Gemeinderat,
42. Sitzung vom 19.12.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 8 von 115
Jugendliche in dieser Stadt tatsächlich gratis zur
Verfügung stehen. Es ist sehr interessant, dass hier von der Seite der
Freiheitlichen eigentlich keine Frage mehr kommen kann. Denn vielleicht sollte
man ein bisschen in Erinnerung rufen, dass in Paris oder in Griechenland zur
Zeit entsprechende Jugendproteste stattfinden. Man muss auch dazusagen, warum
diese stattfinden (GR Mag Wolfgang Jung: Ja, linksradikale! Richtig!):
Weil es dort eben Problematik in Bezug auf Berufsausbildung,
Bildungsproblematik und Arbeitsplatzproblematik gibt. (VBgmin Mag Renate Brauner: So wie in München! Polizeipräsident! - Bgm Dr Michael Häupl: Passau! Stichwort
Passau!)
Ich denke mir, es ist hier auch, wie Sie erwähnt
haben, das Angebot für Jugendliche in kulturellen Vereinen und Sportvereinen,
was die Berufsschule betrifft, oder eben die Vorsorge zu sehen, dass es
Freizeitprogramme für Jugendliche und Kinder gibt, die sinnvoll sind und die
pädagogisch dazu da sind, diese Menschen in der Weiterbildung zu behalten. (GR
Mag Wolfgang Jung: Wie viele werden wahrgenommen?) Es ist dies eine
Vorsorge, eine Prävention, dass eben Paris oder Griechenland nicht auch in Wien
stattfinden, sondern Wien anders ist, wenn es um Kinder und Jugendliche geht,
weil hier Budget in die Hand genommen wird.
Die Frage, die ich stellen möchte, bezieht sich auf
das Ferienspiel. Es betrifft hier nicht nur meine Person - ich habe das
Ferienspiel erlebt, und auch meine kleine Tochter darf es in Zukunft erleben -,
und ich habe gesehen, dass es da groß- und weitflächige Angebote gibt. Sind
dabei auch Angebote von FPÖ- oder ÖVP-nahen Organisationen und Vereinen, die
hier mitmischen, oder gibt es diese nicht? (GR Mag Rüdiger Maresch: Wird das ein Referat? - Weitere Zwischenrufe
bei den GRÜNEN. - VBgmin Mag Renate Brauner: Das war die Frage!)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Man muss nur zuhören, dann hat
man gehört, dass sie die Frage gestellt hat, ausdrücklich auch betont, dass sie
sie stellt. - Bitte, Frau Vizebürgermeister.
VBgmin Grete Laska:
Eine kurze Antwort zu dem angesprochenen Thema: Natürlich ist die Frage, welche
Chancen Jugendliche haben, immer davon abhängig, welche Bildungsangebote sie
bekommen, und nach ihrer Ausbildung, welche Möglichkeiten sie auch für die
Integration im Berufsleben haben.
Da ist es sicherlich so, dass wir auf der einen Seite
vor nicht allzu langer Zeit erlebt haben, nämlich von 2000 bis 2006, als ein
ganz wichtiges Element der Sicherstellung der Berufsbildung weggefallen war,
dass viele Jugendliche davon betroffen waren, weil sie nach der Absolvierung
ihrer Pflichtschulzeit keine Chance am Arbeitsmarkt hatten. Es gab für sie auch
nicht mehr die Möglichkeit, eine qualifizierte Ausbildung als Ersatz zu
bekommen. Jetzt gibt es diese Möglichkeit wieder - glücklicherweise! -, und
daher ist der eine, so wichtige Punkt, nicht schon mit fünfzehn ein relativ
aussichtsloses Dasein vorzufinden, wieder weg - glücklicherweise, sage ich
dazu.
Zu der Aufzählung der Krisenherde darf nicht
unerwähnt bleiben, dass auch Passau ein Thema sein muss, wo man sich anschauen
muss, was dort eigentlich los ist. Aber viel wichtiger ist natürlich die
Antwort auf Ihre eigentliche Fragestellung, und da sage ich: Die Vielfalt
dessen, was es bei diesen Angeboten gibt, zeigt sich auch durch diejenigen, die
daran teilnehmen, die als AnbieterInnen daran teilnehmen. Und: Ja, es stimmt,
es gibt noch immer - und da ist ja immer der Vorwurf, dass hier nur eigene
Organisationen bedacht werden, einer, der komplett ins Leere geht, nämlich der
Vorwurf, der hier vor allem von der Opposition aufgegriffen oder erhoben wird
-, natürlich gibt es beim Ferienspiel auch noch immer Angebote seitens
ÖVP-naher oder sogar ÖVP-eigener Institutionen, und auch für die Freiheitlichen
gilt das.
Nun sage ich, auch das gehört zur Kultur dieser Stadt
dazu, dass man hier nicht ausschließt und Zensur betreibt. Verwunderlich ist es
nur - aber das gilt ja für andere Dinge auch -, wenn man auf der einen Seite
solche Möglichkeiten nutzt, um relativ kostengünstig auch sehr breite Werbung
dafür zu bekommen, auf der anderen Seite aber dagegen stimmt, wenn es darum
geht, das Geld für diese Aktionen zur Verfügung zu stellen.
Genauso beachtlich ist es, wenn man auf der einen
Seite fordert, dass Jugendorganisationen zukünftig ihren Stellenwert haben
sollen, und wenn andererseits dagegen gestimmt wird, dass auch
Parteijugendorganisationen ihre so wichtige politische Arbeit machen können.
Das heißt, da würde ich mir wünschen, dass man noch einmal darüber nachdenkt
und vielleicht ein Stück weit den kurzfristigen Zucker mit der Hand nach oben
zum Dagegenstimmen hintanstellt, sondern ein bisschen überlegt, was dahinter
steht, und ob es nicht klüger wäre, eine andere Haltung einzunehmen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke für die Beantwortung der
1. Anfrage.
Die 2. Anfrage (FSP - 05734-2008/0001 -
KFP/GM) wurde von Frau GRin Henriette Frank gestellt und ist an die Frau
amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Finanzen, Wirtschaftspolitik und
Wiener Stadtwerke gerichtet. (Eine bemerkenswerte Entwicklung hat es rund um
das Projekt "Oberlaa neu" gegeben. Im Juli 2007 hat SPÖ-Stadträtin
Brauner [OTS01779] das Projekt Therme Oberlaa Neu der Öffentlichkeit
vorgestellt und dabei auch den Hotelneubau mit der Kovats-Gruppe, der im Herbst
2008 starten sollte, bekannt gegeben. Für Dezember 2010 war die offizielle
Eröffnung der "Neuen Therme Wien" und des Thermenhotels geplant. Im
Oktober 2008 wird der offizielle Baubeginn des Thermenhotels in einer
Aussendung der Stadträtin mit Ende 2009 angegeben. Offenbar ist es in der
Zwischenzeit zu maßgeblichen Veränderungen gekommen. Wie ist der aktuelle Stand
der Dinge im Hinblick auf die Umsetzung des Hotelbaus beim Projekt
"Oberlaa neu"?)
Bitte, Frau Vizebürgermeister.
VBgmin Mag Renate Brauner: Einen schönen guten Morgen!
Die Frage bezieht sich auf die
Entwicklung unseres Projektes Wien Oberlaa, wo wir ja ein sehr
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