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Gemeinderat, 33. Sitzung vom 08.05.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 76 von 89

 

Die Donauinsel ist halt nicht das Hanappi-Stadion! Vielleicht fällt die Wahl jetzt gerade deswegen auf das Hanappi-Stadion, weil jemand Präsident des Hanappi-Stadions ist, der Ihnen sehr nahe steht! Vielleicht ist es aber auch nur ein Schelm, der hier Böses denkt!

 

Zum Abschluss möchte ich Ihnen, Frau Vizebürgermeisterin, noch etwas klar sagen: Sie versuchen immer, uns zu unterstellen, dass die ÖVP irgendwie gegen die Austragung der EURO wäre. – Sie werden keine einzige diesbezügliche Aussendung und keine einzige diesbezügliche Aussage finden!

 

Für uns ist es wichtig, dass die EURO auf verantwortungsvolle Weise gute Spiele für Wien bringt. Uns ist wichtig, dass diese EURO sich zum Vorteil Hunderttausender Besucher und zum Vorteil der Wienerinnen und Wiener niederschlägt. Und es liegt in Ihrer Verantwortung, darauf zu achten, dass das auch geschieht! Sie müssen darauf achten, dass sich Wien nicht vor der gesamten Welt blamiert! Es ist wichtig, dass wir ein friedliches und stimmungsvolles Fußballfest bekommen, bei dem sich Wien in der Weltöffentlichkeit von seiner besten Seite präsentieren kann. Das ist es, was wir brauchen, aber nicht kurzfristige Handlungen, die nur verunsichern und bei denen für viele Menschen nicht ersichtlich ist, was Sie nun wirklich wollen.

 

Daher bringe ich nun einige Beschlussanträge betreffend ein umfassendes Verkehrskonzept für die EURO 2008, betreffend die Überprüfung der Fan-Zone Donauinsel und betreffend ein umfassendes Sicherheitskonzept für die EURO 08 ein. (GRin Mag Sonja Kato: Ist das nicht ein bisschen kurzfristig?)

 

Meine Damen und Herren! Es wird wichtig sein, dass Sie auch den Menschen dieser Stadt schöne, interessante und sichere Spiele bieten! Dabei müssen Sie auch den Sorgen der Menschen entsprechend begegnen, damit die Spiele zu dem werden, was wir uns alle wünschen: Erfolgreiche und friedvolle Spiele zur Verständigung der Völker untereinander. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Wir alle wollen uns daran freuen können! – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Mir liegt noch eine Wortmeldung vor. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Dr Aigner. Ich erteile es ihm.

 

GR Dr Wolfgang Aigner (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Meine Damen und Herren! Herr Vorsitzender!

 

Ich habe das hier schon mehrfach moniert: Je größer die Summe, desto dürftiger ist der Akt.

 

Bei der Vorbereitung auf den nächsten Bildungsausschuss bin ich über einen Akt gestolpert, in dem es um den Beitritt der Stadt Wien, vertreten durch die MA 44 - Bäder, zum österreichischen Saunaforum geht. Ich habe den Akt studiert. Er ist ein bisserl ungewöhnlich.

 

Die MA 44 beabsichtigt, als Vertreterin der Stadt Wien dem österreichischen Saunaforum als Mitglied beizutreten. Dabei handelt es sich um einen Verein mit dem Zweck, Warmluftbäder wie Sauna, Dampfbäder und deren Nebenanlagen als wichtige Einrichtung für die Volksgesundheit weiten Kreisen der einheimischen Bevölkerung und der Feriengäste näher zu bringen und die Errichtung und Führung der Saunabäder zu fördern.

 

Hauptaufgaben des Vereins sind die Vertretung der Saunainteressen gegenüber Behörden und Organisationen, Maßnahmen zur Verbreitung des Wissens über die Bedeutung des Saunabades, Maßnahmen zur Werbung für den regelmäßigen und richten Gebrauch des Saunabades et cetera.

 

Zu den weiteren Mitgliedern des Vereins zählen die Firmen Klafs und Ruha-Stelzmüller Sauna und Schwimmbad GmbH. Die Höhe des Mitgliedsbeitrages – und jetzt wird es interessant! – beträgt 364 EUR netto pro Jahr, welcher aus der Ausgabenpost 726, Mitgliedsbeiträge an Institutionen im Inland, zu bedecken ist. Dieser muss im Voranschlag neu eröffnet werden.

 

Ich erspare Ihnen jetzt mehrseitige Ausführungen über die Statuten des Vereins Saunaforum, dem wir beitreten. Ich möchte nur sagen: Da geht es um 364 EUR, und der Akt ist 20 Seiten dick. Wenn man sich hingegen 7,3 Millionen netto beziehungsweise 8,7 Millionen brutto abholen möchte, dann muss der Hinweis reichen, dass das für die EURO ist. Meine Damen und Herren! Es ist eigentlich eine Zumutung, einen solchen Akt einem Ausschuss vorzulegen und davon auszugehen, dass man die Zustimmung erhält! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Erst auf Nachfragen werden Globalsummen genannt, etwa 1,5 Millionen für Sanität, 1,5 Millionen für Sicherheit, angeblich 1,5 Millionen für Miete, die aber nicht fällig werden soll, wenn das Stadion nicht gebraucht wird. – Da muss man sich schon die Frage stellen: Welcher Vermieter lässt sich eine Wohnung blockieren, indem er den Schlüssel hergibt, und lässt sich dann gefallen, dass der Mieter hinterher kommt und sagt: Ich habe es nicht gebraucht, darum zahle ich auch nichts! Das ist ja völlig lebensfremd!

 

Im Akt wird in keinster Weise darauf eingegangen, wie das Catering zu bewerkstelligen ist. Man weiß nicht, wovon man dabei ausgehen muss, denn man weiß ja nicht, ob man die Ersatz-Fan-Zone im Hanappi-Stadion wirklich brauchen wird. Jedenfalls muss man aber ein Catering bereit halten, und es fragt sich, ob jemand bereit sein wird, für im Maximalfall 40 000 Menschen einfach etwas bereitzuhalten, wobei sich erst am Tag vorher entscheidet, ob man es braucht oder nicht. Das ist ja völlig lebensfremd!

 

Wo ist außerdem das Konzept für die Security? – Diese großartige Informationsrunde war eigentlich eher ein philosophischer Exkurs beziehungsweise eine Darstellung der Geschichte der EURO 08 von der Bewerbung bis zur Eröffnung der U2, auf die näheren Fragen betreffend Details wurde jedoch nicht eingegangen, weil man das ja erst heute beschließt. Wenn man fragt: Was ist mit der Security? Wie viele Menschen braucht man zusätzlich? Wie viele Mannstunden werden das sein? Welche Planungen hat man? Dann heißt es: Wir bestellen das jetzt halt einmal, und wenn man die Leute im Hanappi-Stadion nicht braucht, dann schicken wir sie eben in die Fan-Zone am Ring. – Das ist doch kein

 

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