Gemeinderat,
42. Sitzung vom 19.12.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 95 von 115
ernsthaft: Ein Stellplatz
kostet 22 000 EUR, und das ist noch ein günstiger Stellplatz. Um
22 000 EUR bekommt man einen Mittelklassewagen, einen Garagenplatz
auf Lebenszeit und einen Drei-Wochen-Urlaub in Kuba. Schenkt also bitte den
Bewohnern 370 Mittelklassewägen, 370 Flüge nach Kuba und 370 Garagenplätze auf
Lebenszeit! Das kommt billiger, meine Damen und Herren. – Danke schön. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR
Mag Gerstl.
GR Mag Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatter! Meine sehr geehrten
Damen und Herren!
Ich möchte jetzt über den Masterplan grundsätzlich
reden: Der Masterplan wurde 2003 für eine Zeit von 20 Jahren hier
beschlossen. Fünf Jahre später merkte man, dass die Ziele nicht mehr
übereinstimmen, und daher wurde der Masterplan um einen Betrag von 258 000
EUR evaluiert.
Wenn wir uns den Masterplan, der im Oktober
fertiggestellt wurde, heute anschauen, sehen wir, dass vieles, was darin
fortgeschrieben ist, heute schon gar nicht mehr aktuell ist. In dieser
Fortschreibung des Masterplanes steht jetzt, dass auf Grund der steigenden
Treibstoffpreise mit weniger Verkehr zu rechnen ist. Zwei Monate später ist die
Situation aber schon wieder anders.
Ich möchte damit andeuten, dass man sich überlegen
muss, welche Absichten man mit einem solchen Masterplan wirklich
verfolgt. – Ich glaube, dass der Ansatz, dass man ein Ziel festlegt,
welches man erreichen möchte, gut ist. Die Ausführung dieses Masterplanes ist
aber aus meiner Sicht viel zu detailliert und konkret erfolgt. Daher ist dieser
Masterplan innerhalb von zwei Monaten schon wieder alt und nicht mehr aktuell.
Und es ist natürlich schlecht, wenn wir heute über einen Masterplan
debattieren, der eigentlich schon überholt ist, weil sich die Situation in der
Weltwirtschaft vollkommen geändert hat.
Daher meine ich, dass man überlegen sollte, wann man
einen solchen Masterplan wieder evaluieren soll. – Wir finden jetzt
Aussagen darin, dass eigentlich schon viel geschehen ist und man nicht so
streng hinsichtlich dessen sein soll, was noch nicht vollendet ist, da wir ja
noch 15 Jahre Zeit haben, nachdem er auf 20 Jahre angelegt ist. Wir sind nun
aber draufgekommen, dass der Masterplan schon nach fünf Jahren überholt ist.
Kann ich daher davon ausgehen, dass Sie ihn noch mindestens zwei Mal evaluieren
werden? Wollen Sie ihn alle fünf Jahre neu evaluieren?
Dazu meine ich, Sie sollten in Betracht ziehen, die
Maßnahmen, die Sie darin vorschlagen, ein bisschen allgemeiner und nicht so
detailliert darzustellen. Ich halte es nämlich nicht für sinnvoll, dass man
alle fünf Jahre 258 000 EUR in eine Evaluierung und Fortschreibung
investiert, vor allem, wenn es dann eine Festschreibung von wirklich einzelnen
kleinen Detailmaßnahmen gibt.
Ich halte noch einmal fest: Meiner Meinung nach
stellt die Zielsetzung, insbesondere was die Evaluierung betrifft, den
richtigen methodologischen Ansatz dar. Man kann damit wirklich bestimmen, in
welche Richtung man gehen kann und gehen möchte. Wichtig ist aber, dass nicht
zu sehr ins Detail gegangen wird.
Meine Damen und Herren! Ich möchte mich heute kurz
halten, denn es dauert ohnedies schon zu lange. Ich komme daher gleich zu
meinen Anträgen.
Ein Antrag betrifft die Reinigung von vergrößerten
Gehsteigbereichen: Hier wollen wir, dass in den Haltestellen der Wiener Linien
immer die MA 48 beziehungsweise die Wiener Linien verantwortlich sind. Diesen
Antrag hat schon jeder, daher kann ich ihn einfach abgeben.
Dann machen wir es ganz schnell: Ein Antrag betrifft
die Verbesserung der S-Bahn-Fahrpläne, der nächster Antrag betrifft die
Einberufung eines Verkehrssicherheitsgipfels, der nächste Antrag betrifft die
Koordinierung der S-Bahn-Fahrpläne, im nächsten Antrag wird gefordert, dass die
Fortschreibung des Masterplanes Verkehr neu kodifiziert wird, damit sich jeder
auskennt. Weitere Anträge betreffen die Neuauflage des nunmehrigen
Masterplanes, die Prüfung eines Konzepts für ein City-Elektro-Verleihsystem,
die Schaffung einer durchgehenden Mindestbreite von zwei Metern bei
Bahnsteigen, die Durchforstung von Halteverbotszonen, die Umsetzung eines
Logistikkonzeptes für Wien, die Evaluierung des Touristenbuskonzeptes in Wien,
den Ausbau des Straßenbahnnetzes. – Ich bedanke mich. (Beifall bei der
ÖVP.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als
Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Hora. Ich erteile es ihm.
GR Karlheinz Hora (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Sehr
geehrter Herr Stadtrat! Meine Damen und Herren!
Lieber Kollege Gerstl, es war wirklich eine sehr
kurze effiziente Rede. Sie haben sehr viele Anträge eingebracht. Sie wissen,
13. Ich bin heute weihnachtlich gestimmt, ich sage nicht, ich weiß, Sie müssen
Ihre Statistik für das heurige Jahr auf 100 erhöhen. Ich wollte nicht
nachrechnen, ich vermute, Sie sind bei 99 stehengeblieben. Spielt aber keine
Rolle.
Auf den einen Antrag, Kollege Gerstl, betreffend
Masterplan Verkehr gehe ich gleich ein. Ich gestehe ganz offen, hier
beschließen wir ein Papier, das bereits im Arbeitsausschuss der
Stadtentwicklungskommission und auch in der Stadtentwicklungskommission selbst
diskutiert wurde, das heißt, eine Evaluierung des Masterplans von 2003. Ich
habe mir wegen Ihnen die Mühe gemacht, Kollege Gerstl, das ist aus 2003, das
ist die Evaluierung. (Der Redner zeigt
die beiden entsprechenden Unterlagen.) Das gehört zusammen. Das Kompliment
muss ich der MA 18 machen, sie hat alle Kapitel, wo es Veränderungen
gegeben hat, dementsprechend beschrieben.
Das heißt, wir sollten es uns
nicht so einfach machen zu sagen, das ist die letzte Version. Denken wir auch
ein
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular