Gemeinderat,
35. Sitzung vom 23.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 12 von 126
die Monika Höglinger, die ein Buch über verschleierte Lebenswelten geschrieben hat und wo es dann im Internet Morddrohungen gegeben hat. Ihr Verbrechen war, dass sie es gewagt hat, im Jahr 2008 mitten in Wien ein Buch über das Kopftuch zu schreiben!
Aber es stellt sich noch eine interessante Frage: Wie
geht eigentlich der Bürgermeister damit um, was sagt der? Da gibt es ein
einziges Ziel: Die Gemeinderatswahl 2010, Stimmenfang bei den Muslimen.
Das ist das einzige Ziel! Und ich frage Sie: Was hat der Herr Bürgermeister
etwa gegen die Lehrer unternommen, gegen extremistische Lehrer? Ich darf Sie
erinnern, es war die Freiheitliche Fraktion, die vor eineinhalb Jahren hier im
Rahmen einer Dringlichen Anfrage zum ersten Mal dieses Problem aufgezeigt hat.
Was hat der Herr Bürgermeister gegen den Herrn Lehrer Ibrahim unternommen, für
den fremdes Blut eine Schande ist? Was hat er gegen den Herrn Vehid Podojak
unternommen, der in Wien die Scharia einführen will, Frauen steinigen will und
Hände abhacken will? Was hat er gegen den Herrn Lehrer Amir Zaidan unternommen,
der unterrichtet, dass mitten in Wien Männer ihre Frauen schlagen dürfen?
Nichts hat er unternommen, ja ganz im Gegenteil! Da fördert die Stadt zuletzt
auch noch diese Moscheen, wo das alles passiert, indem dort nämlich
Deutschkurse abgehalten werden und die Deutschlehrer dort auf Kosten der Stadt
unterrichten und man die Menschen in diese Moscheen, in diese Parallelwelt auch
noch hineinzwingt!
Meine Damen und Herren, Sie sollten daher einen
klaren Trennstrich ziehen. Es ist der falsche Weg, wenn Gemeinderäte dieser
Stadt etwa auch an Veranstaltungen teilnehmen, wo offen zur Gewalt gegen Frauen
aufgerufen wird, wenn Gemeinderäte an Veranstaltungen teilnehmen, wo vertreten
wird, dass die Männer die Manager der Familien sind und daher widerspenstige
Frauen auch schlagen dürfen, so wie das halt im Islam ist.
Es ist der falsche Weg, wenn etwa der Herr Al-Rawi
bei solchen Veranstaltungen in der ersten Reihe sitzt und keinen Muckser macht,
kein Wort des Widerspruchs von ihm kommt. Und es ist auch der falsche Weg, wenn
hier ein Gemeinderat dieser Stadt Hassprediger verteidigt, Hassprediger etwa
wie den Herrn Ibrahim, der zum Heiligen Krieg aufruft, der seinen Schülern
beibringt, dass fremdes Blut eine Schande und daher abzulehnen ist. Es ist der
falsche Weg, wenn der Herr Kollege Al-Rawi vor der Imam-Konferenz diesen
Menschen dann auch noch als Starprediger von Wien bezeichnet und sich freut,
wenn der dort seine Weisheiten verzapft. Und es ist ganz sicher der falsche
Weg, wenn ein Gemeinderat dieser Stadt öffentlich Zensur ausübt, wenn der
Kollege Al-Rawi im Jahr 2008 öffentlich Druck auf Veranstalter macht,
damit Menschen in Österreich nicht mehr ihre freie Meinung sagen dürfen!
Ich frage Sie wirklich: Was macht eigentlich der
Bürgermeister? Der schaut zu, wie ein Abgeordneter seiner Fraktion
verfassungsmäßig gewährleistete Rechte verletzt. Der schaut zu, wie ein
sozialistischer Abgeordneter aus diesem Haus bei Veranstaltern interveniert, Druck
ausübt, undemokratisch Druck ausübt!
Meine Damen und Herren von der SPÖ, ich meine daher,
das ist doch der falsche Weg, das müssen Sie doch selbst sehen. Und Sie haben
das ja auch längst selbst bemerkt. Sie haben ja längst bemerkt, dass das der
falsche Weg ist, wenn der Kollege Schuster etwa im letzten
Integrationsausschuss genau das kritisiert hat, dass die Stadt Wien hier in
Moscheen Deutschkurse stattfinden lässt und dass der GR Schuster hier im
letzten Integrationsausschuss gegen die Anträge aus seinem eigenen roten
Integrationsressort mahnende Worte gesprochen hat, dass da sogar der Kollege
Schuster gemeint hat, dass man die Menschen ja nicht auch noch in diese
Parallelwelt hineinzwingen soll. (GR Mag Wolfgang Jung: Hört! Hört!)
Meine Damen und Herren von der SPÖ, Herr Klubobmann!
Sie haben das ja in Wirklichkeit alles längst selbst erkannt. Sie wissen das ja
alles, nicht nur der Kollege Schuster, Sie auch. Und wir fordern Sie daher auf:
Beenden Sie doch diesen falschen Weg, kehren Sie um, ziehen Sie hier einen
klaren Trennstrich! Und vor allem schauen Sie auch in Ihrer Fraktion nach dem
Rechten und rufen Sie den GR Al-Rawi endlich zur Ordnung, Herr Klubobmann, so
wie sich das gehört! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als
Nächste zum Wort gemeldet ist Frau GRin Mag Vassilakou. Ich erteile es ihr.
GRin Mag Maria Vassilakou (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Frau
Vizebürgermeisterin! Verehrte Damen und Herren!
Wenn ich der Budgetrede unserer Stadträtin lausche,
so muss ich ein bisschen an den Pratervorplatz denken, weil es dort auch
ähnlich ist. Dort stehen momentan die Fassaden, sie sind großteils sogar schon
fertig angemalt, aber im Inneren ist weit und breit nichts. Das ist ein
Potemkinsches Dorf. In einzelnen Gebäuden steht ein bissel was drinnen, in
anderen wiederum haben die Unternehmerinnen und Unternehmer, die jetzt von der
Pleite betroffen sind, schon wieder begonnen, die Türen und die Anlagen, die
sie montiert haben, abzumontieren. Und so ähnlich, wie gesagt, hat jetzt Ihre
Rede geklungen.
Es tut mir leid, aber es kann
nicht sein, dass Sie eine halbe Stunde lang oder auch ein bisschen länger loben
und loben und loben und aufzählen, was man da nicht alles gemacht hätte und was
man da in dieser Stadt nicht alles hätte und dabei mit keinem Wort auf all das
Bezug nehmen, was die Bürgerinnen und Bürger in diesem letzten Jahr in Wien
beschäftigt hat, in den letzten Monaten sehr, sehr stark beschäftigt hat und
das, was uns auch alle in den nächsten Jahren beschäftigen wird, denn die
wirtschaftliche Situation in der Stadt ist ja nicht so, wie sie auf dem Papier
aussieht, sondern wie sie die Menschen tagtäglich erleben, sie ist durchaus
keine rosige. Es ist durchaus eine, wie gesagt, die uns in den nächsten Jahren
verfolgen wird, wo von der Politik Lösungen erwartet werden, wo von der Politik
zu Recht erwartet wird, dass man darauf Bezug nimmt, zu Recht,
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