Gemeinderat,
40. Sitzung vom 26.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 45 von 46
Zum Schluss darf ich noch einmal bitte, dass wir
dieses Projekt, das jetzt wirklich mehr als ein Jahrzehnt lang diskutiert
wurde, jetzt wirklich auf die Beine stellen. Ich darf erinnern, wir haben im
Gemeinderat schon Beschlüsse betreffend die Sanierung der Anlage gehabt. Der
Grundstückseigentümer hat ja eine Frist bekommen, in der er das Projekt zu
verwirklichen hat. Ich wünsche mir, dass wirklich alle Parteien, alle
Fraktionen dieses Projekt, das, wie ich glaube, eine gutes ist, unterstützen. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Eine
weitere Wortmeldung liegt mir nicht vor. Der Herr Berichterstatter verzichtet
auf das Schlusswort. Wir können daher sofort abstimmen.
Wer für das Geschäftsstück ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP, FPÖ und der SPÖ
fest. Damit ist der Antrag mehrstimmig angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 34, Anmietung von Büro- und Archivflächen in der
Wolfganggasse. Berichterstatterin ist Frau GRin Reischl. Ich bitte sie, die
Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Hannelore Reischl:
Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Die
Debatte ist eröffnet. Zu Wort gemeldet ist Herr StR Ellensohn. Bitte, Herr
Stadtrat.
StR David Ellensohn: Herr Vorsitzender!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Dieser Punkt fällt unter ständiges Wiederholen, er
sichert den Ertrag, deswegen machen wir es aber auch nicht wahnsinnig
ausgedehnt.
Die GRÜNEN erfinden da nicht eine Geschichte, die wir
uns auf die eigenen Fahnen heften wollen. Da gibt es eine große Einigkeit, die
beinahe alle Fraktionen im Haus umfasst, aber diejenige nicht, die wir brauchen
würden, um eine Mehrheit zu schaffen. Es geht wieder einmal um die Anmietung
von Büro- und Archivflächen, dieses Mal für die MA 6 und dieses Mal in
Wien 12, in der
Wolfganggasse 58 bis 60. Gut begründet einmal mehr, warum diese Flächen
notwendig sind, gut begründet einmal mehr, warum nur einziges Objekt in Frage
kommt. Nachdem man alles geprüft hat, ist am Schluss diese Immobilie der CA Immo AG im 12. Bezirk
übrig geblieben. Das koste 26 000 EUR monatlich an Miete
beziehungsweise 272 000 EUR für das kommende Jahr. So weit, so
normal.
Einmal mehr richten wir die Bitte an Sie – das ist
die Wiederholung, und da ist sich die Opposition einig –: Wir würden einfach
einmal gerne wissen, wie das Konzept für Büroflächen für die
Magistratsabteilungen ausschaut. Einmal wird gemietet, einmal wird gekauft,
einmal wird selber gebaut. Wenn man das so haben will, ist es auch gut. Der
Eindruck, der immer wieder entsteht, ist, das ist ein Stückwerk. Dafür kann die
MA 34, die für die Abwicklung dieses Vertrages zuständig ist, nichts. Aber
irgendwo sollte eine Zentralstelle bestehen, wo man darüber nachdenkt: Was
hätte man denn gerne am Schluss?
Da werden zwischendurch teure und manchmal günstigere
Flächen angemietet, es wird gemietet, gekauft, das geht durcheinander. Man weiß
es nicht, wohin das führen soll. Kollege Kenesei hat gestern auch ausgeführt:
Wenn man jeden Akt einzeln für sich liest, wirkt das relativ schlüssig. In
Summe aber, wenn man es nebeneinander legt, muss man sich schon fragen: Warum
ist es diesmal genau richtig mit dem Anmieten, diesmal genau richtig zu kaufen,
diesmal richtig, etwas zu verkaufen und neu zu bauen und, und, und? Es ist
undurchsichtig. Wir hätten gerne ein klares Konzept. Vielleicht gibt es das
irgendwo. Falls es das gibt, stellen Sie uns das doch bitte hier vor!
Für heute werden wir diesem Aktenstück nicht
zustimmen. – Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Das
Wort hat Herr GR Ing Mag Dworak.
GR Ing Mag Bernhard Dworak (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich werde es auch sehr schnell machen. Wir sind schon
am Ende der Tagesordnung.
Sie wissen, die MA 6 prüft jede Rechnung, die
hereinkommt. Das sind 1,5 Millionen Rechnungen, jede Rechnung hat zwischen
drei und vier Seiten, also über 5 Millionen Seiten Papier. Das soll in den
3. und 4. Stock dieses
Gebäudes gebracht werden. Unserer Meinung nach ist das sachlich gesehen ein
Unding, dass man das alles mit einem Aufzug hinauf in den 3. und 4. Stock bringen muss, besonders
dadurch, dass es sich um ein durchaus sehr benutztes Gebäude handelt. Es ist
dort die UPC eingemietet. Diese hat einen relativ großen Personalstand. Unten
ist ein Papiermarkt, der Pagro-Markt situiert. Ich glaube, dass das wirklich
nicht der optimale Standort ist, wie schon Kollege Ellensohn gesagt hat. Wir
werden deshalb diesem Akt nicht zustimmen.
Ich weise auch auf das vorher Gesagte hin. Die Stadt
Wien kauft einmal, einmal mietet sie, einmal baut sie selbst. Konzept gibt es
nicht. Es tut uns leid, wir können nicht zustimmen. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Das
Wort hat Herr GR Dkfm Dr Maurer.
GR Dkfm Dr Ernst Maurer (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Hoher Gemeinderat! Die
Detailverliebtheit der Opposition in diesen Dingen ist schon fast
bewundernswert, wenn sie sich mit Aufzügen befasst und mit Dingen, wie Papier
in den 3. oder 4. Stock
gebracht werden kann. Ich will darauf eigentlich nicht eingehen.
Es ist, wie meine beiden Vorredner
gesagt haben, ein sehr gut begründeter Antrag, dem stimme ich gerne zu. Ich
möchte nur auf die Grundsatzfrage eingehen. Eigentlich halte ich uns alle,
vielleicht unbescheiden auch mich, für vernünftige Menschen. Herr StR
Ellensohn, warum wir drei oder vier Mal immer wieder dasselbe erzählen müssen,
weiß ich nicht! Man kann unterschiedlicher Meinung sein, aber vielleicht doch
auch einmal zur Kenntnis nehmen: Wie soll denn ein Konzept gestaltet sein, das
für Zehntausende Menschen die räumliche
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