Was ich nicht
will, ist, den Eindruck zu erwecken, dass diese Menschen dafür da sind,
Kriminalitätsbekämpfung zu machen. Das können sie nicht, da verheizen wir sie
auch am Ende des Tages und erwecken dann dabei völlig falsche Erwartungshaltungen.
Daher soll jeder das machen, wofür er zuständig ist und was er auch kann: Die
Polizei Kriminalitätsbekämpfung. Wir werden ihr hier helfen und unterstützen,
wo immer das möglich ist. Und wir haben unsere Aufgaben wahrzunehmen im
Hinblick darauf, dass wir dafür sorgen, dass Hausordnungen eingehalten werden. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die nächste Zusatzfrage wird von Herrn GR Mag Kowarik
gestellt. Bitte schön.
GR Mag Dietbert Kowarik
(Klub der Wiener Freiheitlichen):
Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Im Zuge der beworbenen
Sicherheitsoffensive werden von der Stadt Wien auch Informationsveranstaltungen
in allen Bezirken stattfinden. Sie haben auch selber schon darauf Bezug
genommen. In einigen Bezirken hat es ja schon stattgefunden. Tatsache ist, dass
zumindest in einigen Bezirken das Interesse der Bevölkerung enden wollend war,
sagen wir es einmal so. Im 12. Bezirk, zum Beispiel, waren gerade einmal
26 Personen anwesend
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