Gemeinderat,
35. Sitzung vom 23.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 97 von 126
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
Magistratsabteilungen der Geschäftsgruppe Umwelt von dieser Stelle aus einen
sehr herzlichen Dank auszusprechen. Es sind sehr viele Menschen tagtäglich das
ganze Jahr über schwer im Einsatz für den Umweltschutz unserer Stadt. Dafür
wirklich herzlichen Dank! (Beifall bei der SPÖ.)
Auch dafür, dass die EURO 2008 wirklich sehr
bravourös gemeistert wurde (GR Dipl-Ing
Martin Margulies: Wir sind doch ausgeschieden!) und entgegen aller
Unkenrufe sehr unproblematisch und angenehm über die Bühne geht. Ich rede jetzt
nicht vom fußballerischen Aspekt dieser ganzen Sache. (GR Dipl-Ing Martin Margulies: Ach so!)
Ich werde versuchen, in meiner Replik auch auf ein
paar Punkte einzugehen, die von dem einen oder anderen Redner oder der einen
oder anderen Rednerin angesprochen worden sind.
Das Thema Sauberkeit ist öfters gekommen. Ich möchte
Sie darüber informieren, dass es uns gelungen ist, jetzt weitere 60 Personen zu
„Waste Watchern“ auszubilden. Das sind nicht Personen, die das hauptamtlich
machen, sondern das sind solche, die ohnehin im Rahmen ihrer Kontrolltätigkeit
auf der Straße sehr viel unterwegs sind. Wir werden versuchen, das auch
übergreifend zu machen, das heißt, auch andere Abteilungen einzubinden, wie
beispielsweise das Stadtgartenamt oder andere Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen
von uns, die sich ohnehin sehr viel außen aufhalten, das heißt, die das gleich
mitnutzen können. Unser Ziel ist, das bis Jahresende noch wesentlich
auszubauen. Ich glaube, dass wir da wirklich auf einem guten Weg sind.
Ich persönlich muss Ihnen sagen, dass ich zum Beispiel
beim Thema Hundekot, das uns schon sehr lange beschäftigt, jetzt eine deutliche
Verbesserung spüre. Ich möchte nicht sagen, dass wir dort sind, wo wir
hinwollen. Das wird noch ein längerer Prozess sein, überhaupt keine Frage. Ich
spüre aber eine deutliche Verbesserung. Auch die großen KritikerInnen in diesem
Bereich sagen, es ist besser geworden, mehr Leute verwenden ein Sackerl, der
soziale Druck in diesem Bereich steigt. Da waren die „Waste Watcher“ sicher ein
Mosaikstein, neben den vielen anderen Dingen, die wir gemacht haben. Ich
erinnere nur an die Hundestecker und die diversen Kampagnen.
Wir werden übrigens nach der EURO 2008, heuer
mit etwas Verspätung, begründet durch den Fußball, wieder mit einer neuen Welle
von den Hundesteckern hinausgehen, um auch wieder im Straßenraum präsent zu
sein und die HundehalterInnen und alle anderen wieder an dieses Thema zu
erinnern.
Ich sehe auch in anderen Bereichen durchaus deutliche
Verbesserungen. Wir haben immerhin 200 Personen mehr an Personal auf der
Straße. Das merkt man natürlich. Die haben wir selbstverständlich dort
eingesetzt, wo wir Problembereiche geortet haben. Ich sage nur zum Beispiel am
Gürtel. Schauen Sie sich das Straßenbegleitgrün im Gürtelbereich an. Das ist
tausend zu eins im Vergleich zum letzten Jahr. Das ist wirklich eine spürbare
Verbesserung, weil wir es dort massiv intensiviert haben, gerade im Umfeld der
U-Bahn-Stationen massiv intensiviert haben. Das gilt auch für andere Bereiche.
Ich glaube, dass da schon schöne Erfolge gelungen
sind. Ich will die Hände nicht in den Schoß legen, denn im Sauberkeitsbereich
werden wir sicher immer gefordert sein, aber ich glaube, dass wir wirklich auf
einem guten Weg sind.
Sie haben von einem städtischen Wachkörper geredet. Ich
kann Ihnen da wirklich nur das Beispiel von Paris entgegenhalten. Dort waren
wir und haben uns das angeschaut. Paris hat, wie Wien, eine eigene „Waste
Watcher“-Truppe, die dort anders heißt. Die haben uns gesagt, sie haben eine
Bundespolizei und auch eine Stadtwache. Nur das Problem ist bei beiden das
gleiche, nämlich sobald sie für mehrere Dinge zuständig sind, sagen sie, sie
schreiben lieber Strafmandate fürs Auto als sich mit einem Hundebesitzer
herumzustreiten. Die Sauberkeit ist bei diesen Wachkörpern immer unten
durchgerutscht. Deswegen hat sich die Pariser MA 48, wenn ich das so sagen
darf, dazu entschlossen, eine eigene Truppe nur für die Sauberkeit zu
installieren. Die sagen, seit sie das haben, ist das Hundekotproblem, das in
Paris exorbitant war, massiv verbessert worden. Die sind sehr zufrieden. (GR
Dipl-Ing Roman Stiftner: Wie viele Beamte haben die im Einsatz?) - Die haben nicht wesentlich mehr
als wir. Es sind so um die 100 bis 150 Personen. Dort werden wir auch
hinkommen. (GR Dipl-Ing Roman Stiftner:
Über tausend, was ich weiß!) Nein, das ist die Stadtwache! Entschuldigen
Sie, ich kann Ihnen die Zahl ganz genau sagen! Es sind um die 100 bis
150 Personen. Das wird sich auch mit unserem Ziel, das wir haben, decken.
Wir sind jetzt schon bei, wie gesagt, 90 und haben eben noch weitere
Ausbaupläne.
Es ist eine kleine, aber sehr gute Einsatztruppe, die
sich bewährt hat. Ich glaube, man muss nicht alles schlechtreden. Ich glaube,
dass wir in diesem Bereich wirklich auf einem guten Weg sind, den wir hier auch
gemeinsam beschlossen haben. (GR Dr
Herbert Madejski: Was ist auf der Donauinsel?) Ich darf Ihnen auch gleich
die aktuellen oder nicht mehr ganz, aber doch ein bisschen aktuellen Zahlen bis
Mai nennen, die ich jetzt auf die Schnelle noch habe auftreiben können, was die
Bilanz der „Waste Watcher“ betrifft, immer bedenkend, dass wir bis Ostern
sozusagen eine Ermahnungsphase hatten. Wir haben eine Übergangsphase gehabt, wo
ich gesagt habe, fahren wir nicht gleich volle Kanne hinein, sondern es gibt
eine Eingewöhnungsphase und ab Ostern war dann sozusagen Schluss mit lustig,
wenn ich das einmal so salopp formulieren darf.
Es gibt immerhin schon 385 Strafmandate und
121 Anzeigen, die in diesem Bereich erstellt worden sind. Das sind jetzt
die Zahlen bis Mai. Die nächsten aktuellen Zahlen werden wir dann nach dem
Sommer veröffentlichen. Also es ist nicht so, dass die irgendwie nichts zu tun
haben. Ganz im Gegenteil, wir können uns vor Anfragen, dass wir kommen sollen,
kaum wehren. Übrigens bekommen wir solche relativ häufig und das werte ich auch
als gutes Zeichen. Mir ist es auch wichtig, dass sie wirklich überall in der
Stadt unterwegs sind.
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