Gemeinderat,
39. Sitzung vom 25.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 74 von 106
Jerusalem am Wort. Drei Minuten beträgt noch die
Redezeit.
GRin Susanne Jerusalem
(Grüner Klub im Rathaus): Aus der
Debatte hat sich ergeben, dass ich jetzt der SPÖ doch noch vier kurze Argumente
für die Schulsozialarbeit mit auf den Weg geben möchte.
Erstes Argument: Der Bedarf ist seit dem Jahr 2005
gestiegen und nicht gesunken.
Zweites Argument: Auch im Regierungsübereinkommen
wird Schulsozialarbeit als Pilotprojekt beschlossen, die dann auch in die
Länder und Gemeinden exportiert werden soll.
Drittes Argument: Der Bezirksvorsteher des
15. Bezirkes, wo wir ja beginnen könnten, ist ebenfalls für die Einführung
von Schulsozialarbeit in seinem Bezirk.
Und viertes Argument: Der zuständige
Bezirksschulinspektor, Manfred Pinterits, hat sich ebenfalls auf einer
gemeinsamen Veranstaltung eindeutig für die Einführung von Schulsozialarbeit
ausgesprochen und ich denke, er kennt das Schulsystem sehr gut von innen und
kann das auch beurteilen. Danke. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als nächste Rednerin am Wort ist Frau VBgmin Laska.
VBgmin Grete Laska: Meine Damen
und Herren!
Herzlichen Dank für die Diskussion zu unserer
Geschäftsgruppe. Meine beiden Kollegen haben bereits viele Punkte angesprochen,
und daher lassen Sie mich ein paar allgemeine Bemerkungen machen, um dann auf
einige Punkte noch genauer einzugehen.
Ganz allgemein möchte ich sagen, dass ich sehr stolz
darauf bin, dass im Gesamtbudget der Stadt die Themen, die gerade unsere
Geschäftsgruppe betreffen, auch einen sehr starken budgetären Niederschlag
finden. Das hat schon Frau VBgmin Brauner in ihrer Eingangsrede gesagt, und sie
hat auch bereits die Zahlen genannt. Deswegen möchte ich ihre Worte nicht
wiederholen, die ich natürlich hier im Detail betrachtet noch viel stärker
wiederfinde.
Wo sind diese Schwerpunkte?
Sie sind einerseits natürlich im gesamten Bereich, der die Überschrift Bildung
trägt und da in jenen Aufgabenbereichen, die die Stadt betreffen. Da ist es auf
der einen Seite die Infrastruktur, die im Bildungsbereich zur Verfügung zu
stellen ist, und das sind nicht nur die Kindergärten und Schulen, sondern auch
darüber hinaus andere Einrichtungen im außerschulischen Jugendbereich, aber
auch im außerschulischen Bildungsbereich, und so ist es für mich eine ganz
besondere Freude, dass im nächsten Jahr nicht nur die Entscheidung - denn die
ist bereits gefallen -, sondern die tatsächliche Umsetzung mit einem Projekt
gestaltet werden kann, das mich persönlich schon über ziemlich lange Zeit
begleitet, nämlich ein Projekt in Simmering mit dem Bildungshaus Simmering, wo
auch synergetisch dargestellt und umgesetzt werden kann, was ich ganz besonders
gerne möchte, nämlich drei Einrichtungen unter einem Dach zu vereinen, und
damit eine Bildungseinrichtung zu haben, die alle Synergien nützt, die aber
auch die richtigen Voraussetzungen hat, um im Bereich der Volksbildung, der
musikalischen Früherziehung, der musikalischen Bildung und im Bereich der
Lesepädagogik, sprich, der Büchereien, am Simmeringer Markt eine neue
Einrichtung zu haben, die, wie man in Wien so sagt, alle Stückeln spielen wird.
Der Bildungsbereich ist ein
ganz, ganz wichtiger, und lassen Sie mich auch auf zwei, drei Punkte dieses Bereiches
eingehen, weil sie in der Diskussion angesprochen wurden. Zum einen werden wir,
und auch das ist ein Schwerpunkt des nächsten Jahres, das erste Campusmodell in
Betrieb nehmen. Wir haben im Ausschuss erst vor Kurzem darüber diskutiert, und
mir ist dieses Thema aus verschiedenen Gründen so wichtig, dass ich zu einer
gesonderten Diskussion im Rahmen des Ausschusses einladen werde, wo man auch
inhaltlich genauer definiert und nicht nur infrastrukturell, was da eigentlich
inhaltlich pädagogisch drinnen sein soll, und auch drinnen sein wird.
Da wird natürlich auch sehr
genau darüber zu diskutieren sein, wo die inhaltlichen Unterschiede sind, und
da werde ich froh darüber sein, wenn dies endlich herauskommt, nämlich auf der
einen Seite natürlich die Frage, ist es gut, dass in einem Haus vom
Kindergarten, von der Bildungseinrichtung Kindergarten bis zur
Bildungseinrichtung Volksschule die Möglichkeit besteht, auch viele
Querverbindungen zu nutzen, um Barrieren abzubauen.
Darüber wird auch zu
diskutieren sein, und da gebe ich Ihnen vollkommen recht, Frau GRin Jerusalem,
dass wir darüber diskutieren werden, ob denn wirklich bei der Volksschule die
Geschichte zu Ende sein soll. Ich sage da aus meiner Sicht natürlich Nein,
alles andere wäre ein Bruch der pädagogischen Vorstellungen, die Sie ja kennen.
Ganz im Gegenteil, natürlich soll die Fortsetzung in der Sekundarstufe 1,
durchaus auch überlegenswert in größeren Verbindungen dann in die Sekundarstufe
2 hinein erfolgen, denn ein wirklich umfassendes Projekt, wo auch die
Nahtstellen nicht nur im Vordergrund, sondern im Hintergrund stehen, ist
natürlich die Zielsetzung. Der erste Schritt wird jetzt das, was wir am Monte
Laa und auch im 2. Bezirk schon beschlossen haben, einmal im Bereich
Kindergarten und Volksschule sein.
Es wird auch darüber zu diskutieren sein, welche
zusätzlichen Angebote es in diesem Campusmodell geben soll und in welcher
Organisationsform dieses Campusmodell umzusetzen sein wird, natürlich bei einer
solchen Größe unter Bedachtnahme auch jener Teile, die Verwaltung und die
Organisation in so einem Modell sind. Keine Frage, aber nur noch einmal auch
hier deutlich gesagt, diese Diskussion ist eine wichtige, nicht nur, weil damit
vielleicht Missverständnisse ausgeräumt werden können, sondern auch klar sein
wird, wo die unterschiedlichen Auffassungen sind.
Dass ich persönlich Modelle in der
verschränkten Form als ganztägige Angebote bevorzuge, ist auch nicht wirklich
eine neue Erkenntnis. Alle Ländermodelle, auch diejenigen, die heute hier in der
Diskussion als gute Beispiele vorangestellt wurden, sind solche Modelle, weil
man insgesamt in der Bildungspolitik sich irgendwann einmal entscheiden wird
müssen, welche
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