Gemeinderat,
36. Sitzung vom 25.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 5 von 108
(Beginn um 9.01 Uhr.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Meine
sehr geschätzten Damen und Herren!
Mit ein bisschen Verspätung eröffne ich die
36. Sitzung des Wiener Gemeinderates.
Entschuldigt während des wahrscheinlich gesamten
Tages sind Herr GR DDr Schock, Herr GR Stark und Herr GR Mag Stefan. Weiters gibt
es noch einige Entschuldigungen, die zeitlich begrenzt sind. In der
Präsidialkonferenz haben wir darauf hingewiesen, dass Frau VBgmin Mag Brauner
ab 18 Uhr und Frau Amtsf StRin Mag Wehsely gleichfalls ab 18 Uhr
entschuldigt sind.
Wir kommen nun zur Fragestunde.
Die 1. Anfrage (FSP - 02856-2008/0001 -
KSP/GM) wurde von Frau GRin Veronika Floigl gestellt und ist an die Frau
amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Information und
Sport gerichtet. (Die Fanzonen sind wichtige Einrichtungen in den acht
Austragungsorten der Fußballeuropameisterschaft in Österreich und der Schweiz.
Es gab in den letzten Wochen unterschiedliche Meldungen, ob sich die Fanzonen
in Wien bewährt haben. Wie sehen die Erfahrungen aus der Sicht Wiens aus?)
Bitte, Frau Vizebürgermeisterin.
VBgmin Grete Laska: Schönen guten
Morgen, sehr geehrte Damen und Herren!
Sehr geehrte Frau Gemeinderätin! Sie fragen mich, wie
ich die Fan-Zonen als wichtige Einrichtungen in den acht Austragungsorten der
Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz bewerte und wie die
Erfahrungen sind, die wir damit in Wien gemacht haben, aber auch die
Erfahrungen, die andere Städte gemacht haben.
Nun, man kann knapp vor dem Ende dieser so wichtigen
Veranstaltung, der drittgrößten Sportveranstaltung der Welt, sagen, dass auf
der einen Seite die Entscheidung Wiens, aber auch der anderen Städte, nämlich
die Fan-Zonen dort einzurichten, wo die Fans auch tatsächlich sind - nämlich
nicht jene, die dann im Stadion waren, sondern die, die sich in den
Austragungsstädten und vor allem in der Finalstadt aufgehalten haben -, eine
richtige war.
Die Fan-Zone in Wien in der Innenstadt ist eine, die
sehr gut ausgelastet war. Mit 800 000 Fans, die bisher die Fan-Zone
besucht haben - das sind im Schnitt 50 000 täglich -, ist der Beweis
erbracht, dass diese Einrichtungen auch angenommen wurden. Die große
Unbekannte, die uns von Anfang an klar war - und es hat selbst nach den
Erfahrungen der Fußball-Weltmeisterschaft, aber auch der Europameisterschaft in
Portugal keine gesicherten Angaben darüber gegeben -, war, wie viele Fans zu
erwarten sind. Und daher ist die Zahl, auf die wir jetzt zurückblicken können,
eigentlich eine sehr stolze.
Bestätigt hat sich die Fan-Zone in Wien im Herzen der
Stadt. Andere Hostcitys, wie beispielsweise Klagenfurt, die die Fan-Zone am
Messegelände veranstalten, mussten zur Kenntnis nehmen, dass die Fans eben in
der Stadt sein wollen und nicht außerhalb. Andere, wie Salzburg zum Beispiel,
haben auch eine Entscheidung getroffen, die sich als gut erwiesen hat.
Das, was sich jedenfalls jetzt schon sagen lässt,
ist, dass das internationale Echo auf die Fan-Zone und vor allem auf die Art
und Weise, wie sie gestaltet wurde, und auch darauf, wo sie gestaltet wurde,
den Erfolg gebracht hat, den wir uns erwartet haben, vor allem auch im
internationalen Medienecho und in der Nachhaltigkeit des Weckens der Neugierde
auf ein Wien, das sich so hervorragend präsentiert und die Fan-Zone entlang
aller Prachtbauten dieser Stadt eingerichtet hat. Es ist von allen Medien hier
von der schönsten Fan-Zone aller Zeiten gesprochen worden, von den Kulissen,
von den täglichen Meldungen, die auch vom Fernsehstudio vor dem Burgtheater
immer auf den Rathausplatz geblendet wurden. Selbst wenn nicht über die
Fan-Zone berichtet wurde, sondern Spiele kommentiert wurden oder andere
Beiträge gestaltet wurden, ist diese Botschaft immer an die
Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer gegangen.
Es ist auch so gewesen, dass wir von Anfang an
entschieden haben, dass die Fan-Zone nicht ausschließlich auf das Zielpublikum
der Fußball-Fans gerichtet sein soll, sondern vor allem in den
Vormittagsstunden, also von 9 bis 13 Uhr, zu einem Aktivprogramm einladen
sollte - zu einem Aktivprogramm, das wir ja unter dem Motto „Bewegung findet
Stadt" in der Stadt schon seit Jahren verfolgen, mit der Zielsetzung: Je
mehr Menschen Bewegung machen, umso besser ist es für ihre Gesundheit. In
diesem Aktivprogramm wurden 17 verschiedene Stationen im Bereich Ringstraße
angeboten, die mit Spiel, Sport und Spaß gelockt haben, und es sind bisher über
5 000 Kinder zwischen 6 und 18 Jahren gekommen, um dieses Angebot
auch zu nutzen.
In der letzten EURO-Woche, also genau in der Woche,
in der wir uns jetzt befinden, haben sich besonders viele Schulklassen aus
Wien, Niederösterreich, dem Burgenland und der Steiermark angemeldet. Das ist
deshalb völlig klar, weil die letzte Schulwoche vielen Lehrern zur
Projektaufarbeitung, für Projekttage, für Projektwochen dient. Es waren auch
viele Schulklassen aus den Bundesländern im Rahmen der Wien-Wochen hier, und
die haben alle auch die Fan-Zone besucht.
Die Erfahrungen aus der Weltmeisterschaft und aus
Portugal haben sich auch in Wien bestätigt. Es füllen sich die Fan-Zonen im
Laufe des Tages, hin zu dem Haupt-Act natürlich, dem Spielbeginn. Und die
zusätzlichen Programme, die angeboten wurden, die ja zum Warming-up bis hin zur
Freude am Spiel dienen, haben sich bewährt.
Sehr bewährt hat sich, dass wir
die Sicherheitsvorkehrungen so gemacht haben, wie sie gemacht wurden, das
heißt, dass bestimmte Sicherheitsvorkehrungen beim Eintrittssystem dazu geführt
haben, dass nicht jeder alles mitnehmen konnte. Es ist gerade an jenen Tagen
wie zum Beispiel beim größten Andrang, den wir hatten, mit 119 000 BesucherInnen
beim Match Österreich-Deutschland, wichtig, dass auch der Eingang kontrolliert
wird. Es gab keine Schwierigkeiten beim Einlass, und es ist dies auch etwas,
was von den Besucherinnen
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular