Gemeinderat,
43. Sitzung vom 29.01.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 70 von 70
interessant, dass die „Berliner Zeitung", eine
unabhängige Zeitung, vor Kurzem anlässlich eines Vortrages von StR Ludwig in
Berlin geschrieben hat: „Das sind paradiesische Zustände!, rief ein
Abgeordneter in den Sitzungssaal von Schloss Fleesensee. Gemeint war aber nicht
die Golfplatz-Landschaft draußen vor den Fenstern in Göhren-Lebbin nahe der
Müritz, wo die SPD-Fraktion am Wochenende ihre politischen Strategien ...
diskutierte. Gemeint waren die Zustände auf dem Wiener
Wohnungsmarkt ..."
Ich glaube, darauf können wir stolz sein, dass unser
Wohnungsmarkt international so gesehen wird! (Beifall bei der SPÖ.)
Ich habe mir jetzt noch alle Zahlen vorbereitet: Wie
viele Passivhäuser haben wir, wie viele Studentenwohnungen und so weiter. - Im
Sinne auch dessen, was mir Präsident Kopietz mitgegeben hat - obwohl er heute
nicht amtierender Präsident ist -, zähle ich das nicht alles auf.
Was die Bedingungen der thermo-energetischen
Wohnhaussanierung betrifft, so möchte ich schon dazusagen, dass wir auch da
einen Vorrang für den Einsatz erneuerbarer Energieträger haben.
Und worum es, zusammenfassend gesagt, jetzt wirklich
geht, ist Folgendes: Wir brauchen möglichst eine Vielfalt! Wir sollten vom Gas
teilweise wegkommen. Wir werden selbst im Laufe von Jahrzehnten davon nicht
komplett wegkommen, denn das hat sich seit hundert Jahren bei uns quasi
eingebürgert, und wir sind auf dieser Schiene; jetzt von einem Augenblick auf
den anderen davon wegzukommen, geht nicht. Es ist auch eine sehr
umweltverträgliche Form der Energiegewinnung. Wenn man daher jetzt liest, es
geht immer mehr hin zum Heizöl, dann ist das weniger erfreulich.
Deshalb: Sorgen wir dafür, dass wir möglichst
verschiedenste Gasquellen haben, damit wir, wenn eine ausfällt, nach wie vor
eine sichere Versorgung haben. Zusätzlich trachten wir natürlich danach, dass
wir bei den fossilen Energieträgern perspektivisch etwas hinausgehen, und wir
achten weiter darauf, dass wir dieses differenzierte Modell mit einer
nachhaltigen Klimapolitik verbinden.
Ich glaube, dass uns, wenn wir dieses aus
vielfältigen Maßnahmen bestehende Modell umsetzen, im Endeffekt nach
menschlichem Ermessen nichts passieren kann - und wir haben eine soziale, eine
ökologische Umweltpolitik, eine Versorgungspolitik und die bestmögliche
Versorgungssicherheit in Europa. Und das soll so bleiben! - Danke schön. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Es
wären ja fast noch fünf Minuten Redezeit möglich gewesen!
Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte über
die Beantwortung der Dringlichen Anfrage ist somit beendet.
Es liegen mir drei Beschluss- und Resolutionsanträge
vor, die ich nun zur Abstimmung bringe.
Zum Ersten: ein Antrag der GRÜNEN betreffend
Sanierungsverpflichtung. Es ist die sofortige Abstimmung verlangt. Wer diesem
Antrag zustimmt, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Dieser Antrag
wird vom Antragsteller unterstützt und hat damit nicht die ausreichende
Mehrheit.
Der zweite Antrag ist der von den GRÜNEN eingebrachte
Antrag betreffend Passivhausstandard als Neubaustandard. Auch hier wird die
sofortige Abstimmung verlangt. Wer diesem Antrag zustimmt, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Dieser Antrag wird vom Antragsteller und von der FPÖ
unterstützt und hat damit nicht die ausreichende Mehrheit.
Der dritte Antrag ist der von der FPÖ eingebrachte
Antrag betreffend so genannte Verschrottungsprämie. Hier wird in formeller
Hinsicht die Zuweisung dieses Antrags an die Gemeinderatsausschüsse für Umwelt
und für Finanzen, Wirtschaft und Wiener Stadtwerke beantragt. - Wer diesem
Antrag zustimmt, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das wird von der
FPÖ und den GRÜNEN unterstützt und hat damit auch nicht die ausreichende
Mehrheit.
Damit ist die Tagesordnung erschöpfend behandelt
worden.
Ich danke für die tolle Disziplin bei der Diskussion
und schließe hiermit die Sitzung. Alles Gute!
(Ende um 16.08 Uhr.)
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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