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Gemeinderat, 31. Sitzung vom 29.02.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 57 von 95

 

Ich lasse nun über alle übrigen Förderungen abstimmen.

 

Wer für den Rest ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle hier die Zustimmung von allen vier Fraktionen fest. Einstimmige Annahme.

 

Postnummer 29, Subvention an die Österreichischen Kinderfreunde. Wir kommen sofort zur Abstimmung.

 

Wer ist dafür? - Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP, SPÖ und den GRÜNEN fest. Mehrheitliche Annahme.

 

Postnummer 31, Erhöhung der Fördersätze für das Wiener Hilfswerk, die Volkshilfe Wien und den Verein Eltern für Kinder Österreich. Es gibt eine Wortmeldung. Jetzt ist der Berichterstatter, Herr GR Wutzlhofer, zum Wort gemeldet.

 

Berichterstatter GR Jürgen Wutzlhofer: Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren! Ich bitte um Zustimmung.

 

Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Die Debatte ist eröffnet. Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Riha.

 

GRin Monika Riha (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Ich möchte wieder eine Schleife zurück zu einem Thema machen, das vorhin bei der Schuldebatte schon mehrfach angesprochen wurde. Da geht es um ein großes Arbeitsfeld in der Bildung, nämlich um unsere Kindergärten. Herr Vettermann und einige andere haben es angesprochen, es geht um die Vorbereitungen auf das kommende Schuljahr. Hier soll es einen weiteren Ausbauschub im vorschulischen Bereich geben: Sprachstandserhebungen, steigender Bedarf auf Grund berufstätiger Eltern, Integrationsbestrebungen, Erweiterungen des Gruppenangebots. Viele Gründe sind bei dieser Entwicklung anzuführen.

 

So sehr ich es begrüße, Herr Vettermann, dass Wien die 15a-Vereinbarung unterschrieben hat, weil ich auch der Meinung bin, so wie das der Kollege Wutzlhofer gesagt hat, Wien braucht dringend einen Ausbau der Kindergartenplätze, sowohl bei den Unterdreijährigen als auch bei den Drei- bis Sechsjährigen, als auch bei den Fünf- bis Sechsjährigen, so kann ich Ihnen in einem nicht zustimmen, Herr Kollege Vettermann, und zwar, dass Sie der Meinung sind, dass im Bereich der Sprachstandserhebung und des Vorschuljahres im Kindergarten schon überall Klarheit herrscht. Ich war erst vorige Woche in einer Sitzung, wo wirklich alle Träger dabei waren, auch die der städtischen Kindergärten. Ich kann Ihnen sagen, von Klarheit war da überhaupt nichts zu spüren. Ich würde bestenfalls sagen, alle waren sehr verwirrt. Wenn sich die Frau Jerusalem nicht auskennt, wundert mich das nicht, denn ich bin selber in der Sitzung mit den Ländern zur 15a-Vereinbarung gesessen und zum Schluss habe ich mich, muss ich sagen, bald selbst nicht mehr ausgekannt. Um es auf gut Wienerisch zu sagen: Nix ist fix.

 

Denn bereits im Mai soll die Sprachstandserhebung in den Kindergärten stattfinden. Aber bis dato weiß man noch nicht, wie es stattfinden soll. Es gibt auch noch kein ausgearbeitetes Instrument dazu, wiewohl, das weiß ich, an einem solchen gearbeitet wird. Aber bis dato gibt es erstens das Instrument noch nicht und zweitens ist das Instrument auch noch niemandem zur Verfügung gestellt. Das heißt, kein Kindergarten weiß, in welcher Art und Weise diese Sprachstandserhebung stattfinden sollte.

 

Zweitens bildet das Ministerium dafür MultiplikatorInnen aus. Diese MultiplikatorInnen sollen dann in die Kindergärten gehen und den Kindergärten zeigen, wie denn diese Sprachstandserhebung stattfinden soll. Auch hier ist wieder Fakt, es wurde bis dato keine einzige Multiplikatorin ausgebildet. Es gibt keine MultiplikatorInnen. Im Gegenteil, es werden zum Teil Leute angeschrieben, dass sie sich als MultiplikatorInnen melden sollen, die sich überhaupt noch nie als MultiplikatorIn gemeldet haben. Auch hier ist Chaos kreuz und quer. Erst im März, wenn überhaupt, soll diese Ausbildung für MultiplikatorInnen stattfinden, aber schon im Mai sollen diese MultiplikatorInnen in all diesen tausenden Kindergärten, immerhin in Wien und im Burgenland, gewesen sein und dort allen Kindergärten erklärt haben, wie es geht. Das sind noch genau zwei Monate. Das sind in etwa 20 Tage pro Monat. Ich bin neugierig, wie das funktionieren soll.

 

Der gemeinsame Ausbildungslehrgang, der stattfinden hätte sollen, damit KindergartenpädagogInnen diese Sprachstandserhebungen und dann auch die Förderung im nächsten Jahr umsetzen können, wurde zuerst an den Pädagogischen Hochschulen angekündigt. Dann wurde er wieder abgesetzt, weil man darauf gekommen ist, das Unterrichtsministerium stellt jetzt doch kein Geld für die Ausbildung der KindergartenpädagogInnen zur Verfügung, das müsste die Stadt tun. Das war aber noch nicht gesichert. Es wurde also die Ausbildung zur frühen Sprachförderung wieder zurückgenommen. Jetzt schaut es so aus, als sollte es doch wieder stattfinden. Also ganz ehrlich, wenn man sich da nicht auskennt, wundert es mich nicht. Und dass sich Eltern nicht auskennen, wenn sich die Leute, die involviert sind, nicht auskennen, wundert mich noch weniger.

 

Es geistern verschiedene Zahlen durch den Raum. Pro Jahrgang haben wir ungefähr 16 000 Kinder. Wenn wir sagen, davon sind ungefähr 10 bis 15 Prozent, sagen wir, 2 000 Kinder, derzeit nicht im Kindergarten und Sie haben, glaube ich, von etwa 50 Prozent gesprochen, von denen, die nicht in den Kindergarten gehen, die einen Kindergartenplatz brauchen, dann haben wir jetzt Anfang März und ich frage mich, sollte das eine Hausnummer von nur 600 Kindern sein: Wo werden diese Plätze sein? Wenn es noch mehr sind, werden wir noch mehr Probleme haben. Wo sind die Kindergartenplätze für diese Kinder, die jetzt im Mai eine Sprachstandsfeststellung haben, wo festgestellt wird, es braucht eine Förderung? Wo sind die Kindergartenplätze im Kindergarten? Denn ich denke mir, alle, die mit Kindergarten zu tun haben, wissen, dass es ein Unterschied ist, ob ich Kinder in einer altershomogenen Gruppe, sprich, lauter Fünf- bis Sechsjährige, oder eine altersheterogene Gruppe, wie sie halt im Kindergarten üblich ist, miteinander lernen

 

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