Gemeinderat,
35. Sitzung vom 24.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 29 von 118
Mieterinnen und Mieter gehandelt wird. Auch da bin ich ganz mit den Wortmeldungen, die aus dem Kreis der Gemeinderätinnen und Gemeinderäte gekommen ist, völlig einer Meinung. Überall dort, wo es Schwächen gibt, bin ich der Letzte, der Dinge verteidigt, die nicht zu verteidigen sind. Da muss man nur gemeinsam überlegen, wie man das zum Wohle der Mieterinnen und Mieter verbessern kann. Da stehe ich nicht an zu sagen, dass manches vielleicht nicht so läuft, wie ich mir das vorstelle und da muss man entsprechende Anpassungen vornehmen.
Zum Herrn GR Dworak und zu der angeführten
Gemeindebau-Tour: Ich stehe dazu, dass ich in vielen Gemeindebauten bin. Wenn
das von den Medien dokumentiert wird, auch von völlig unabhängigen Medien, dann
soll mir das recht sein. Die Berichterstattung darüber ist kontroversiell, soll
auch so sein. Ich hab Ihre Kritik nicht ganz verstanden, denn sie ist in sich
nicht ganz geschlossen. Denn auf der einen Seite sagen Sie, ich habe nur ein
bestimmtes Publikum eingeladen, was schwierig ist, wenn die Termine über die
Zeitungen der Öffentlichkeit vermittelt werden, gleichzeitig sagen Sie aber,
dass aufgebrachte Mieterinnen und Mieter dort ihre Dinge antragen. Sie werden
doch nicht ernsthaft annehmen, wenn ich mir wirklich die Leute, die ich dort
einlade, aussuche, dass ich mir dann diejenigen einlade, die mich besonders
massiv kritisieren! Von daher orte ich eine nicht ganz schlüssige
Argumentation!
Aber ich stehe auch dazu, ich gehe nicht in die
Gemeindebauten, um nur Wohlwollen zu hören, sondern ich stelle mich gern auch
kritischen Diskussionen. In Relation zur Gesamtbevölkerung, die in
Gemeindebauanlagen wohnt und wie viele Menschen in den einzelnen Anlagen
wohnen, muss ich sagen, sind die kritischen Äußerungen durchaus in einem
Bereich zu sehen, der ernst zu nehmen ist, aber von der Größenordnung her Gott
sei Dank ein Beweis dafür ist, dass die Lebensqualität eine sehr hohe ist.
Dazu, dass wir sehr viel im Bereich der
Gemeindebauanlagen sanieren, stehe ich auch. Das ist mit ein Grund, und ich
nehme an, das war eigentlich der Punkt, den sie bei Ihren Ausführungen noch
einbringen wollten, und dazu stehe ich auch, dass wir dann damit verbunden
einen Abgang bei Wiener Wohnen haben. Das ist auch gut und richtig so, weil wir
ganz bewusst bestimmte Anlagen schwerpunktmäßig sanieren wollen.
Wenn ich es jetzt auswendig weiß, sind Sie
Gemeinderat im 13. Bezirk. Wenn ich daran denke, dass es uns jetzt
gelungen ist, ein Sanierungspaket für die Lockerwiese zu organisieren, eine der
schönsten und attraktivsten Anlagen, die es im 13. Bezirk gibt, dann denke
ich doch, dass wir bei der Größenordnung von 35 Millionen EUR - das
muss man sich vorstellen, 35 Millionen EUR ausschließlich für diese
eine Anlage - bereit sind, sehr viel Geld in die Hand zu nehmen, um auch die
Lebensqualität in den Gemeindebauten anzuheben.
Das wird mir auch für die Werkbundsiedlung gelingen.
Dort ist es schwieriger. Sie haben völlig recht, Sie sagen es. Wir haben dort
50 000 EUR Einnahmen pro Jahr. Die Sanierung kostet in etwa
7 Millionen EUR. Also Sie werden verstehen, dass es nicht ganz leicht
ist, aber ich hoffe doch, dass ich beim nächsten Rechnungsabschluss hier schon
einen Vorschlag präsentieren kann, wie wir auch die Werkbundsiedlung sanieren
und nicht nur die Situation der dort wohnenden Bevölkerung verbessern, sondern
damit auch ein architektonisches Juwel für die Zukunft erhalten können.
In diesem Sinne, meine sehr geehrten Damen und
Herren, möchte ich mich abschließend ganz herzlich bedanken bei allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Magistratsabteilungen, die zu meinem
Bereich, zum Wohnbauressort, zählen. Ich möchte mich auch herzlich bedanken bei
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Wohnservices, des Wohnfonds und bei
Wiener Wohnen. Ich denke, dass der Rechnungsabschluss auch ein Beweis dafür
ist, dass diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirklich hervorragende Arbeit
geleistet haben, und ich möchte mich abschließend ganz besonders herzlich bei
allen Mitgliedern des Wohnbauausschusses bedanken, nicht nur für die heutige,
zum Teil kontroversielle, aber in Summe gesehen doch sehr an einer
zielorientierten Umsetzung der Probleme angelehnte Diskussion. Ich möchte mich
darüber hinaus auch für die Tätigkeit insgesamt im Wohnbauausschuss bedanken,
denn ich glaube doch sagen zu können, dass wir alle sehr lösungsorientiert
vorgehen und zum Wohle der Wienerinnen und Wiener zweifellos auch im nächsten
Jahr viele neue Aktivitäten setzen können. Ein herzliches Dankeschön. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zur
Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung und zum Jahresabschluss der
Unternehmung Stadt Wien – Wiener Wohnen liegt keine Wortmeldung mehr vor.
Wir kommen nun zur Beratung der Geschäftsgruppe
Integration, Frauenfragen, KonsumentInnenschutz und Personal.
Als erste Rednerin zum Wort gemeldet ist Frau GRin
Matiasek. Ich erteile es ihr.
GRin Veronika Matiasek (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau
Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Bevor
ich zum eigentlichen Thema des Ausschusses und der Arbeit oder des Einsatzes
der Mittel im Ausschuss für Integration, Frauenfragen, KonsumentInnenschutz und
Personal komme, lassen Sie mich noch einmal auf ein Thema zurückkommen, das
gestern schon von Klubobmann Schock kurz angeschnitten wurde, und ich glaube,
dass es schon sehr wesentlich ist, dass wir das aufzeigen, besprechen und
diskutieren.
Wir hatten kürzlich den Fall, dass ein Mitglied des
Wiener Gemeinderates, der auch nach außen sich als Integrationssprecher der
Wiener SPÖ bezeichnete - er ist heute leider nicht hier, das ist Herr Kollege
Al-Rawi -, etwas getan hat, von dem ich glaube und von dem ich überzeugt bin,
dass es sich mit den Werten, die wir haben, und zwar mit einem der
allerwichtigsten Werte, dem Wert der Meinungsfreiheit, nicht vereinbaren lässt.
Sehr geehrte Damen und Herren, Sie
wissen es,
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