Gemeinderat,
42. Sitzung vom 19.12.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 97 von 115
meinem Namen unterstützen.
Meine Damen und Herren, beim Masterplan Verkehr denkt
der Kollege Maresch an die Linie 27. Das ist ein kleines Spiel, das er und
der Herr Bezirksvorsteher von Floridsdorf machen. Wenn er sich den Masterplan
Verkehr anschaut, dann haben wir zwar die Nummer nicht drinnen, aber die
grundsätzliche Verbindung steht nach wie vor drinnen. (GR Mag Rüdiger Maresch: Die steht schon drinnen!) Es ist eine
grundsätzlich wichtige Verbindung. Wenn wir in den Masterplan Verkehr
hineinschauen, haben wir früher zum Beispiel über eine Linie 16
gesprochen. Sie wird jetzt vielleicht Linie 25 heißen. Da sind wir aber
schon den Schritt weiter, Kollege Maresch. Da sind wir schon dabei, dass wir
jetzt die Planungen machen. Das heißt, wir gehen schon in die erste Richtung. (GR Mag Rüdiger Maresch: Den 16er nach
Groß-Enzersdorf habt ihr aufgegeben!)
Ich will jetzt nicht mit dir da heraußen diskutieren,
warum wir nicht nach Niederösterreich fahren. Darüber haben wir zwei schon
öfters miteinander geredet, das muss dir auch einmal bewusst sein. Das ist eine andere Frage. (GR Mag
Rüdiger Maresch: Wir brauchen es nur mit Niederösterreich auszuverhandeln!)
Mit Ausverhandeln alleine ist es nicht getan. (GR Mag Rüdiger Maresch: Den
26er habt ihr auch ausverhandelt!) - Der ist nicht ausverhandelt, sondern
das ist ein historisches Ding mit dem 26er. Da ist übrigens einmal der 317er
gefahren, falls wir das historisch noch brauchen. (GR Robert Parzer: Ich glaube,
ich höre schlecht, Kollege!) - Ich
höre von der anderen Seite schon etwas anderes.
Wo wir heute beim Masterplan Verkehr sicher stehen,
ist das Thema Radwegeausbau. Gerade die letzten Jahre haben gezeigt, dass der
Radwegeausbau in Wien einen sehr hohen Stellenwert hat. Wo wir keine
Einbahnstraße finden dürfen, und das ist im wahrsten Sinne des Wortes eine
Einbahnstraße, ist, von Haus aus festzuschreiben, es muss alles auf der Straße
geschehen, von Haus aus festzuschreiben, es darf keine Zweirichtungsradwege
geben und von Haus aus festzuschreiben, es darf nur Einrichtungsradwege geben.
Das muss man sich immer im konkreten Fall anschauen. Ich glaube, da sind wir
auf dem richtigen Weg. Wir müssen schauen, dass wir die Radwege dementsprechend
gestalten, dort, wo es notwendig ist, eben auch die Fahrbahn zu benutzen, dort,
wo es notwendig ist, verbreiterte Gehsteige mit Trennungen zu benutzen, eigene
Radwege zu bauen. Das ist, glaube ich, der richtige Schritt in die richtige
Richtung.
Ein Problem, das aber der Bundesgesetzgeber lösen
muss, haben wir damit, dass es in vielen Bereichen heute noch immer so ist,
dass Botendienstfahrer et cetera, die schnell unterwegs sind, eine
Radwegspflicht haben. Da wäre der Bundesgesetzgeber aufgefordert. Wir sprechen
öfters auch mit den anderen Bundesländern. Die haben da vermutlich noch eine
etwas andere Meinung. Aber vielleicht können wir sie davon überzeugen, dass es
eine Aufhebung der Radfahranlagenbenutzungspflicht gibt, dass das in diese
Richtung geht.
Was ich heute spannend gefunden habe, wenn wir schon
irgendwo bei der Rede des Kollegen Maresch angelangt sind, Grünblinken ist eine
österreichische Spezifität. Danke an dich, dass du schon die Idee unseres Herrn
Stadtrats aufgegriffen hast! (GR Mag
Rüdiger Maresch: Wir haben schon vorher einen Antrag gestellt! Ist aber
wurscht, gemeinsam bringen wir es schon hin!) Du weißt aber, dass das eine
Bundeskompetenz ist. Ich weiß, die Partei der Grünen ist schon so alt, dass sie
jetzt bereits die erste Generation auswechseln muss, weil sie schon in die
zweite Generation kommt, aber es ist halt so, dass manche Dinge schon viel
länger in einem Diskussionsprozess sind. Da sollte man vielleicht ansetzen und
sich noch einmal grenzüberschreitend die Idee anschauen, warum das bei uns in
Österreich schon spezifisch ist. Wenn wir ins Ausland fahren, haben wir mit
einer anderen Regelung auch keine Probleme. Es ist halt ein Flächenversuch,
sehr vorsichtig zu genießen, müsste man sich einmal überlegen, ob das geht,
müsste man dementsprechend ankündigen. Aber vielleicht finden wir uns da. Wie
gesagt, ich sehe, dass die Idee von unserem Herrn Stadtrat immer mehr Anklang
findet.
In einer heutigen Wortmeldung war es ganz spannend,
als ich gehört habe, und zwar nicht beim Masterplan Verkehr - ich muss
gestehen, ich habe mir den Namen gar nicht gemerkt -, dass die Grünen keine
Garagen unter der Erde wollen, aber sie wollen auch oben keine Garagen. Jetzt
hätte ich gerne gewusst: Wo ist die dritte Dimension? Heißt das also, überhaupt
keine Garagen? (GR Mag Rüdiger Maresch: In Verkehrsvermeidung, Charly!) - In der Verkehrsvermeidung. Das
heißt, keine Garagen. Das heißt, wir entmündigen die Bürger mit
Zwangsmaßnahmen. (GR Mag Rüdiger Maresch:
Nein! Du entmündigst die Bürger!) – O ja, weil du möchtest, dass die keine
Autos haben, dass sie diese nirgendwo hinstellen. (GR Mag Rüdiger Maresch:
Das hat kein Mensch gesagt! Es geht um die Förderung, Herr Kollege!
22 000 EUR Geschenke an die Bauindustrie!) In der heutigen Zeit ist es ganz
wichtig, sich zu überlegen, welche wirtschaftlichen Auswirkungen Radikalkuren
mit sich bringen.
Meine Damen und Herren, ich gehe jetzt nicht mehr auf
die 13 Anträge vom Kollegen Gerstl ein. Wir haben viele Zuweisungen, wo wir sicher
auch unsere dementsprechende Zustimmung geben. Mit allem können wir nicht
einverstanden sein.
Aber ich möchte an dieser Stelle auch einmal Danke an
unsere MA 18 sagen, die sehr schwerpunktmäßig an dieser Evaluierung
mitgearbeitet hat, die die Evaluierung auch getragen hat, „Mobil in Wien.
Masterplan Verkehr 2003", Evaluierung 2008. Es hat gerade im
Stadtentwicklungsarbeitsausschuss ein paar Anregungen auch aus den anderen
Fraktionen gegeben, die eingearbeitet wurden. Ich sehe das Ganze, wenn wir es
heute hier abschließen und beschließen, wirklich in grosso modo als einen
gemeinsamen Weg und bin überzeugt davon, wenn wir in fünf Jahren wieder eine
Evaluierung machen, was sicher notwendig ist, weil sich Verkehr bewegt und
Bewegung weitergeht, werden wir viele Dinge finden, die in der Zwischenzeit
realisiert sind.
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