Gemeinderat,
40. Sitzung vom 26.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 35 von 46
Wer ist dafür? – Das ist mit den Stimmen der
Sozialdemokraten und der GRÜNEN beschlossen.
Es gelangt jetzt Postnummer 9 der Tagesordnung
zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Wiener Praterverband. Auch
hier sind alle Debattenbeiträge zurückgezogen.
Wir können sogleich abstimmen. Wer ist für die
Postnummer 9? – Das ist einstimmig so beschlossen.
Ich schlage vor, die Berichterstattung und die
Verhandlung über die Geschäftsstücke 14 und 15 der Tagesordnung - sie betreffen
eine Subvention an die Stadtkino Filmverleih und KinobetriebsGesmbH sowie die
Ermächtigung zur Gründung einer Film Förderung Wien GmbH – zusammenzuziehen,
die Abstimmung jedoch getrennt durchzuführen.
Gibt es dagegen einen Einwand? - Ich sehe keinen
Einwand.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Woller, die
Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Ernst Woller: Ich
ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Die
Debatte ist eröffnet. Zum Wort gemeldet hat sich Herr GR Schreuder. – Bitte
schön.
GR Marco Schreuder (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr
geehrte Damen und Herren!
In aller Kürze: Wir freuen uns sehr, dass Sie jetzt mit
diesem Akt die „Film Commission" in Wien gründen. Mehr habe ich dazu nicht
zu sagen. Es ist eine erfreuliche Tatsache. Es war eine sehr lange Diskussion.
Wir haben länger darauf gewartet. Es war sehr notwendig und es ist höchst
erfreulich, dass das nun der Fall ist, dass sie kommt. Und wir freuen uns.
Der andere Akt, den wir in dieser Diskussion
behandeln, betrifft das Stadtkino. Ich habe bereits einmal im Ausschuss gesagt,
das Stadtkino gehört – schon als Akt - zu den depressivsten Anträgen, die wir mitunter
vorfinden. Die ZuschauerInnenzahlen im Stadtkino sind in den letzten Jahren
dramatisch zurückgegangen. Wir haben das zwar prinzipiell im gesamten
Kinobereich zu verzeichnen, aber im Stadtkino war es besonders dramatisch. In
den Akten selbst hat das Stadtkino sehr oft hineingeschrieben, dass sie
durchaus auch den Standort in Frage stellen, dass also durchaus der
Schwarzenbergplatz nicht der Idealort für dieses kommunale Kino ist. Darüber
kann man diskutieren, dazu gibt es auch unterschiedliche Meinungen; aber
trotzdem, es muss einem da etwas einfallen. Wir haben auch einen
Kontrollamtsbericht zum Stadtkino bekommen, der auch diese Einbrüche in den
Zuschauerinnen- und Zuschauerzahlen zeigt.
Wir als GRÜNE möchten aber auch hier festhalten, dass
wir der neuen Geschäftsführung im Stadtkino die Möglichkeit geben wollen, neue
Wege zu beschreiten und das Stadtkino wieder auf Erfolgskurs zurückzubringen.
Wir hoffen, dass das auch gelingt, und wünschen dabei alles Gute.
Was allerdings nicht, noch immer nicht Thema ist und
was wir dringend diskutieren müssen, ist das Ungleichgewicht in der
Finanzierung von kommunalen Kinos, wie man das jetzt nennt - Stadtkino,
Gartenbaukino, Metrokino -, und geförderten Kinos. Hier gibt es ein
Ungleichgewicht an Finanzierungen. Das Gartenbaukino bekommt ja beispielsweise
mehr - das war zumindest bislang so - als alle geförderten Kinos sonst
zusammen, zeigt aber im Grunde auch Arthouse-Kino. Das heißt, es ist durchaus
eine Marktverzerrung festzustellen, die noch immer nicht gelöst ist. Wir
schauen uns das natürlich genau an. Wir haben ja mittlerweile eine Erhöhung der
Kinoförderung, und inwieweit es da einen Ausgleich geben wird, werden wir erst
feststellen.
Zum Antrag, den die ÖVP stellt: Diesen Antrag werden
wir mit größter Leidenschaft ablehnen. Wir halten diesen Antrag sozusagen für
unangebracht. Ich werde auch kurz erläutern, warum: Einem Festival-Leiter
politisch zu sagen, in welchen Spielstätten er sein Festival zu machen hätte,
halte ich für dirigistisch und für vollkommen falsch. Deswegen werden wir
diesen Antrag ablehnen. - Vielen Dank. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum
Wort gemeldet ist Herr GR Ing Mag Dworak. Ich erteile es ihm.
GR Ing Mag Bernhard Dworak (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Es wird auch nicht so lang sein. - Wir werden diesen zwei Aktenstücken, die
hier vorliegen, selbstverständlich unsere Zustimmung geben: einerseits der
Gründung der neuen „Vienna Film Commission", der Film Förderung Wien GmbH,
und ebenso werden wir auch gerne der Subvention für das Stadtkino unsere
Zustimmung geben.
Ich möchte kurz auf die Gründung der Film Förderung
Wien GmbH eingehen. Sie wissen alle, dass wir vor einiger Zeit kritisiert
haben, dass es so eine Film Commission in Wien noch immer nicht gibt.
Ursprünglich war ja bekanntlich nicht klar, wer für diese Film Commission
zuständig sein soll. Es gibt einerseits natürlich den Herrn Kulturstadtrat, der
für den Filmfonds zuständig ist; dann gibt es die Finanzstadträtin, die für den
Wiener Wirtschaftsförderungsfonds und für den Wiener Tourismusverband zuständig
ist, und natürlich auch die Bildungsstadträtin, die für den PID zuständig ist.
Nun ist geklärt worden, bei wem die GmbH angesiedelt
ist: Sie ist beim Herrn Kulturstadtrat angesiedelt. Eigentümer ist die
MA 7, und sie hat jetzt Partner. Die Partner dürfen jetzt natürlich
zahlen, und ich habe sie ja zuerst schon genannt: Es sind in Wirklichkeit der
Wirtschaftsförderungsfonds, der Tourismusverband, der PID, und auch die
Wirtschaftskammer soll einen Beitrag leisten. Allerdings, wie die Rechte
verteilt sind, das ist natürlich noch nicht ganz klar. Wir schauen uns das an,
wie das dann wirklich funktioniert.
Die Aufgabe dieser Film Commission
ist einfach, die Organisation der Filmschaffenden in Wien deutlich zu
verbessern und zu erleichtern. Die Filmwirtschaft hat sich massiv beschwert,
dass sie unter anderem in verschiedenen Bezirken deutlich unterschiedlich
behandelt wird. In manchen Bezirken ist das Drehen durchaus einfach, in anderen
Bezirken gibt es immer wieder Schwierigkeiten.
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