Gemeinderat,
37. Sitzung vom 01.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 63 von 72
eingezogen, es wird also
der Betrag eingefroren. So, das wäre der erste Punkt gewesen.
Zweitens einmal ist auch
die Klarstellung wichtig, dass es sich um ein Gesamtprojekt Kärntner Straße –
Stock-im-Eisen-Platz – Graben und Stephansplatz handelt und nicht auch dann
auch vielleicht etwas über die 18,6 Millionen dazukommen würde. Dass es
ein zinsenfreies Darlehen ist, das, glaube ich, über einige Jahre aufgeteilt
wird, über das könnte man durchaus Konsens herstellen. Und was ich auch
vermisse, ist letzten Endes, dass man über die Gesamtgestaltung offensichtlich
gar nicht mehr reden will. Auch da ist der Bezirk und sind die Bezirksparteien
zum Teil anderer Meinung. Es hat einen Wettbewerb gegeben, richtig, aber ich
glaube nicht, dass der Bezirk mit allem, was aus diesem Wettbewerb
hervorgegangen ist, insbesondere was die Möblierung betrifft, so happy ist. Da
sind ja noch nicht alle Details geklärt.
Also, ich denke, auch das
wäre zu diskutieren und nicht jetzt in einem Persilschein a priori schon alles
freizugeben. Und am meisten wundert mich, ehrlich gesagt, dass es erst vor
kurzer Zeit einen Antrag im Bezirksparlament gegeben hat, auch von GRÜNEN und Freiheitlichen
mitunterstützt, sowie von der ÖVP, der ganz andere Zahlen vorgesehen hat. Ich
nehme einmal an - du nickst – (In Richtung GR Dr Herbert Madejski.) also
ihr kennt ihn zumindest, die Grünen werden
ihn auch kennen, nehme ich einmal an. Also, das ist auch ein klares Overrulen
eurer Bezirksorganisationen. Wir nehmen zur Kenntnis, dass euch, genauso wie
der SPÖ, die Dezentralisierung, die Bezirksorganisationen, nicht wichtig sind.
Und das ist der Grund, wieso wir diesen Antrag hier heute ablehnen. Allerdings
in der Hoffnung – und das sage ich auch dazu, denn es gibt am Freitag noch einmal
hier ein Gespräch, glaube ich, zwischen dem Bezirk und dem Herrn Stadtrat -,
dass man in dieser wichtigen Frage für den Bezirk und für ganz Wien zu einer
gütlichen Einigung kommt. Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als nächster Redner zum Wort gemeldet ist Herr Dipl-Ing
Margulies. Ich erteile es ihm.
GR Dipl-Ing Martin Margulies (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!
Kollege Neuhuber, ich kann Sie beruhigen, wir stimmen
nach Rücksprache mit unserer Bezirksgruppe im 1. Bezirk zu. Es stimmt
natürlich, dass sie den Antrag im 1. Bezirk unterstützt hat, denn ihr ist
lieber so ein Beschluss als überhaupt kein Geld, und aus diesem Grund hat uns
unsere Bezirksorganisation ersucht, zuzustimmen. (Beifall von den GRen Dr Herbert Madejski und Anton Mahdalik.) Mir
ist nur wichtig, sozusagen darauf hinzuweisen.
Der nächste Punkt, und insofern werde ich mich auch
auf die Frage Fußgängerzone beziehungsweise prinzipiell Dezentralisierungsbudget
beschränken, denn wir haben auch bei uns im Klub natürlich angesichts der
Notwendigkeit darüber nachgedacht. Ich meine, bei der Kärntner Straße sieht
man, das übersteigt sowieso jedes Bezirksbudget, aber es gibt ja im Bereich der
Dezentralisierung mehrere Bereiche in der Kompetenz der Bezirke, wo immer
wieder gesagt wird, nein, wir haben kein Geld.
Und das ist eigentlich dasjenige, was uns doch einige
Zeit hat nachdenken lassen, ob wir diesem Antrag jetzt zustimmen sollen, denn
momentan läuft die Evaluierung der Dezentralisierung, und diese sollte in
Wirklichkeit seit gut drei Monaten abgeschlossen sein. Dann haben wir gemeinsam
gesagt, auf Grund der EURO und auf Grund anderer terminlicher Schwierigkeiten
gehe es sich nicht aus bis Ende Juli, aber im August erhält jede Fraktion,
schon zum Vorberaten einmal, einen Abschlussbericht, damit wir das dann
gemeinsam diskutieren können.“
Jetzt haben wir Ende September, der Abschlussbericht
liegt noch nicht vor, und der nächste Termin der Evaluierungskommission ist,
wie gesagt, am 21. Oktober oder am 23. Oktober. Was mich jetzt
tatsächlich wundert, ist, es gibt viele Bereiche, wo wir gesagt haben, wir
schauen uns das an. Es wurde ja auch schon vom Bürgermeister durch die Blume im
Sommer gesagt: „Ja, es wird mehr Geld für die Bezirke geben.“ Wieso dann in so
einem Fall nicht einmal die Ergebnisse der Dezentralisierungskommission
abgewartet werden, sondern einfach – und da hat man dann plötzlich das Geld -
gesagt wird, okay, 90 zu 10, 90 Prozent Stadtbudget,
10 Prozent Bezirksbudget.
Jetzt sind wir froh über diese Entlastung der
Bezirksbudgets und man muss bei der Kärntner Straße bedenken - und es wird auch
auf die Favoritenstraße und auf die Meidlinger Hauptstraße zutreffen -, dass
sich ein Teil der Bezirksgelder nach Arbeitsstätten richtet, und da sind
Fußgängerzonen ein durchaus spannender Teil, sozusagen relativ kleinräumige
Arbeitsstätten. Die Bezirke profitieren ja auch davon, wenn Fußgängerzonen
wieder sinnvoll, schön, neu hergerichtet, gestaltet werden und deshalb ist
tatsächlich ein bisschen ein Selbstbehalt auf der Bezirksebene durchaus
zumutbar.
Aber ganz bewusst habe ich auch in der Wortwahl
diesmal versucht, auf ein anderes wichtiges, oder zumindest ebenso wichtiges
Thema hinzuweisen wie die Fußgängerzonen, denn Wiens Pflichtschulen, sie stehen
in unserem Antrag, sollen nicht nur ein Aushängeschild der Stadt sein, sondern
sie sind vielmehr wichtige Bildungsinstitutionen. Diese große Bedeutung
erfordert auch eine besondere Gestaltung und ein ansprechendes Design. Ich
denke, die Begründung kommt Ihnen bekannt vor. Das im Jahr 2007 beschlossene
Schulsanierungspaket soll diesem Anspruch auch Rechnung tragen, schlägt sich
jedoch in deutlich höheren Kosten für die Bezirke nieder. Wie die aktuelle
Diskussion um die Schulsanierung zeigt, sind Sanierungspakete dieser Art für
die Bezirke alleine nicht leistbar und machen eine Unterstützung aus dem
Zentralbudget notwendig.
Also, eine Argumentation, die für
Fußgängerzonen recht ist, sollte zumindest für die Schulen und für die Schüler
und Schülerinnen in Wien ebenfalls billig sein. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Wir haben im 10. Bezirk -
schauen wir uns einmal das Polytechnikum am Viktor-Adler-Markt an, also direkt
neben dem Viktor-Adler-Markt
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