Gemeinderat,
42. Sitzung vom 19.12.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 72 von 115
Beim Zugang zur U-Bahn-Linie U1 soll die Wand zur Karlsplatzpassage entfernt und durch eine Rampe ein offenerer, barrierefreier Zugang geschaffen werden. Die Liftanlagen werden verglast und von der Opernpassage her begehbar gestaltet. Generell wird im Zuge der Neugestaltung mehr Platz, eine bessere Orientierung, ein ansprechendes neues Raumdesign und eine helle, klare, freundliche Kulturpassage geschaffen.
Zu Frage 3 – „Wird dann beim Umbau die
Videoüberwachung bleiben, erweitert oder reduziert werden?": Die
Videoüberwachung wurde in den vergangenen Jahren entsprechend den Anforderungen
der Polizei kontinuierlich ausgebaut. Selbstverständlich wird das vorhandene
Überwachungssystem an die neuen Gegebenheiten anzupassen sein.
Zu Frage 4 – „Inwiefern wirkt sich der Umbau auf
die Polizeipräsenz aus?": Um während des Umbaus eine optimale Betreuungs-
und Sicherheitssituation herzustellen, finden derzeit Gespräche zwischen der
Bundespolizeidirektion, den Wiener Linien und dem Herrn Drogenkoordinator
statt.
Auch dies wird davon abhängen, wie sich in Zukunft
die Entwicklung der Anzahl der Polizisten - ich meine damit, der realen Köpfe -
in Wien darstellt.
Zu Frage 5 – „Um wie viel Prozent nehmen
insgesamt nach dem Umbau die Geschäftsflächen ab?": Von der Absiedlung
sind im Bereich der Ladenpassage und der Hauptpassage insgesamt 26 Lokale mit
21 Mietern betroffen. Im Bereich der Opernpassage sind keine Lokale betroffen.
In Anbetracht der Kürze der zur Verfügung gestandenen Zeit konnte das genaue
Flächenausmaß der Reduzierung nicht erhoben werden.
Zu Frage 6 – „Wie hoch werden die Neumieten
sein?" - und zu Frage 12 – „Welche Branchen werden in den neuen
Räumlichkeiten der Passage untergebracht werden?": Im Sinne des
Wettbewerbsergebnisses werden keine neuen Lokale geschaffen. Daher ergeben sich
auch keine Änderungen hinsichtlich der Mietzinse.
Zu Frage 7 – „Werden die Ausstellungsflächen
kostenlos zur Verfügung gestellt oder ist an Vermietungen gedacht?": Das
Konzept für die Ausstellungsflächen ist derzeit in intensiver Ausarbeitung. Für
die Flächen wird seitens der Wiener Linien kein Mietzins in Rechnung gestellt
werden, da es sich um die Hebung der Attraktivität jenes Passagenbereichs handelt.
Zu Frage 8 – „Wer wird die angedachte
Kulturmeile offiziell betreuen und die Projektausstellungen aussuchen?":
Eine dafür eingerichtete Arbeitsgruppe arbeitet derzeit an einem konkreten Beispiel
und Gestaltungskonzept für die Kulturmeile. Diese Frage kann erst nach
Vorliegen des Bearbeitungsergebnisses zum Ausstellungskonzept beantwortet
werden.
Zu Frage 9 – „Wie viele Geschäftsleute und
welche Branchen wurden oder werden gekündigt?": Die Anzahl der Lokale und
Mieter habe ich bereits bei der Frage 5 genannt.
Darüber hinaus ist zu sagen, dass keine
Differenzierung nach Branchen getroffen wurde, da die komplette Umgestaltung
dieses Bereichs als Wettbewerbsergebnis feststand. Die Branchen reichen
jedenfalls vom Imbissladen über Schmuck- und Briefmarkenhändler bis zu
Betreibern von Zeitungsverschleiß, Reisebüro und Dolmetscherleistungen.
Zu Frage 10 – „Wird den gekündigten
Geschäftsleuten wieder ein Angebot für neue Räumlichkeiten gemacht? Wenn ja,
wo?": Es wurden bereits mit allen Mietern Gespräche aufgenommen. Diese
stehen unter dem Gesichtspunkt der Erhaltung der Betriebe und werden auch mit
tatkräftiger Unterstützung des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds geführt. Dabei
wurden die Mieter zunächst ersucht, ihre Überlegungen über ihre weitere
Geschäftstätigkeit darzustellen, um punktgenau helfen zu können. Vor diesem
Hintergrund sind genauere Auskünfte zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht
möglich.
Zu Frage 11 – „Gibt es rechtliche Einsprüche
gegen die Kündigungen?": Nachdem derzeit keine rechtlichen Schritte
gesetzt wurden, sondern auf eine Verhandlungslösung gesetzt wird, kann darüber
keine Aussage getroffen werden.
Eine Lösung über gerichtliche Aufkündigungen kann nur
ein letzter möglicher Schritt sein, wobei auf die grundsätzliche Realisierung
des Projekts in der geplanten Zeit Bedacht zu nehmen ist.
Zu Frage 13 – „Warum werden Großunternehmer wie
Anker, McDonalds und Starbucks nicht, zahlreiche Klein- und Mittelunternehmen
schon abgesiedelt?": Im Bereich der Opernpassage kommt es zu keinerlei
Kündigungen. Daher ist dort auch nicht der als Großunternehmer bezeichnete
Mieter Anker betroffen. Sehr wohl ist das Rechtsverhältnis zur Ankerfiliale in
der Hauptpassage aufzulösen.
Die sonst in der Anfrage angesprochenen Mieter
Starbucks und McDonalds befinden sich in der Hauptpassage und sind natürlich
von der Zielsetzung der Verbreiterung bei Weitem nicht so betroffen. Dazu ist
zu bemerken, dass derzeit auch Überlegungen bestehen, dem Lokal des Mieters
McDonalds eine Neuorientierung in Richtung Girardipark zu geben, um eine
Verbreiterung der Hauptpassage zu erreichen. Das Projekt ist von den
technischen Rahmenbedingungen abhängig.
Es kann daher keinesfalls die Rede davon sein, dass
die von Ihnen genannten Mieter nicht betroffen sind.
Zu Frage 14 – „Neben der Glaskuppel soll es
zirka 200 Laufmeter Glasflächen für Ausstellungen und Kulturprojekte geben. Hat
die Stadt Wien schon überlegt, wie diese Riesenflächen, die jederzeit und rasch
zerstört werden können oder dem in Wien leider stark zunehmenden Vandalismus
ausgesetzt sind, überwacht werden?": Die Wiener Linien und die Stadt Wien
sind sich dem Problem des Schutzes von Kunstwerken in öffentlichen Räumen
bewusst. Das beweist auch die seit Jahrzehnten erfolgreiche Präsentation von
Kunst entlang der Kunstlinie U3. Im Rahmen der endgültigen Festlegung des
Konzepts und der Ausgestaltung der Kunstwerke werden selbstverständlich alle
Maßnahmen getroffen, um Vandalismus zu minimieren.
Dass
dies auch am Karlsplatz sehr erfolgreich gelingt, zeigt das Kunstwerk
„PI", das in der Westpassage
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