Gemeinderat,
33. Sitzung vom 08.05.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 52 von 89
Kommunalpolitik.
Sofortige Abstimmung ist beantragt.
Wer
ist für diesen Antrag? - Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP und FPÖ fest. Der
Antrag hat nicht die erforderliche Mehrheit.
Beschlussantrag
betreffend die Verschandelung von öffentlichen beziehungsweise privaten Gebäuden
und Einrichtungen durch Schmieraktionen. In formeller Hinsicht wird die
Zuweisung des Antrags an die Gemeinderatsausschüsse der Geschäftsgruppen für
Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung, für Finanzen, Wirtschaftspolitik und
Wiener Stadtwerke sowie für Integration, Frauenfrauen, Konsumentenschutz und
Personal verlangt.
Wer
für diese Zuweisung ist, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle
die Zustimmung bei allen vier Fraktionen fest. Die Zuweisung ist beschlossen.
Beschlussantrag
betreffend Vorbeugung bei Gewalt. Es wird die sofortige Abstimmung beantragt.
Wer
für den Antrag ist, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle die
Zustimmung bei ÖVP, FPÖ und GRÜNEN fest. Der Antrag hat nicht die erforderliche
Mehrheit.
Beschlussantrag
betreffend weiteren Ausbau von Einrichtungen gegen Gewalt in der Familie.
Sofortige Abstimmung ist beantragt.
Wer
ist dafür? - ÖVP und GRÜNE stimmen zu. Der Antrag hat nicht die erforderliche
Mehrheit.
Beschlussantrag betreffend
Einführung eines eigenen Straftatbestands Zwangsehe und weitere rechtliche und
faktische Unterstützung der Opfer von Zwangsehen.
Wer
für diesen Antrag ist, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle die
Zustimmung bei ÖVP und FPÖ fest. Der Antrag hat nicht die erforderliche
Mehrheit.
Wir fahren mit der
Tagesordnung fort. Ich schlage vor, die Berichterstattung und die Verhandlungen
über die Geschäftsstücke 1, 2, 3, 5, 6, und 8, sie betreffen alle
Subventionen an verschiedene Vereine, zusammenzuziehen, die Abstimmung jedoch
getrennt durchzuführen.
Gibt
es dagegen einen Einwand? Das ist nicht der Fall.
Ich
bitte daher den Berichterstatter, Herrn GR Bacher-Lagler, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatter
GR Norbert Bacher-Lagler: Sehr
geehrter Herr Vorsitzender!
Ich ersuche um Zustimmung.
(Einige Punks nehmen auf der
Galerie Platz.)
Vorsitzender GR Dr
Wolfgang Ulm: Die Debatte ist eröffnet. Zum Wort gemeldet ist Frau
GRin Matiasek. Bitte schön.
GRin
Veronika Matiasek (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter
Herr Vorsitzender! Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich möchte nur kurz begründen, warum wir diesmal
Postnummer 3, die Subvention an die Volkshochschulen für
Spracherwerbsmaßnahmen, ablehnen. Wir haben bisher gerne zugestimmt, weil wir
gefunden haben, es ist der richtige Rahmen. Gerade innerhalb einer
Volkshochschule kommen viele Menschen zusammen. Es wird in erster Linie das
vielfältige Kursangebot ja auch in deutscher Sprache gehalten. Es ist auch eine
Information, was es alles an Bildungsangeboten oder an Leben in Wien überhaupt
gibt.
Sie gehen nun - und das ist den Akten zu entnehmen -
zunehmend dazu über, diese Kurse auch außerhalb der Volkshochschulen sowohl in
Vereinen als auch - was wir noch stärker kritisieren - in Moscheen abzuführen.
Und ich glaube, gerade das ist ein Faktum, das dem Integrationsgedanken, so wie
wir das verstehen, widerspricht. (Aufregung bei den GRÜNEN.) Sie
begründen zwar, das ist die niederschwellige Herangehensweise an die
Betroffenen. Ich sage Ihnen was: Ja, holen Sie sie dort ab, aber führen Sie die
Kurse in den Volkshochschulen durch. Ich glaube, das ist ein wesentlich
besseres Lernklima dafür. Es widerspricht der Integration, dass ich die Leute
gerade dort belasse, wo sie wieder unter sich sind. Wenn Sie diese
Vorgehensweise wieder ändern und wenn Sie schwerpunktmäßig in den
Volkshochschulen unterrichten, dann werden wir gerne wieder zustimmen. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum
Wort gemeldet ist Frau GRin Mag Korun.
GRin Mag Alev Korun (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Kolleginnen und
Kollegen!
Es ist natürlich schon einigermaßen amüsant, gerade
von der Fraktion, die immer sagt „Lernt's g’scheit deitsch“ zu hören, dass
Deutschkurse in Moscheen oder wo auch immer kritisiert werden, - why - möchte
ich auch nicht unerwähnt lassen, dass dieselbe Fraktion und das wissen alle -
oh, ich sollte nicht Englisch reden, Entschuldigung, das ist immerhin eine
Fremdsprache und insofern bei dieser Fraktion verpönt -, die irgendwas mit dem
Integrationsausschuss beziehungsweise mit dem Gemeinderat zu tun haben,
eigentlich mehr oder weniger alle Anträge, wo es um die Förderung von
Deutschkursen und/oder Alphabetisierungskursen für Migranten und Migrantinnen
geht, ablehnt. Wie sie dann „Deitsch“ lernen sollen, was ja die Forderung der
Freiheitlichen ist, ist natürlich ein Rätsel! Gut. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Aber eigentlich wollte ich nicht dazu sprechen,
sondern hauptsächlich zu einem Geschäftsstück, das heute vorliegt und jetzt
mitbehandelt wird, nämlich das Projekt „Hippy“. Zur Erinnerung: Wir haben
diesen Förderantrag auch letztes Jahr im Integrationsausschuss und im
Gemeinderat gehabt. Wir haben als GRÜNE - und wir waren damit nicht allein, so
wie ich mich erinnern kann - die Kritik geäußert, dass es nicht nachvollziehbar
ist, warum so ein ganz junger Verein, der bis jetzt solche Integrationsarbeit
noch nie gemacht hat, nämlich niederschwellige Elternkontaktierung und
Betreuung im Bildungsbereich, jetzt einen Auftrag bekommen soll und in diesem
Bereich mit relativ wenig Know-how und eigentlich kaum Erfahrung aktiv werden
soll. Uns wurde damals gesagt, das ist jetzt nur einmal bis Jahresende, nämlich
Ende 2007 und bevor es eine neuerliche Förderung gibt, wird das evaluiert
und das wird alles vorgelegt, und so weiter.
Nun, im letzten
Integrationsausschuss wurde dann
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