Gemeinderat,
42. Sitzung vom 19.12.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 115
anspruchsvolles und tolles Thermenprojekt gemeinsam mit Privaten entwickeln. Die Frage ist die nach dem Zeitablauf für das Hotel, das dort ebenfalls errichtet werden soll.
Es ist so, dass das gesamte Projekt zwei Prämissen,
zwei oberste Ziele hat. Das eine ist, ökonomisch, aber auch vom Angebot her für
diese Therme mit allem, was daran hängt und was sie bieten soll, die
bestmögliche Lösung für Wien, für die Wienerinnen und Wiener und für den Bezirk
zu finden. Die zweite Prämisse - und diese hängt sehr eng mit meiner Antwort
zusammen - ist die, einen möglichst nahtlosen Betrieb zu sichern.
Ich darf daran erinnern, dass schon bei der
Präsentation - denn das, was ursprünglich präsentiert wurde, war ja nur der
Masterplan, der dann natürlich noch Feinplanungen zu unterziehen ist - auch vom
Geschäftsführer der Therme Oberlaa darauf hingewiesen wurde, dass eigentlich
die größte Herausforderung für die Feinplanung und für die interne Abstimmung
die ist, dieses Riesenprojekt - wir reden immerhin von Investitionen von
220 Millionen EUR - umzusetzen und gleichzeitig den Betrieb möglichst
nahtlos zu garantieren. Das ist nicht banal, deswegen wurde von der Therme
Oberlaa sogar eine eigene Hotline - wenn ich das in Erinnerung rufen darf -
eingerichtet, damit die Kunden und Kundinnen auch die Gelegenheit haben, sich
immer bestmöglich zu informieren.
Wie schon gesagt: Was ursprünglich, beim allerersten
Mal, präsentiert wurde, war der Masterplan, der logischerweise nur sehr grobe
Bauzeiten berücksichtigen konnte, also nur einen damals vorliegenden, groben
Bauzeitplan. Was sich mittlerweile geändert hat, betrifft das ursprüngliche
Konzept für das Kurmittelhaus. Man muss wissen - für die, die mit dem Thema
nicht so befasst sind wie unsere Kolleginnen und Kollegen aus Favoriten, die
das Projekt natürlich mit besonderem Interesse verfolgen -, dass dort, wo
dieser neue Hotelkomplex entstehen soll, neben der Therme, jetzt das
Kurmittelhaus ist, das eine ganz, ganz wichtige Aufgabe hat.
Die ursprüngliche Idee war, dort parallel zu bauen,
das Kurmittelhaus auszugliedern und zwischenzeitlich woanders hinzusetzen. Das
hat sich als nicht praktikabel und nicht sinnvoll herausgestellt, deswegen hat
sich die Planung insofern geändert, als das Kurmittelhaus jetzt dort bleibt, wo
es ist, und dann, wenn der Teil der Therme so weit ist, dass das Kurmittelhaus
dorthin übersiedeln kann, das Kurmittelhaus übersiedelt. Ich erinnere an die
Prämisse eines möglichst nahtlosen Betriebs. Das heißt, man muss es dorthin
übersiedeln, und erst dann kann der Bauplatz so weit gebracht werden, dass der
neue Hotelbetrieb entstehen kann.
Das heißt, damit hat sich natürlich auch der Zeitplan
verschoben. Die Eröffnung des Hotels verschiebt sich dann ebenfalls um ein Jahr
auf das Jahr 2011. Aber ich denke, das ist eine Lösung, die im Sinne der Kunden
und Kundinnen ist, wie wir ja insgesamt, auch bei der Partnersuche, sehr darauf
achten, dass wir die bestmögliche Lösung haben und in einer revolvierenden
Planung auch immer wieder schauen, wie wir diesen Bereich noch verbessern
können.
Das heißt, es ist alles auf Schiene, es ist alles im
Zeitplan. Der einzige Unterschied ist der - um das in einem Satz
zusammenzufassen -, dass dieses Kurmittelhaus an dieser Stelle bleiben muss, um
den Betrieb wirklich ungestört fortsetzen zu können, und der andere Teil fertig
sein muss. Dann übersiedelt das Kurmittelhaus, und dann kann dort erst
weitergemacht werden. Dadurch verschiebt sich das Ganze um ein Jahr.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. - Die 1. Zusatzfrage
wird gestellt von Frau GRin Frank. - Bitte.
GRin Henriette Frank (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Frau Stadträtin!
Zunächst einmal: Danke für diese Ausführungen. Sie
selbst sprechen von dem Monsterprojekt und von einem sehr genauen Bauzeitplan,
nur kann ich den jetzt überhaupt nicht nachverfolgen.
Noch voriges Jahr - und ich glaube, bei einem
220 Millionen Projekt kann man nicht in Monaten planen -, noch voriges
Jahr haben Sie im Pressedienst definitiv angekündigt, wann das Hotel eröffnet
werden soll und wann die Therme eröffnet werden soll. Heuer machen Sie einen Pressedienst
erst im Oktober, in dem Sie wirklich minutiös, also ganz ins Detail gehend,
jede einzelne Firma anführen, mit Ausnahme der Betreibergruppe des Hotels.
Jetzt sprechen Sie wahrscheinlich überhaupt über eine ganz andere Gruppe, Sie
werden sich das über die Betreibergruppen genau ansehen, obwohl sich manche in
der Gewissheit wiegen, dass sie das dort errichten dürfen. Dass das Hotel zwar
kommen soll, haben Sie jetzt gesagt, aber offensichtlich an einer anderen
Stelle oder später.
Jetzt erhebt sich die Frage - denn dem Vernehmen nach
sollen ja auch Eigentumswohnungen geplant sein, und zwar von ganz anderen
Betreibergruppen, Sie werden uns das jetzt sicher erklären -: Ist das Hotel
definitiv? Oder werden hier doch die Eigentumswohnungen beziehungsweise
überhaupt Wohnungen errichtet, „für die Wiener und Wienerinnen", wie Sie
sich auszudrücken pflegten? Und wie schaut es dann mit der Widmung aus?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau
Vizebürgermeister.
VBgmin Mag Renate Brauner: Sehr geehrte Frau
Kollegin!
Ich weiß nicht, was Sie da
jetzt hineinzugeheimnissen und hineinzuinterpretieren versuchen. Ich habe Ihnen
die Frage ganz klar beantwortet: Es hat eine Veränderung der Planung gegeben,
und diese Veränderung habe ich Ihnen erklärt. Ich glaube, sie macht Sinn.
Ich
gehe davon aus, dass Sie noch nie mit einem so großen Projekt zu tun hatten,
sonst könnten Sie nicht annehmen, dass man da vor mittlerweile vier Jahren
einen Masterplan vorlegt, und dann ändert sicht nichts. Jeder Planer und jede
Planerin, die mir mitteilen würden, dass sie nicht bereit sind, an dem Plan
irgendetwas zu ändern, und nicht bereit sind, permanent Gespräche darüber zu
führen, wie es noch zu Verbesserungen kommen kann, würde ich - ich habe die
Kompetenz nicht, aber wenn ich sie hätte - hinauswerfen. Das ist
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