Gemeinderat,
35. Sitzung vom 24.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 105 von 118
aber auch missbrauchen wollen durch öffentliches
Vorführen.
Wir wissen, dass diese Psychiatrie natürlich auch
einer ständigen Optimierung bedarf, und es ist selbstverständlich, dass Schritt
für Schritt Reformen, Verbesserungen und Maßnahmen gesetzt werden. Dazu haben
zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Geschäftsgruppe Gesundheit
im Interesse der Wienerinnen und Wiener beigetragen. Herzlichen Dank! (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu einer tatsächlichen Berichtigung ist Frau GRin Mag
Antonov gemeldet.
GRin Mag Waltraut Antonov (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und
Herren!
Was der Kollege Deutsch hier gesagt hat, kann man so
nicht stehen lassen. Er hat nämlich etwas ganz Wesentliches ausgelassen, als er
davon gesprochen hat, wir würden gerne Menschen öffentlich vorführen. Er hat
vergessen dazuzusagen, dass eine Sitzung der Untersuchungskommission jederzeit
auch nichtöffentlich sein kann. Es war nie die Rede von öffentlich vorführen.
Das war selbstverständlich nicht gemeint. (GR Heinz Hufnagl: Allein die
Personenanzahl in der Kommission ist doch ausreichend! – Weitere Zwischenrufe
bei der SPÖ und den GRÜNEN.) So,
das ist das Erste.
Das Zweite, woran ich Sie auch erinnern möchte: Es
ist ... (GR Harry Kopietz: Herr Vorsitzender, was soll das? Das ist ein
Redebeitrag! – Weitere Zwischenrufe bei SPÖ und ÖVP.)
Stoppen Sie bitte meine Zeit. (Zahlreiche lebhafte
Zwischenrufe.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm (unterbrechend): Frau Gemeinderätin, fahren Sie bitte fort in Ihren
Ausführungen.
GRin Mag Waltraut Antonov
(fortsetzend): Sorgen Sie bitte für Ruhe.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm (unterbrechend):
Die Kolleginnen und Kollegen ersuche ich, ein bisschen die Lautstärke zu
reduzieren.
GRin Mag Waltraut Antonov (fortsetzend):
Es hilft auch nichts, wenn Sie noch so laut schreien. Sie wollen es nicht
hören.
Noch einmal: Die Sitzungen können jederzeit für
nichtöffentlich erklärt werden, und das hat mit einem öffentlichen Vorführen
nichts, aber auch schon gar nichts zu tun. (Beifall bei den GRÜNEN. – GR Kurt Wagner: Vertraulich ist das aber
nicht!)
Wenn Sie hier pausenlos der Kollegin Pilz
unterstellen, sie wolle skandalisieren, dann ist das ein Skandal.
Es stimmt auch nicht, dass der Verfassungsrechtler
Mayer das so formuliert hat, dass wir keine PatientInnen und/oder Angehörigen
vorladen könnten. Das stimmt so nicht. Lesen Sie das Protokoll nach, und vielleicht
kann es Ihnen jemand erklären, der es auch versteht.
Und Sie wollen nicht nur PatientInnen nicht hören,
Sie haben ja nicht einmal zugestimmt, dass wir die Angehörigenorganisation HPE
einladen. Und das ist schon absolut unverständlich. (Beifall bei den GRÜNEN
und von Gemeinderätinnen und Gemeinderäten der ÖVP.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Das Wort hat nunmehr die Frau Amtsf StRin Mag Sonja
Wehsely.
Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen
und Kollegen!
Der Kollege Lasar hat heute eingangs gesagt, man
müsse entscheiden, ob man dieses Ressort wirtschaftlich oder menschlich führt.
Ich bin in dieser Frage hundertprozentig eins mit der Meinung der Frau GRin Dr
Pilz, dass das Oder falsch ist, sondern dass es darum geht, dieses Ressort
wirtschaftlich und menschlich zu führen, und das ist genau das, was sich in
diesem Rechnungsabschluss auch abbildet.
Wenn wir uns – und ich gehe nur auf einige wenige
Punkte ein – zum Beispiel den Rechnungsabschluss des Krankenanstaltenverbundes
anschauen, dann sehen wir, um hier nur einen ganz wesentlichen Bereich
herauszunehmen, dass es uns gelungen ist, vom Jahr 2006 auf das Jahr 2007 die
Medikamentenkosten um 1,5 Prozent zu senken; zu senken in einer Situation
– Frau Dr Laschan hat das ja umfassend ausgeführt –, wo der medizinische
Fortschritt ein schneller ist und damit grundsätzlich auch die Medizin teuer
wird. Trotzdem ist es durch kluges Wirtschaften gelungen, bei Beibehaltung und
Ausweitung der Leistung hier die Kosten zu senken.
Wichtig ist natürlich auch – das ist auch ein ganz,
ganz wesentlicher Punkt –, den Rechnungsabschluss mit einem Rechnungsabschluss
zu vergleichen. Und wenn wir uns da anschauen, dass die Personalkosten, die nun
einmal der große Teil der Leistungen des Krankenanstaltenverbundes sind, um
nicht einmal 3 Prozent gestiegen sind, dann denke ich, dass das eine
schöne Darstellung der Produktivität ist.
Und das, was der wesentliche Punkt ist, und ich
glaube nicht, dass Sie es nicht wissen, aber ich werde es jetzt trotzdem kurz
ausführen, ist, dass wir gerade im Jahr 2007 in vielen Bereichen
Leistungserweiterungen und Leistungsverbesserungen vorgenommen haben, die aber
nicht der Selbstzweck des KAV sind, sondern die alle direkt den Wienerinnen und
Wienern und auch den 20 Prozent Menschen, die nicht in Wien leben, sondern
in den Bundesländern, zugute kommen. Ob das die Dialyse ist, ob das die
komplette Erneuerung der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist, ob das die
Neuschaffung von Stationen in der Akutgeriatrie ist, ob das Bereiche sind, was
die Labordiagnostik betrifft, ob das in vielen anderen Fragen Maßnahmen sind,
die dazu führen, dass wir höhere Leistungen erbringen wie die flexiblen
Dienstzeiten, die übrigens mit Ende des letzten Jahres bereits in 38 Prozent
der operativen Fächer eingeführt waren und die wir bis Ende des heurigen Jahres
in 50 Prozent der operativen Fächer haben werden. Das sind alles
Maßnahmen, die sich hier natürlich auch niederschlagen und wo es uns sehr gut
gelungen ist, wirtschaftlich damit auch umzugehen.
Zu einigen Dingen, auf die ich
konkret eingehen muss: Das Krankenhaus Wien Nord ist von mehreren Kolleginnen
und Kollegen genannt worden. Ich kann mir
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