Gemeinderat,
43. Sitzung vom 29.01.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 22 von 70
Ich möchte jetzt noch einmal zu den Investitionen
kommen. Wir haben in den letzten Jahren bereits 31 neue Niederflurbusse mit
2 Türen und 34 neue Niederflurbusse mit 3 Türen angeschafft. Auf der
Linie U6 wurden 40 Garnituren des neuen Modells mit Klimaanlage in Betrieb
genommen. Seit der Tarifanpassung haben wir 39 Garnituren der Type ULF A1 mit
Klimaanlage in Betrieb genommen. Wir haben derzeit eine Gesamtmenge von über
190 ULF-Niederflurfahrzeugen und 121 Fahrzeuge mit ausfahrbaren Trittstufen in
Betrieb.
Ich möchte jetzt noch ein paar Dinge klären. Ich habe
jetzt nicht einmal die Zeit, die Verbesserungen 2007 und 2008 hier zu nennen,
sondern ich kann nur die Verbesserungen 2009 anführen: Einführung einer neuen
Buslinie 82A, Gelenkbusse bei der in Tarifgemeinschaft befindlichen Linie 33B,
Intervallverdichtungen auf mehr als einem Dutzend Autobuslinien,
Intervallverdichtungen auf diversen Straßenbahnlinien und auch das neue
Ringkonzept der Wiener Linien. Ich kann mich erinnern, dass die Opposition hier
geschrien hat, dass das nicht funktionieren und dass das alles schiefgehen
wird!
Was ist in Wirklichkeit geschehen? – Die Wiener
Linien mussten über Nacht größere Garnituren einsetzen. Sie mussten den
Fuhrpark umorganisieren, sie mussten über Nacht das Angebot, das sie gemacht
haben und das von den Wienerinnen und Wienern angenommen wurden, in
beträchtlichem Ausmaß mit Fahrzeugen verdichten, und das war eine
Glanzleistung!
Meine Damen und Herren! Glauben Sie mir: Für mich ist
es immer sehr spannend, wenn ich mit den Kollegen von der Opposition beim
internationalen UITP-Kongress, der übrigens 2009 in Wien stattfindet, in
anderen Ländern bin. Dann hört man in deren Gesprächen, was nicht alles bei uns
besser ist und schöner funktioniert. Wenn wir dann aber Wiens Stadtgrenze
erreichen, sind alle Aussagen, die auf dem UITP-Kongress gemacht wurden,
vergessen. Sie sind verschwunden, und dann ist in dieser Stadt angeblich wieder
alles schlecht.
Meine Damen und Herren! Ich möchte hier ... (Zwischenruf
von GR Dr Herbert Madejski.) Lieber Herbert! Betreffend Qualität
möchte ich dich als Meidlinger jetzt aufklären: Du sagst, dass in der Station
Tscherttegasse kein Lift sei. Das steht so im Protokoll. – Dort ist aber
ein Lift! Und ich könnte in diesem Zusammenhang noch mehr anführen.
Betreffend U6-Verlängerung zum SMZ-Nord: Wir sollten
bei dieser Planung, die natürlich stattfindet, nicht vergessen, dass auch die
Verkehrsverbindungen innerhalb der Bezirke Floridsdorf und Donaustadt, die das
Einzugsgebiet für dieses Krankenhaus sein werden, ein wichtiger Bestandteil
sind. Es geht nicht allein um die Anbindung an die restliche Stadt. Vielmehr
ist ein ganz wichtiger Schritt die Schaffung dieser Querverbindung, die mit den
Linien 25 und 26 bereits besteht und in die Planung mit einbezogen wird.
Ich glaube, dass die Wiener Linien genug für diese
Stadt leisten, und dass die Wiener Linien an und für sich ein sehr serviceorientiertes
Unternehmen sind. Es gibt auch neun Infopoints und eine Unzahl von
telefonischen Informationsmöglichkeiten. Viele von uns haben sich davon
überzeugt. Ich kann als letztes Wort nur sagen ...
Vorsitzende GRin Inge Zankl (unterbrechend): Bitte um ein Schlusswort!
GR Karlheinz Hora (fortsetzend):
Ich danke den Mitarbeitern der Wiener Linien, dass sie sich in dieser Stadt für
den öffentlichen Verkehr so einsetzen und die Statistik über 800 Millionen
Passagiere aufweist. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als
Nächster am Wort ist Herr GR Dr Günther.
GR Dr Helmut Günther (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und
Herren!
Herr Kollege Hora trägt das ganz begeistert vor sich her
und hat uns erzählt von 800 Millionen begeisterten Passagieren, die alle
irrsinnig gerne mit der U-Bahn oder mit der Straßenbahn fahren. Ja,
selbstverständlich, aber sind die wirklich alle auch 100-prozentig zufrieden?
Viele davon haben die Notwendigkeit, dass sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln
fahren müssen und benützen sie. Denn ich zahle auch ORF-Gebühr, und glauben Sie
mir, ich bin mit dem Programm auch nicht die ganze Zeit zufrieden. Und so
ähnlich geht es mir bei der Straßenbahn und bei der U-Bahn auch. (GR
Christian Oxonitsch: Sind Sie mit Ihrer Partei immer hundertprozentig
zufrieden? Sind Sie mit der FPÖ immer zufrieden?)
Herr Kollege, nach dieser Lobhudelei vom Kollegen
Hora, dass das bei uns das Beste weltweit ist, kann ich nur sagen, ich kenne
die UITP-Kongresse auch, wir haben dort auch tolle Einrichtungen anderer Städte
gesehen. Wien ist nicht die einzige Stadt der Welt, in der U-Bahnen und
Straßenbahnen funktionieren, aber sie funktionieren, dagegen gibt es überhaupt
nichts zu sagen.
Aber jetzt darf ich noch einmal zur Tarifpolitik
zurückkommen. Der Personenverkehrschefin der ÖBB ist es passiert, dass sie in
einem „Standard"-Interview gesagt hat, die ÖBB werden heuer im Sommer
teurer, und da hat sie gleich die Wiener Linien auch mit eingepackt. Das,
glaube ich, war nicht wirklich abgesprochen mit der Stadt Wien, denn so
schnell, nachdem die Opposition festgestellt hat, dass man hier schon wieder
versucht, auf Kosten und zu Lasten der Wienerinnen und Wiener die Preise zu
erhöhen, hätte man das nicht gesagt. Die Preise hat man ja erst 2007 erhöht, am
1. Juni 2007 sind die Preise in Wien im Schnitt um 10 bis 11 Prozent
erhöht worden. (GR Karlheinz Hora: Aber sie sind immer noch billiger als
woanders!) Gestern hat irgendwer von Ihrer Fraktion gesagt, wir leben in
Wien und nicht im Vergleich. Herr Kollege, bleiben wir dabei! (GR Karlheinz
Hora: In Graz ist es teurer!) Ich wohne auch nicht in Graz, also bleiben
wir bei Wien. (GR Karlheinz Hora: Nur wegen Ihres Arguments!)
Die Chefin der ÖBB hat das mit
Verbesserungen für die Kunden begründet. Das haben Sie heute auch getan,
nachdem Sie uns vieles aufgezählt haben, was passieren soll, auch mit
Streckenerweiterungen et cetera. (GR Karlheinz Hora: Sie sollten sich auf
das beziehen, was passiert ist!) Herr
Kollege, es fehlt aber schon noch
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