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Gemeinderat, 43. Sitzung vom 29.01.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 30 von 70

 

Ich hatte letzte Woche Gelegenheit, bei einer Veranstaltung zu dem Themenbereich Hellas Kagran auf dem Podium zu sitzen. Da war auch eine der suspendierten Spielerinnen. Man muss es noch einmal ganz kurz in Erinnerung rufen. Hellas Kagran hat auch eine Damenfußballmannschaft. Von dieser haben drei Spielerinnen gegen Martin Graf demonstriert, der Präsident bei Hellas Kagran ist, und daraufhin sind sie suspendiert worden vom Fußballbetrieb.

 

Jetzt kann man schon einmal überlegen: Dürfen die keine politische Meinung haben, weil sie Damenfußball spielen bei Hellas Kagran? Dürfen die nicht irgendwo zu einer Demonstration gehen? Jedenfalls wurden die suspendiert. Die Geschichte war noch nicht einmal fertig – und das setzt ja dem Ganzen die Krone auf –, sondern die Jugendspieler, die U 17-Spieler von Union Mauer haben im Anschluss an diesen Ausschluss der drei Spielerinnen quasi eine Solidaritätskundgebung abgeben wollen – muss man dazu sagen. Die kamen aus der Kabine und wollten sich aufwärmen mit Leiberln, auf denen gestanden ist: „Rote Karte für Graf" und „Lasst die drei spielen". Die hat man gleich einmal einkassiert, und die sind vom Wiener Fußballverband gesperrt worden. Einer davon für vier Spiele, der ist politisch aktiv, die anderen für drei Spiele, sonst hat man keinen Unterschied feststellen können zwischen denen. Das steht auch nicht bei der Suspendierung dabei, also der politisch Aktive wird für vier Matches gesperrt, die anderen für drei. Vielleicht hat es einen anderen Grund gegeben. Er ist auch bei keiner Fraktion, die hier im Haus ist, sondern bei einer Partei, die kandiert und nicht in die Landtage oder in den Nationalrat einzieht.

 

Wenn ich mir das anschaue, dann muss ich sagen, das hat wieder viel mit Politik zu tun. Über die „Olympia" haben wir schon lange rauf und runter diskutiert, es sitzen ja auch Vertreter in diesem Haus. Bei Hellas Kagran finden FPÖ-Veranstaltungen auf dem Fußballplatz statt. Nicht irgendjemand hat dort die Kantine gekriegt, sondern der Herr Vetter. Wer ihn nicht kennt, das ist der, der – in deren Sprache – T-Hemden bestellt – die anderen von uns sagen T-Shirts dazu – über den Internetverteiler beim Aufruhr-Versand.

 

Ich würde mir wünschen, dass man bei Sportvereinen versucht, rechtsextremes Gedankengut herauszuhalten. Ich wünsche mir, dass Hellas Kagran einen besseren Präsidenten findet als den Herrn Martin Graf. Und wenn hier so viel über die Caps gesprochen wird, bei denen auch einige von uns hin und wieder bei einem Heimspiel mit dabei sind, hoffe ich, dass bei den Caps das Engagement, das zwischendurch hier der Herr Mahdalik für die Eishockeymannschaft erkennen lässt, nicht dazu führt, dass am Schluss dort auch noch die „Olympia" das Ruder übernimmt. Vorher aufpassen, dass es nicht passiert!

 

Hellas Kagran ist nicht das letzte Beispiel. Wir werden in Wien auch bei anderen Sportvereinen Arbeit haben, politische Arbeit haben, um zu schauen, dass wir dort die Rechtsradikalen draußen halten. Das ist ein Testballon. Ich will nicht, dass Wehrsportübungen auf Wiener Sportplätzen stattfinden – in diesem Sinne sind sich wahrscheinlich zumindest die GRÜNEN einig –, und das ist auch eine Arbeit, die uns noch bevorsteht. – Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächste am Wort ist Frau GRin Mag Anger-Koch. Bitte.

 

GRin Mag Ines Anger-Koch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin!

 

Wir haben heute schon sehr viel gehört über Hallen, über Ausbau, über die Eishockeymannschaft, dennoch möchte ich kurz noch einmal in Erinnerung rufen, dass wir schon sehr lange ein Sportstättenkonzept in Wien gefordert haben, dass es zu wenig Hallenflächen gibt und dass es auch hier für die Vereine zu wenig Trainingsmöglichkeiten gibt. Schon einmal diesbezüglich glaube ich doch, dass eine Mehrweckhalle ein wichtiges Instrument in Wien darstellt und dass diese Mängel auch behoben werden sollen. (VBgmin Grete Laska: Könnten Sie es präzisieren! Es steht im Antrag so unpräzise drinnen, was Sie sich erwarten!) Was steht unpräzise? (VBgmin Grete Laska: Was genau Sie wollen?) Eine Mehrweckhalle, Frau Stadträtin, eine Mehrzweckhalle. (VBgmin Grete Laska: Genauer!) Ich will es Ihnen gerne erläutern.

 

Sie selbst haben 2005 in einem Interview gesagt, Multifunktionalität ist angesagt. Eine Mehrzweckhalle sollte auch eine Multifunktionalität besitzen. (VBgmin Grete Laska: Wie viele Zuschauer?) Sie soll ein Kontingent an Zuschauern fassen, dass auch eine WM wie eine Eishockey-WM noch einmal in Wien stattfinden kann. (VBgmin Grete Laska: Also 15 000!) Ja, 15 000.

 

Und wenn Sie jetzt sagen, wir vergleichen das mit der Stadthalle Wien ... (VBgmin Grete Laska: Nein, nein, wir bleiben jetzt nur bei der Halle!) Wir bleiben jetzt einmal nur bei der Halle, wo ich mir denke, Konzerte können dort gemacht werden, die Kids wollen eigentlich immer spektakulärere Konzerte hören, was auch ganz wichtig für die Kinder ist. Es muss auch einen Hype geben, da muss etwas los sein. Wir wollen kulturelle Veranstaltungen haben. Wien, sagen Sie immer, ist Kulturhauptstadt, dann sollten Sie auch entsprechende Veranstaltungen machen, ebenso Sport-Events, Sportveranstaltungen, aber keine Schihalle oder Sprungschanze. (VBgmin Grete Laska: Das haben wir schon abgehandelt!) Entschuldigung, der Herr Bürgermeister hat gesagt, eine Sprungschanze würde er forcieren. (VBgmin Grete Laska: Das hat aber mit der Halle nichts zu tun!)

 

Die Halle, okay, haken wir ab, die ist erledigt, aber wir haben jetzt immer noch die Sprungschanze auf dem Tapet, und ich glaube ganz einfach, wenn Sie das den Wienerinnen und Wiener verkaufen, fühlen sich die ein bisschen veräppelt. Auf der einen Seite sagen Sie, der Tourismus geht zurück und da ist im Grunde genommen jetzt kein Geld für eine Mehrzweckhalle da, weil sie konkret mit Tourismus gefüllt werden soll, und dann reden Sie von einer Sprungschanze. Wir sind ja kein

 

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