Gemeinderat,
35. Sitzung vom 23.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 78 von 126
Tradition genau in diesem Gebiet gibt. Wir investieren viel in die Life Sciences, aus guten Gründen, aber gleichzeitig möchten wir diese Tradition, aber auch eine sehr lebendige Gegenwart in diesem Bereich zusätzlich aktivieren.
Ich möchte es dabei bewenden lassen, aber
abschließend vielleicht noch zwei, drei Hinweise geben. So etwa den Hinweis
darauf, dass der Kulturbericht auch im Netz steht, dass wir bewusst auf die
Buchform verzichtet haben und hier eigentlich nur ein Arbeitsexemplar aufliegt,
weil wir doch davon ausgehen, dass die meisten Mandatare und Mandatarinnen in
der Lage und vielleicht ab und an auch Willens sind, ins Internet zu schauen.
Davon bin ich irgendwie ausgegangen, insbesondere bei den GRÜNEN. Wir können
gerne den „Ziegel" ausdrucken und Ihnen in die Hand drücken, wenn das
sozusagen die Begehrlichkeit ist und der Wunsch.
Einen Punkt habe ich mir nur aufgeschrieben, weil er
so besonders eklatant ist in Bezug auf dieses immer falsche Bild von Klein und
Groß. Also was die Steigerungsraten der so genannten Kleinen anbelangt, kann
ich Ihnen ein gutes Dutzend von kleinen Initiativen aufzählen, die wesentlich
höhere und größere Steigerungsraten hatten als die vermeintlich so Großen.
Gerade das immer wieder apostrophierte Jüdische Filmfestival hat in den letzten
zwei Jahren eine Steigerung von über 100 Prozent gehabt. Ich kenne nicht
viele andere Initiativen in Wien, die Ähnliches hatten.
Und zu dem immer wieder gehörten Vorschlag,
finanziert doch endlich den Film über die erhöhten GIS-Gebühren: Ich danke für
diesen Vorschlag. Die GIS-Gebühren sind nämlich noch nicht da. Das sollte man
der Seriosität halber schon auch erwähnen. Wenn man schon gute Vorschläge
macht, dann sollten sie wenigstens Hand und Fuß haben.
Meine Damen und Herren! Ich möchte diese Gelegenheit
einmal mehr nützen, um allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – viele davon
sind ja hier – zu danken. Der Rechnungsabschluss ist immer eine sehr, sehr gute
Gelegenheit. Wir haben ein weiteres sehr arbeitsreiches und intensives Jahr
hinter uns. Ich freue mich sehr, dass wir sowohl im Bereich der MA 7 als
auch im Bereich der Bibliothek als auch im Bereich des Museums als auch im
Bereich des Archivs, glaube ich, hervorragende Arbeit geleistet haben. Ich
bedanke mich und freue mich im Grunde auf ein sehr intensives und, wie ich
glaube, auch ebenso erfolgreiches Jahr 2008. – Herzlichen Dank! (Beifall bei
der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich
danke, Herr Stadtrat.
Wir kommen nun zur Beratung der Geschäftsgruppe
Umwelt. Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Matiasek. Ich erteile es ihr.
GRin Veronika Matiasek (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Frau Stadträtin!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich muss noch einmal auf Worte der Frau VBgmin
Brauner zurückkommen, die da gemeint hat, sie erwartet schon, wie immer, die
Kalauer der Selbstbeweihräucherung von Seiten der Opposition.
Nun, wenn man die Debatte bis jetzt verfolgt hat –
und ich war wirklich über weite Strecken hier anwesend und habe auch zugehört
–, dann muss man feststellen, die großen Selbstbeweihräucherungsakte sind nicht
seitens der Opposition gesetzt worden, die sind schon seitens der SPÖ hier in
diesem Haus gesetzt worden. Es war teilweise wirklich Selbstbeweihräucherung
pur. (Beifall bei der FPÖ.)
Ich glaube schon, dass man das grundsätzlich immer
wieder erwähnen muss, dass Ihre Einstellung zur Opposition wirklich offensichtlich
in abwertenden Bezeichnungen wie etwa „Sie blödeln“ gipfelt und dass sich das
wie ein roter Faden durch Ihren Umgang mit vor allem den Initiativen oder auch
den Anregungen oder den Wortmeldungen der Oppositionsparteien hier in diesem
Haus durchzieht. Ich kenne das seit mehr als 20 Jahren. Es ist ja nicht
nur hier im Wiener Gemeinderat oder Landtag zu spüren, sondern auch in den
Bezirken, wo die Energie der SPÖ-Politiker oder der SPÖ-Bezirksvorsteher oft
viel stärker dahin gehend aufgewendet wird zu überlegen, wie kann man denn
jetzt einmal eine Initiative, einen Antrag oder eine Anregung der
Oppositionsparteien abdrehen, wie argumentiert man, dass man den vielleicht
nicht zulassen oder überhaupt übernehmen kann, bevor man sich damit auseinandersetzt
und vielleicht einen gemeinsamen Weg findet.
Das finde ich sehr schade, denn es kommen natürlich,
auch wenn Sie das nicht sehr gern wahrhaben wollen, seitens der
Oppositionsparteien – und da spreche ich für alle Oppositionsparteien – doch
immer weniger sehr konstruktive Vorschläge, sehr viele Anträge, Anregungen,
Initiativen, die von Ihnen ganz grundsätzlich abgelehnt werden, nur weil sie
nicht von Ihnen selbst kommen.
Das zieht sich wie ein roter Faden durch. Vielleicht
wäre das auch einmal zu überdenken, und man sollte schon auch überlegen, auf
welcher Seite die Selbstbeweihräucherung so ganz besonders stark ausgeprägt
ist.
Da komme ich schon im Bereich der Umweltpolitik
zuerst zu den Bezirken, von denen wir zwar schon gesprochen haben, dass sie
einerseits finanziell ausgehungert werden, andererseits werden aber auch
bestimmte Einflussbereiche oder wichtige Instrumente der Bezirke
zurückgeschraubt. Ich komme zu den Umweltausschüssen, eine an sich sehr gute
und lobenswerte Einrichtung, die man da gemacht hat. Man hat sie auch nicht als
Kommission konstruiert, sondern als Ausschuss, also als ein Gremium mit
Gewicht. Diesen Ausschuss sollte man gleichgestellt finden den
Finanzausschüssen oder den Bauausschüssen, nur leider ist das nicht so der Fall.
Viele Bezirksumweltausschüsse
werden mehr oder weniger abgehalten, weil man sie halt abhalten muss. Sie
führen ein Stiefkinddasein. Viele Dinge, die sehr wichtig für die Bezirke
selbst und für die Anrainer sind, wie etwa die Grünraumgestaltung im Kleinen,
fließen oft viel mehr in den Bereich Straßengestaltung, Verkehr oder
Stadtentwicklung und kommen nicht dorthin, wo sie eigentlich einer
Vorbesprechung unterzogen werden sollten, wenn man sich die Vorgaben für diese
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