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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 26.11.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 7 von 46

 

kompetenzmäßig nicht dafür zuständig bin, dass ich für das gemeinsame Wohl meine Meinung und mein Gewicht - in diesem Fall Ihr Gewicht - für eine gute Sache durchaus bei Herrn Bittner und bei Herrn Dorner einbringen kann, weil ja alle eigentlich - so stelle ich mir das zumindest laienhaft vor - daran interessiert sein sollten, dass das Gesundheitssystem in Österreich flächendeckend bestmöglich organisiert ist.

 

Und deswegen spreche ich vom Florianiprinzip, weil ich immer Antworten bekomme im Sinne von: Nein, wir sind da nicht zuständig! Andere Baustelle! Da müssen Sie den und den fragen! - Es ist mir klar, dass Sie rechtlich vielleicht nicht zuständig sind, aber wenn es um die gemeinsame Sache, um ein nachhaltig zukunftsfähiges Gesundheitssystem geht, dann muss man einfach diese Baustellen so weit aufmachen, dass die verschiedenen Zuständigkeitsträger miteinander reden. - Das habe ich damit gemeint.

 

Darf ich Sie noch etwas anderes fragen: Es ist ja die Regionalisierung der Psychiatrie geplant. Wie sehr wird das auch Kinder- und Jugendpsychiatrie betreffen? Experten sagen, man soll diese irgendwie in der Nähe ihres Umfelds belassen. Werden die dann wieder durch ganz Wien verschickt, oder werden die dann auch regional aufgeteilt?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Lassen Sie mich zu Ihrer ersten Bemerkung noch etwas sagen: Selbstverständlich liegt mir das Thema und die Verantwortung, insbesondere, was die Kinder und Jugendlichen betrifft, ganz besonders nahe, aber deshalb ist es ja auch so, dass wir in dem Bereich, für den wir zuständig sind, sehr, sehr viel machen. Sie wissen es ja ganz genau, dass es das neue Fach erst seit Mitte des Jahres 2007 gibt. Was haben wir getan? - Wir haben sehr stark die Facharztstellen, die Ausbildungsstellen bei uns angehoben. Auf der Medizinuniversität stehen drei Facharztstellen für das Sonderfach Kinder- und Jugendpsychiatrie zur Verfügung. Darüber hinaus werden fünf Ärztinnen und Ärzte nach der alten Ausbildung zusätzlich ausgebildet. Insgesamt hat man dann allein im AKH zehn Ärztinnen und Ärzte, die über eine diesbezügliche qualifizierte Ausbildung verfügen. Im Krankenhaus Hietzing, also im Neurologischen Zentrum am Rosenhügel in der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie haben wir drei Facharztstellen mit dem Sonderfach Kinder- und Jugendpsychiatrie. Es ist ein weiteres Anerkennungsverfahren im Gange; im ersten Halbjahr 2009 werden wir eine weitere Ausbildungsstelle haben.

 

Das bedeutet, dass wir insgesamt sagen können, dass wir im KAV acht Ausbildungsstellen haben und demnächst neun haben werden. Wenn wir uns das im Bundesländervergleich ansehen - weil wir ja wissen, dass wir gerade im Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie insgesamt zu wenig haben -, dann ist es so, dass in Niederösterreich und Oberösterreich je fünf Ausbildungsstellen angeboten werden - ich sage noch einmal: im Vergleich zu neun, die wir in Wien haben -, in Salzburg, in der Steiermark und in Kärnten zwischen zwei und vier Stellen und im Burgenland und in Tirol keine. Auch hier kann man also ganz klar sagen, dass die Stadt Wien die Verantwortung sehr stark wahrnimmt, denn Niederösterreich und Oberösterreich sind keine kleinen Länder, und wir haben doppelt so viele Ausbildungsstellen wie sie.

 

Zur folgenden Frage - denn das muss man auch insofern klarstellen, dass da nicht ein Mythos entsteht -: Es stimmt, dass es nur eine Vertragsfachärztin mit dem neuen Fach gibt. Aber das bedeutet ja nicht, dass es keine Vertragsfachärzte gibt, die die alte Ausbildung haben, nämlich Psychiaterinnen und Psychiater mit dem Additivfach, von denen es eine Reihe von niedergelassenen Vertragsfachärzten gibt, die mit der Gebietskrankenkasse Verträge haben, sei es das Kriseninterventionszentrum für Kinder, sei es das SOS-Kinderdorf in Floridsdorf, sei es der Bereich der Kinderpsychotherapie. Da gibt es also eine Reihe von Einrichtungen, die das sehr wohl haben. - Also, es so darzustellen, als gäbe es nur diesen einen Vertragsfacharzt, das entspricht schlicht und ergreifend nicht der Realität.

 

Bitte sagen Sie mir noch einmal, was Ihre zweite Frage war?

 

GR Mag Gerald Ebinger (Klub der Wiener Freiheitlichen): Die Regionalisierung!

 

Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Die Regionalisierung, genau. - Da wissen Sie auch genau, was unsere Pläne sind. Da haben wir derzeit einerseits im Westen Wiens mit der kinder- und jugendpsychiatrischen Abteilung am Rosenhügel, wo wir ursprünglich 17 Betten hatten und jetzt seit Mai dieses Jahres 28 Betten haben, eine Verdoppelung vorgenommen. Wir haben in der Mitte Wiens, also im Bereich des AKH, aufgewertet, indem wir dort vier neue Betten geschaffen haben, die jetzt gerade auch in Betrieb gegangen sind. Und wir werden mit dem Krankenhaus Wien-Nord dort eine dritte kinder- und jugendpsychiatrische Abteilung haben, also eine Vollabteilung, die dort dann sozusagen den Norden Wiens abdecken wird, und dann auch regional verteilt diese drei Abteilungen haben.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke für die Beantwortung der 2. Anfrage.

 

Wir kommen nun zur 3. Anfrage (FSP - 05203-2008/0001 - KGR/GM). Sie wurde von Herrn GR Marco Schreuder gestellt und ist an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke gerichtet. (Zur Entwicklung des Tourismus in Wien und den Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf Städtetouristen nach Wien kursieren derzeit unterschiedliche Zahlen. Während die Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft mbH von dramatisch sinkenden Besucherinnen- und Besucherzahlen spricht, verzeichnet Wien Tourismus für den Oktober dieses Jahres Rekorde. Wie lautet die aktuelle Prognose für den Wiener Tourismus 2009?)

 

Bitte, Frau Vizebürgermeisterin.

 

VBgmin Mag Renate Brauner: Einen schönen guten Morgen!

 

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