Gemeinderat,
29. Sitzung vom 14.12.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 102 von 117
Angebote (Zwischenruf von GR Dr Herbert Madejski) – na, hören Sie zu! – kontinuierlich der Bevölkerung kommunizieren und anbieten. Und deshalb müssen wir Werbe- und Informationsmaßnahmen treffen. Denn wir wollen eine saubere Stadt. Wir wollen eine reine Stadt. Und dann ist auch die Bevölkerung zufrieden. Und ob Ihnen das nun passt oder nicht, Wien ist eine saubere Stadt, Wien ist eine reine Stadt, und dafür haben wir Sozialdemokraten gesorgt, nicht ihr! (Beifall bei der SPÖ.)
Die Sauberkeit in der Stadt ist eine der wichtigsten
Herausforderungen der MA 48. Und gerade die Bewusstseinsbildung bei der
Bevölkerung ist da ganz wichtig dabei. Durch die seit 1998 laufende
Mistmonsterkampagne hat die MA 48 ein Rahmenkonzept, das auf dem
personifizierten bösen Mist aufbaut. Hauptziel war die Abfallvermeidung. Später
wurden auch andere Themen durch den Mist kommuniziert. Zweifellos ist das
Mistmonster Imageträger und Erkennungszeichen für die MA 48 und hat
besonders bei der Jugend hohe Sympathiewerte.
Was die Freiheitlichen unter Sauberkeit verstehen,
hat Herr Kollege Blind in einer Ausschusssitzung einmal erklärt, nämlich dass
die Stadt Wien eine schmutzige Stadt ist, weil am Sonntag in der Früh die
Mistkübel zwischen Praterstern und Prater voll sind. Und was mich damals
besonders beunruhigt hat, war: Ich hatte das Gefühl, er glaubt das wirklich.
Nach der Sitzung, ich war ja noch nicht lange dabei, hat man mir Gott sei Dank
erklärt, was von den Wortmeldungen des freiheitlichen Kollegen zu halten ist.
Jetzt bin ich wieder beruhigt.
Um wieder zur Sache zu kommen: So wie sich die
MA 48 jahrelang immer als Problemlöser und Hauptverantwortlicher im Kampf
gegen das Mistmonster präsentiert hat, kam 2005 die Kampagne „Rote Karte für
den Mist", ein erster Richtungswechsel. Erstmals wurde mit genauer
Mengenzahl auf Problemfelder wie Sperrmüll und Einkaufswagerl hingewiesen und
versucht, durch Emotionalisierung eine gesteigerte Eigenverantwortung
hervorzurufen. Es wurde in dieser Kampagne versucht, die Bevölkerung darauf
hinzuweisen, dass für die Verunreinigung in der Stadt, vom Hundekot ...
(Zwischenrufe bei der FPÖ) – Was hat denn der Kollege Blind gemacht? Er hat uns
in einer Tour beleidigt und beschimpft! – Es wurde darauf hingewiesen, die
Bevölkerung darauf hinzuweisen, dass für die Verunreinigung in der Stadt, von
Hundekot über Einkaufswagerl bis hin zu illegalen Sperrmüllablagerungen, sie
selbst als Verursacher die Hauptverantwortung trägt und damit auch selbst die
Möglichkeit für eine Verbesserung der Situation hat. Die Stadt kann die
Serviceleistungen bereitstellen. Ob diese genutzt werden, liegt an der
Bevölkerung. Und das hat funktioniert. Durch die Kampagne unterstützt, ist Wien
noch sauberer geworden, ist Wien einfach besser geworden. Und es gelingt uns
Jahr für Jahr, dass wir die Lebensqualität in dieser Stadt ständig steigern,
und sie immer besser wird.
Kommen wir zur neuen Kampagne, bei der wir sie
auffordern, doch noch mitzumachen: Eines der Hauptziele der neuen Kampagne ab
2008 soll sein, die Sauberkeit noch zu verbessern. Es soll dabei die
Beteiligung an der getrennten Altstoffsammlung gefestigt werden, es sollen
Sammelmengen und Sammelqualität in einigen Teilfeldern verbessert werden. Das
ist langfristig aber nur möglich, wenn eine Verhaltensänderung in Richtung
einer persönlich empfundenen Verantwortung für die Sauberkeit dieser Stadt
initiiert wird. Der erste Arbeitsschwerpunkt der neuen Agentur wird in der
Kommunikation der „Waste Watchers“ liegen, die ab 1. Februar 2008 in den
Einsatz kommen werden.
Und aus all diesen Gründen will die MA 48 einen
Vertrag mit einer Bietergemeinschaft schließen. Und ich ersuche Sie nochmals:
Unterstützen Sie unsere Bemühungen für ein sauberes Wien, für ein schöneres
Wien und stimmen Sie dem Antrag zu! – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Die Frau Berichterstatterin
hat das Schlusswort. (GR Christian Oxonitsch: Verzichtet!) – Die Frau
Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.
Wir kommen zur Abstimmung.
Wer für den Antrag ist, den bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. – Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP und SPÖ fest. Der Antrag ist
mehrstimmig angenommen.
Es gibt einen Beschlussantrag der FPÖ zum Thema
Hinweistafeln an Altstoffsammelstellen. Es ist die sofortige Abstimmung
beantragt.
Wer für diesen Beschlussantrag ist, den bitte ich um
ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP, FPÖ und den
GRÜNEN fest. Der Antrag hat nicht die notwendige Mehrheit gefunden.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Wir kommen zur Postnummer 161, Bericht 2007
zum Klimaschutzprogramm der Stadt Wien. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau
GRin Reischl, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Hannelore Reischl:
Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren! Ich ersuche Sie um Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum
Wort gemeldet ist Herr GR Mag Maresch. Ich erteile es ihm.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Meine Damen
und Herren!
Ich möchte mich nicht lange
aufhalten. Wir werden natürlich dem Geschäftsstück zustimmen. Ich möchte aber
schon sagen, was mir dabei ein bisschen auffällt, ist, dass beim
Klimaschutzprogramm der Parameter, nach dem gemessen wird, immer die
stadteigenen Masterpläne beziehungsweise Stadtentwicklungspläne sind. Das ist
schon ein bisschen schwierig, wenn man sich beim Verkehr oder bei der
Evaluation in dem Fall, was den Verkehr betrifft, sozusagen immer vor Augen
halten muss, dass ein Autobahnring gebaut werden soll, dass Garagen gebaut
werden sollen, dass die Stadtentwicklung auf der grünen Wiese forciert wird,
sowohl beim Flugfeld Aspern als auch bei Rothneusiedl. Das sind die Parameter,
nach denen gemessen wird. Das ist ein bisschen schwierig beim
Klimaschutzprogramm. Der Tankexport und die Mineralölsteuer sind natürlich auch
Sachen, die man zwar berücksichtigen muss, aber in Wirklichkeit sind das keine
gottgewollten Dinge oder
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