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Gemeinderat, 36. Sitzung vom 25.06.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 25 von 108

 

Vielleicht ändert sich das noch, je nachdem, wer im Finale spielen wird. Aber ich frage mich schon: Was hätten wir gemacht, wenn sich der Traum des Kollegen Schreuder erfüllt hätte, die Oranjes weitergekommen wären und 150 000 holländische Fans nach Wien gekommen wären? Wo hätten wir die untergebracht? (GR Dkfm Dr Fritz Aichinger: Die sind mit den Campingbussen unterwegs!) Wo hätten sich die mit ihren Campingbussen und mit ihren Wohnwägen hingestellt? Wären die dann wahllos in der Stadt Wien verteilt gewesen?

 

Da hat es keine ausreichend gute Vorbereitung gegeben. Holland ist leider ausgeschieden, das heißt, dieses Exempel können wir nicht mehr nachvollziehen. Trotzdem glaube ich, dass man gerade im Bereich der Campingplätze und der Unterbringung in billigeren Hotelsegmenten mehr hätte machen können. Schade, dass das nicht gelungen ist!

 

Trotzdem ist die EURO bis jetzt ein Fußballfest. Wir freuen uns darauf, und wir sind schon sehr gespannt, wer gewinnen wird. - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächster am Wort ist Herr GR Mag Gerstl. Ich erteile es ihm.

 

GR Mag Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Als Allererstes gilt es, glaube ich, ein Danke an Beppo Mauhart zu sagen. (Beifall bei der ÖVP. - GR Heinz Hufnagl: Also nicht dem Herrn Schüssel!) Beppo Mauhart, der unermüdlich für diese Europameisterschaft gekämpft hat und der darum gerungen hat, dass wir sie zusammenbringen. (Zwischenrufe bei SPÖ und ÖVP.)

 

Ein zweites Danke gilt dann Wolfgang Schüssel (GR Heinz Hufnagl: Ach so?), der es möglich gemacht hat (Zwischenrufe bei den GRÜNEN), Wolfgang Schüssel, der diese Europameisterschaft möglich gemacht hat! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Das ist eine Form der Zusammenarbeit, wie wir sie suchen (Zwischenrufe bei der SPÖ), parteienübergreifend die Europameisterschaft abzuhandeln. Insofern auch ein Danke an die Frau Vizebürgermeisterin, da sie auch diese Zusammenarbeit heute gelobt hat!

 

Aber bei all diesem Loben, das wir heute schon gehört haben, glaube ich, gehört es sich auch, dass wir über berechtigte Kritik reden müssen und, wie bei jedem Projekt, auch über Evaluierung reden müssen.

 

Ich zeige Ihnen jetzt ein Foto. (Der Redner hält eine Fotografie in die Höhe. - GR Heinz Vettermann: Verkehrt herum!) - Danke. (Heiterkeit. - GR Heinz Hufnagl: Wir stehen nicht Kopf!) Dieses Foto wurde gestern im „Standard" abgedruckt. (GR Dipl-Ing Martin Margulies: Wir sehen nichts!) Heute finden Sie auch ein Foto in „Heute". Sie sehen hier die teuersten Fotos der Welt! 5 Millionen EUR haben sie gekostet, und die Produktionskosten sind noch nicht dabei. Das sind die Kosten für das Hanappi-Stadion, für 250 Besucher, die wir dort am vergangenen Wochenende zu verzeichnen gehabt haben.

 

Meine Damen und Herren! Man fragt sich, ob das die Erwartungshaltung war, von der die Frau Vizebürgermeisterin heute früh gesprochen hat. (GR Heinz Vettermann: Kein Mensch ...!) Denn sie sagte heute, die Erwartungshaltungen sind eingetreten. Sehr komisch! Denn einen Monat, bevor die Europameisterschaft begonnen hat, wusste sie noch nicht, wie viele Fans kommen, einen Monat, bevor die Europameisterschaft begonnen hat, hat sie überfallsartig die Fan-Zone Hütteldorf eingerichtet, und heute sagt sie, die Erwartungshaltungen sind eingetreten. Irgendwo liegt da, glaube ich, ein Widerspruch!

 

Sie hat auch gesagt, die Fan-Zone Hütteldorf wird nur als Überlaufventil geöffnet, wenn wir in der Innenstadt zu viele Fans haben. Das traf nur auf eine dieser drei Öffnungen zu, nur auf das Match Österreich gegen Deutschland. Bei den anderen zwei Matches war genügend Platz in der Wiener Innenstadt. Trotzdem wurde geöffnet, was dazu geführt hat, dass wir wirklich nur mehr 250 Besucher - und das war die Schätzung der Stadt Marketing GmbH - gehabt haben. Dafür wurden ausgegeben: 1,5 Millionen EUR für die Sicherheitskräfte, 1,5 Millionen EUR für die Sanitätskräfte, 600 000 EUR für die Infrastruktur, zwei Video-Walls, die dafür gar nicht benötigt wurden.

 

Was wir besonders beachten müssen: Wir haben die Fan-Zone Hütteldorf geöffnet für 13 000 Spieler, wo sie wirklich benötigt worden ist, und haben trotzdem die Leute auf den Rasen gehen lassen, obwohl 18 000 Sitzplätze dafür frei waren. Warum macht man das? Ich habe es hier schon das letzte Mal gesagt: ein Schelm, wer hier an Quersubventionierung denkt! Aber ich sage Ihnen, es wäre jetzt notwendig, dass Sie das auch wirklich überprüfen lassen. Dass Sie es überprüfen lassen, wenn die Beschwerden kommen, dass die Sanitätskräfte, die Sicherheitskräfte ab 14 Uhr im Stadion sind und dafür die Kosten auflaufen für die Trainingsplätze, die Sie umgestalten mussten und die Sie in Wirklichkeit gar nicht benötigten. Wir werden das einer Überprüfung zuführen müssen, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Nun komme ich zur Sicherheit. Ein Danke der Wiener Polizei! Ein Danke dem Innenminister für die umsichtige Vorbereitung! (GR Heinz Hufnagl: Der war mehr in Tirol als bei der EURO!) Aber eine große Kritik an der Security, die in den Fan-Zonen eingesetzt war! Ein Mann wurde, als er beim Kroatien-Türkei-Match die Fan-Zone verlassen wollte, von der Security daran gehindert. (GR Günter Kenesei: ... vollkommen abschreiben!) Ihm wurden von der Security zwei Zähne ausgeschlagen, und er erlitt einen Milzriss. Beschwerden bei der Stadt Wien führten dazu, dass man ihm gesagt hat: Informieren Sie nicht die Medien.

 

Meine Damen und Herren! Das ist nicht die Art und Weise, wie ich mir vorstelle, dass eine Stadt Marketing GmbH, die von der Stadt Wien mit der Durchführung beauftragt wird, mit den Bürgerinnen und Bürgern umgeht! Es ist notwendig, dass man das einer näheren Überprüfung unterzieht. Wenn Personen, die auf ihre Frau warten, weitergehen müssen und von der Security weitergestoßen werden, ist das nicht in Ordnung. Wir

 

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