Gemeinderat,
32. Sitzung vom 27.03.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 25 von 75
Verkehrspolitik würde das ermöglichen, aber Sie wollen sie nicht sehen, und das ist der Unterschied. Die Gemeinde Wien versucht, hier Sand in die Augen der Bürger zu streuen, indem man so tut, als ob man ohnedies auch für Autofahrer wäre.
Mein Vorvorredner hat es ja schon angedeutet, da gibt
es viele Gehsteigsvorziehungen, die vielleicht da und dort nicht notwendig
sind, da gibt es viele Schwellen, die vielleicht da und dort nicht notwendig
sind, da gibt es Gebührenerhöhungen für den Autofahrer en masse, es wird die
Parkgebühr um 50 Prozent erhöht. Wo sehen Sie da die Anreize für
Autofahrer, die Sie gesetzt haben in den vergangenen Jahren?
Ich bin gespannt, was da der Redner der SPÖ nun
danach sagen wird, welche Vorschläge und welche Maßnahmen die Stadt Wien und
die SPÖ in den vergangenen Jahren für Autofahrer gesetzt hat. Sie werden
wahrscheinlich keine einzige vorführen können. (Beifall bei der ÖVP.)
Und ich gebe Ihnen jetzt
einen Tipp, wo Sie etwas ganz, ganz leicht machen könnten: Sie reden gerade
über eine Neuschaffung des Garagenbauprogramms. Sie reden gerade über
Wohnsammelgaragen, neue Finanzierungsmöglichkeiten, Ausrichtung in eine neue
Form. (GR Ernst Nevrivy: Sie wissen ohnedies, was wir machen!) Und da
haben Sie eine Chance: Sie könnten endlich, nehme ich einmal an, soweit kommen,
dass Sie Förderungen für Garagen nur dann auszahlen, wenn die Konsumenten, die
sich in die Garagen stellen, nicht mehr nach einer vollen Stunde oder zwei
vollen Stunden abgerechnet werden, sondern eine minutengenaue Abrechnung
gemacht wird. (Beifall bei der ÖVP.) Gewähren Sie Förderungen für den
Garagenbau nur, wenn minutengenaue Abrechnung sichergestellt ist, denn dann sichern
Sie die entsprechenden Einnahmen und auf der anderen Seite sichern Sie auch
die Ausgaben des Autofahrers. Das wäre etwas, was Sie einmal tun könnten. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als nächster Redner am Wort ist Herr GR Hora.
GR Karlheinz Hora
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und
Herren!
Beim Kollegen Gerstl weiß ich gar nicht mehr, was ich
ihm als Antwort sagen soll, denn er hat sich jetzt hergestellt und eindeutig
deklariert, ihm wäre es am liebsten, alles in dieser Stadt zu schleifen,
schnelle Autobahnen zu machen und draußen dann bei den Bürgern zu stehen und zu
sagen, dort brauchen wir Ohrwascheln und dort brauchen wir Ohrwascheln.
Kollege Gerstl, Sie waren, glaube ich, auch
irgendwann einmal in der Bezirkspolitik. Es scheint schon zu lange her zu sein,
aber Sie wissen ganz genau, dass genau vor Ort die Bezirksräte mitentscheiden,
was an verkehrsberuhigenden Maßnahmen, an Sicherheitsmaßnahmen wie zum Beispiel
Gehsteigvorziehungen, stattfindet und durchgeführt wird. Aber das scheint also
auf dem Weg von Penzing ins Rathaus verloren gegangen zu sein.
Meine Damen und Herren, Kollege Mahdalik, also ich
verstehe dich heute gar nicht. Du hast dich herausgestellt und hast einen
Rundumschlag gemacht, der total mit falschen Zahlen belegt ist. Aber ich kann
dir etwas Nachhilfe geben, es ist kein Problem: 1993 hatten wir noch einen
PKW-Anteil von 30 Prozent in Wien, einen Fußgängeranteil von 28, und der
Personennahverkehr betrug 29 Prozent. 2006 ist es dazu gekommen, dass
der PKW-Anteil auf 25 Prozent zurückging, der öffentliche
Personennahverkehr sich auf 35 Prozent erhöhte, der Fußgängerverkehr hat
sich etwas verringert, nämlich auf 27 Prozent, und der Radverkehr ist 2006
auch bereits auf 4 Prozent gewesen. Und weil du ja hier vorne zugegeben
hast, dass du nicht rechnen kannst, habe ich mir erlaubt, dir eine dritte
Graphik anzufertigen. Hier sind die Prozente ausgewiesen, um wie viel es
zurückgegangen ist. Es ist zurückgegangen beim, wenn du es so willst,
PKW-Verkehr um zirka 17 Prozent in diesem Zeitraum, und der Radverkehr ist
auf 25 Prozent und der öffentliche Personennahverkehr um 20 Prozent
gestiegen.
Ich stelle dir natürlich die Graphiken gerne zur
Verfügung. Was ich aber jetzt nicht mehr zur Verfügung stellen kann, sondern
nur sagen kann, ist dein Thema, und ich weiß, als Eßlinger hat man es halt
schwer, dass man 16 Minuten braucht, um mit dem Autobus zum Donauzentrum
zu kommen. Da ist es schon bequemer, 16 Minuten im Stau zu stehen, also
mit dem Auto zum Donauzentrum zu fahren, und sich dort, auf diesen kostenlosen
Parkplatz beim Donauzentrum hinzustellen. Was du aber nicht bedacht hast,
Kollege Maresch hat es schon gesagt - ich bin ja nicht oft seiner Meinung - in
der Donau-City hast du dich verfahren, das hast du auch zugegeben. Ich habe
auch die Angst, dass du dich in der U-Bahn verfährst, weil die U-Bahn nicht
mehr beim Donauzentrum endet, sondern jetzt über weitere Stationen bis in die
Leopoldau fährt, das heißt, es wäre die Gefahr groß, wenn du in Zukunft beim
Donauzentrum in die U-Bahn umsteigst. Diese fährt im Übrigen in einem
Zweieinhalb- bis Dreiminutentakt in der Rushhour, eine Garnitur - Wiederholung
bringt ja einen besseren Lernerfolg - fasst ungefähr 800 bis 900 Personen,
das heißt, deine Parkplätze beim Donauzentrum sind 395, also wenn alle voll sind,
würde nicht einmal eine U-Bahn-Garnitur mit den PKW-Fahrern gefüllt werden. Ja,
es ist so.
Für das Einkaufen, und ich glaube, da sind wir uns ja
einig, gibt es das Donauzentrum mit der Möglichkeit, dass derjenige, der dort
einkaufen und mit seinem PKW dorthin will, die Möglichkeit hat, drei Stunden
kostenlos im Parkhaus zu stehen. Ich glaube, die Zahlen die ich dir jetzt so
genannt habe, zeigen, dass der öffentliche Personennahverkehr dementsprechend
gehoben wurde.
Und es besteht auch die
Möglichkeit der U-Bahn-Erweiterung, und Aspern ist ja eines dieser Ziele, ich
wiederhole Kollegen Maresch, 1,85, Wiederholung, wir werden dich dann prüfen
und das bedeutet ja auch, dass vorgesehen ist, dass die U2-Verlängerung nach
Aspern kommt, nämlich im Jahre 2010, im Herbst 2010. Ich werde mich bemühen,
dass ich dir dann auch einen
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