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Gemeinderat, 37. Sitzung vom 01.10.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 17 von 72

 

Motto, dass man sagt, jeder, der zu uns kommt und eine gewisse gute Idee hat, wird gefördert, sondern wir machen diese Calls, diese Wettbewerbe, wo nur die Besten gefördert werden, und gleichzeitig haben wir inhaltliche Schwerpunkte.

 

Und diese inhaltlichen Schwerpunkte sind generell jene Schwerpunkte, mit denen wir uns auch in unserer gesamten Wirtschaftsförderung befassen - ganz an der Spitze: Life Science. Das zeigt sich ja auch darin – ich habe ja jetzt gar nicht die Gelegenheit, alles aufzuzählen, was wir tun -: Wir haben auch ein, wie ich glaube, ganz kluges Konzept entwickelt mit unseren Immobilien, die wir für Unternehmungen anbieten, das sehr flexibel ist und im Produktionsbereich anwendbar ist - siehe Bombardier -, das aber auch in diesem Bereich Life Sciences anwendbar ist. Wir haben ja eine Vielzahl an neuen Labors, die entstehen, und das Letzte, was wir gemacht haben, war der Spatenstich zur MARXbox, wo wir genau für Labors zur Ausweitung des schon vorhandenen Schwerpunktes in der Dr-Bohr-Gasse im Bereich Life Science hier ein neues Gebäude errichten, gemeinsam mit Privaten, und dann an jene Firmen entsprechend vermieten. In der Muthgasse passiert genau dasselbe; da ist auch die Dachgleiche noch gar nicht so lange her. - Das heißt, ein Schwerpunkt ist also Life Science.

 

Ein zweiter Schwerpunkt: Medien. Auch hier erfolgte vor wenigen Tagen ein Spatenstich im Bereich des Media Quarter Marx, wo wir eine mehr als Verzehnfachung unserer Fläche haben.

 

Dritter Bereich: der Bereich IKT. Da gibt es eine Vielzahl von Calls. Das hängt natürlich mit dem Medienbereich eng zusammen.

 

Und ein vierter Bereich ist sicher das, was wir als Creative Industries bezeichnen.

 

Das würde ich also als unsere Schwerpunktsetzungen sehen. Seitens des Wissenschafts- und Technologiefonds werden auch im Bereich technische Physik noch Schwerpunkte gesetzt. Ich bitte Sie, mich jetzt von der Aufgabe zu entlassen, Ihnen die Details zu erklären, denn - das gebe ich gerne zu - das würde mein Fachwissen als Ökonomin überschreiten, aber hier gibt es sehr gezielte und abgestufte Maßnahmen.

 

Ich bin völlig Ihrer Meinung – und ich freue mich, dass wir das völlig gleich sehen -, wir müssen Schwerpunkte setzen und wir müssen schauen, dass es in gewissen Bereichen so ist, dass man sagt: Da ist Wien führend! Wenn du da etwas machen willst, musst du nach Wien gehen, denn da sind die besten Leute, da sind die besten Rahmenbedingungen, da sind die besten Förderungen - und außerdem ist es noch die schönste Stadt der Welt. Da müssen wir hin! - Das ist mein Ziel, in aller Bescheidenheit. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Wir kommen nun zur 4. Zusatzfrage. Sie wird von Herrn GR Dkfm Dr Maurer gestellt. – Bitte.

 

GR Dkfm Dr Ernst Maurer (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Frau Stadträtin! Bildung und Ausbildung sind selbstverständlich unabdingbare Voraussetzungen für die Entwicklung eines Forschungsstandortes. Ich möchte noch hinterfragen, welche Maßnahmen hier in Zukunft von Seiten der Stadt Wien vorgesehen sind?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Vizebürgermeister.

 

VBgmin Mag Renate Brauner: Ich glaube, das hat sich jetzt durch die ganze Diskussion gezogen: Jawohl, Bildung und Ausbildung sind ein sehr entscheidender Standortfaktor, den wir haben. In einer sich verändernden Wirtschaftsstruktur, die weg von einer traditionellen Produktionsgesellschaft hin zu einer wissensbasierten, innovationsbasierten Produktions- und Dienstleistungsgesellschaft geht, sind Bildung und Ausbildung unbedingt notwendig - und ich füge hinzu: ganz zentral auch Fortbildung!

 

Das ist auch - um konkret auf die Frage einzugehen: was tun wir? - einer jener Schwerpunkte, die wir im Wiener ArbeiternehmerInnen Förderungsfonds setzen. Mir ist es ganz, ganz wichtig, dass hier der Wirtschaftsförderungsfonds und der ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds zusammenarbeiten, denn: Wenn wir auf der einen Seite - und das habe ich ja vorher angesprochen - Schwerpunkte in der Wirtschafts- und Forschungsförderung setzen, müssen wir gleichzeitig auch im Bereich der Ausbildung und Bildung die entsprechenden Schwerpunkte setzen, damit wir dort auch die Leute dafür haben. Es hat keinen Sinn, wenn wir Laborflächen zur Verfügung stellen, Unternehmen fördern, die Labors brauchen, und dann haben wir keine Laboranten und Laborantinnen - wobei der Begriff ein anderer ist, ein ganz komplizierter, den ich mir nie merken kann; aber Sie wissen, was ich meine.

 

Das heißt, hier müssen wir auch im Zuge des ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds Schwerpunkte setzen. Wir arbeiten auch jetzt gerade mit dem Millionenpaket, das die Stadt Wien wieder zum Thema Jugendbeschäftigung in die Hand nimmt, dem Jugendbeschäftigungspaket, eng zusammen mit den Trägerorganisationen für diese Maßnahmen, damit wir eben vor allem auch die Mädchen von den traditionellen Berufen - wir wissen es alle: Friseurin, Verkäuferin, Büro - wegbringen, hinein in diese Zukunftsberufe. Wir haben große Kooperationen mit den Fachhochschulen, und wir unterstützen die Universitäten nicht nur mit unserem Universitätsinfrastrukturprogramm, sondern auch zum Beispiel jetzt die BOKU mit einer 10 Millionen EUR-Förderung, durch die wir seitens der Stadt einen Geräte-Pool zur Verfügung stellen, damit die Studenten und Studentinnen hier wirklich die bestmögliche Ausbildung bekommen.

 

Grundsätzlich glaube ich aber - das sagte ich vorher schon -, dass wir unser Schulsystem ändern müssen, um wirklich mehr jungen Menschen die Chance auf Bildung und Ausbildung zu geben und um hier traditionelle Wege zu verlassen und noch mehr junge Menschen, Frauen und Männer, Mädchen und Burschen zu höherer Bildung zu bringen. Ich glaube, das ist für den Wirtschaftsstandort Wien ganz, ganz wichtig.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke, Frau Vizebürgermeister.

 

Die 5. und letzte Anfrage

 

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