Gemeinderat,
34. Sitzung vom 04.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 25 von 91
Bezüglich der Hausbetreuungs GmbH gab es auch wieder eine breite Vorwurfspalette. Sie haben aber selbst gesagt: Das war eine Inhouse-Vergabe. Wir wollten ja – politisches gesagt – an sich nie haben, dass man die Hausmeister abschafft! Das hat Schwarz-Blau erledigt und uns dann sozusagen zum Reagieren gezwungen. Jetzt haben wir mit der Hausbetreuungs GmbH eine Möglichkeit gehabt, darauf zu reagieren. Wir wollen ja auch, dass es wieder Hausmeister gibt – auch das wieder politisch gesagt. Wenn man aber die Kosten vergleicht, muss man natürlich Vergleichbares mit Vergleichbarem vergleichen. Und dann kommt man drauf, dass diese durchaus günstig agiert. Die Vorwürfe, die in einer Zeitung standen, werden aber noch geprüft, und wir werden sehen, was hier rauskommt.
Zum Kollegen Wolf sei noch gesagt: Nur weil Sie
behaupten, dass etwas ein Monopol ist, ist es das ja nicht. Es gibt ja
Monopolbehörden. Was die Gewista betrifft, würde ich schon sagen: Behaupten Sie
nicht einfach so Dinge, noch dazu, wo wir ja, wenn man sich in Niederösterreich
die Heimatwerbung et cetera ansieht, zumindest sagen muss, dass das in anderen
Bundesländern auf keinen Fall besser, wenn nicht sogar schlechter als in Wien
ist.
Also, in dem Sinn finde ich diese Anwürfe in
besonderer Weise interessant. Wenn gerade Sie von der ÖVP sagen, hoffentlich
hat niemand berufliche Nachteile, verweise ich auf den Untersuchungsausschuss
im Parlament: Innenministerium, sage ich nur! Da ist rausgekommen, wie wirklich
drübergefahren und hineingegriffen wurde. Da gibt es die Dokumente, da sind
keine Behauptungen, das ist nachweislich. Und die ÖVP stellt sich her und sagt:
Ein Wahnsinn, so wird in Wien regiert! – Da sieht man eigentlich, wo der
Unterschied ist. Und da, muss ich sagen, bin ich wesentlich lieber in Wien als
zum Beispiel im Innenministerium. Da soll die ÖVP einmal dort mit Ihrem Furor
vorankommen und nicht uns die Zeit nehmen. (Beifall bei der SPÖ.)
Ein Letztes noch: Ich meine, jeder
Geschäftsführerwechsel, jede Umstrukturierung kann Diskussionen bringen, das
ist klar in der Szene Wien. Aber eines ist auch klar: Dass das ja die
Stadthalle davor schon betrieben hat. Das war daher erstens einmal gar nicht
vom Stadtrat zu entscheiden. Es war in dem Sinne ja keine politische
Entscheidung. Die Vorgänger beim Planet Music sind durchaus vom Geschäft
gekommen. Nachher wurde beim Gasometer gesagt: Dieser muss bespielt werden.
Wenn man dann sagt: Na gut, wenn wir schon dort, im 11. Bezirk sind, dann
wollen wir auch die Szene mit dem Gleichen bespielen!, so ist das eine Sache,
über die man streiten kann, aber es ist auch eine legitime und nachvollziehbare
Entscheidung. Was gesichert ist, was wir politisch wollen, ist, dass die Szene
Wien respektiert wird, dass World Music, dass Independent Music dort weiter
geschieht, dass nur in den spielfreien Tagen das eine oder kleine Format, das
dem Gasometer sozusagen zu klein wäre, auch dort bespielt werden kann. Und das,
so glaube ich, ist in Ordnung.
Und da so ein breites, oppositionelles buntes
Allerlei gekommen ist, möchte ich der ÖVP, die ein Freund des Stabreimes ist,
abschließend sagen: Verzweifelte Vorwürfe, Vermischtes, Vermengtes, vieldeutig
vorgetragen, verwerflich. (Beifall bei der SPÖ. – GR Dr Matthias
Tschirf: Eine lyrische Großleistung!)
Vorsitzende GRin Inge Zankl:
Die Aktuelle Stunde ist beendet.
Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen,
gebe ich gemäß § 15 Abs 2 der Geschäftsordnung bekannt, dass an
schriftlichen Anfragen von den Gemeinderatsmitgliedern des Klubs der Wiener
Freiheitlichen eine, des Grünen Klubs im Rathaus vier, des ÖVP-Klubs der
Bundeshauptstadt Wien fünf eingelangt sind.
Von Herrn GR Mag Harald Stefan wurde eine
Anfrage an den Herrn Bürgermeister betreffend Ausschreibungsverfahren bei
Bautätigkeiten gerichtet. Das Verlangen auf dringliche Behandlung dieser Anfrage
wurde von der notwendigen Anzahl von Gemeinderäten unterzeichnet.
Gemäß § 36 Abs 5 der Geschäftsordnung wird
die Beantwortung der Dringlichen Anfrage vor Schluss der öffentlichen Sitzung
erfolgen. Ist diese um 16 Uhr noch nicht beendet, wird die Gemeinderatssitzung
zur tagesordnungsmäßigen Behandlung der Dringlichen Anfrage unterbrochen.
Von Frau GRin Dipl-Ing Sabine Gretner wurde eine
Anfrage an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Bildung,
Jugend, Information und Sport betreffend Projekt Prater und Riesenradplatz Neu
gerichtet. Das Verlangen auf dringliche Behandlung dieser Anfrage wurde von der
notwendigen Anzahl von Gemeinderäten unterzeichnet.
Gemäß § 36 Abs 5 der Geschäftsordnung wird
die Beantwortung der zweiten Dringlichen Anfrage vor Schluss der öffentlichen
Sitzung erfolgen.
Jetzt kommt es zu den Anträgen: Vor Sitzungsbeginn
sind von Gemeinderatsmitgliedern des Grünen Klubs im Rathaus zwei und des
ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien acht Anträge eingelangt. Den Fraktionen
wurden alle Anträge schriftlich bekannt gegeben. Die Zuweisungen erfolgen wie
beantragt.
Von der Bezirksvertretung Währing wurde ein Antrag
betreffend Plandokument 7648, Änderung im Bereich Rimplergasse
eingebracht. Diesen Antrag weise ich dem amtsführenden Stadtrat der
Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und
Verkehr zu.
Die Anträge des Stadtsenats zu den Postnummern 2 bis
6, 8 bis 11, 14 bis 16, 18, 20 und 21, 24 bis 26, 29, 30, 32, 37 bis 40 sowie
42 und 43 gelten gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung als bekannt
gegeben. Bis zu Beginn dieser Sitzung hat kein Mitglied des Gemeinderats zu
diesen Geschäftsstücken die Verhandlung verlangt. Ich erkläre daher gemäß
§ 26 der Wiener Stadtverfassung diese als angenommen und stelle fest, dass
die im Sinn des § 25 der Wiener Stadtverfassung erforderliche Anzahl von
Mitgliedern des Gemeinderats gegeben ist.
In der Präsidialkonferenz wurden
nach entsprechender Beratung die Postnummern 28 und 33 zum
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