Gemeinderat,
29. Sitzung vom 14.12.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 100 von 117
des Herrn Gerhard Weber, der ja jetzt Baudirektor ist
und bald in die Pension geht, will ich jetzt einmal gar nicht schmälern. Aber
zu sagen, diese werden jetzt weitergeführt, indem man eine Firma ausgliedert,
also da kann ihnen wahrscheinlich kaum jemand folgen.
Ich denke: Wie hängt denn das zusammen mit dem
Altlastenkataster und den großen Verdiensten? Kollege Pfleger, bleiben Sie am
Teppich! Das ist Geschichtsaufarbeitung der MA 45 und sonst nichts! Was
das mit unserer Liebe zu Österreich und irgendwelchen Plakaten zu tun hat, ist
offensichtlich nicht Ihre Sache. Dann hätten Sie sich gemeldet heute bei der
Aktuellen Stunde. Das haben Sie offensichtlich versäumt. Sie müssen
offensichtlich zu später Stunde anlässlich der Altlasten – das passt übrigens
eh gut zu Altlasten mit den GRÜNEN – da reinen Tisch machen. Das nennt man
nicht nur einerseits Themenverfehlung, sondern da weiß man in Wirklichkeit: Da
gibt es immer Beifall von der Rechten. Wenn Sie das brauchen so wie bei der
Punkerhütte, dann tun Sie einfach so weiter! – Das ist einmal das Erste.
Das Zweite ist zu sagen, jetzt wird alles noch besser
und noch besser, weil es eine Ausgliederung gibt. Das sehe ich überhaupt nicht!
Warum zum Beispiel gliedern Sie dann nicht auch die MA 31 aus? Warum nicht
die MA 30? Wer hält Sie auf? Sie werden dann auch ans Rednerpult kommen
und sagen: Na ja, die MA 31 mussten wir ausgliedern, denn die Beamten
haben es nicht zusammengebracht! – Ich denke wirklich, die Logik ist dermaßen
hanebüchen, Herr Professor, dass es eines Herrn Professors nicht würdig ist. –
Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu
Wort ist niemand mehr gemeldet. Der Herr Berichterstatter hat auf das
Schlusswort verzichtet.
Damit kommen wir zur Abstimmung, die wir getrennt
durchführen.
Ich lasse zunächst über die Postnummer 155
abstimmen.
Wer für diesen Antrag ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP und SPÖ fest. Der
Antrag ist mehrstimmig angenommen.
Wir kommen zur Abstimmung über Postnummer 159.
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der
Hand. – Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP und SPÖ fest. Der Antrag ist
mehrstimmig angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 158, Werbe-,
Marketing- und PR-Dienstleistungen für die MA 48. Ich bitte die Berichterstatterin,
Frau GRin Polkorab, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Rosemarie Polkorab:
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren! Ich ersuche um
Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Die
Debatte ist eröffnet. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Blind. – Bitte schön.
GR Kurth-Bodo Blind (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Die MA 48 wird ermächtigt, mit einer
Werbemittelfirma einen Dienstleistungsvertrag über Werbe-, Marketing- und
PR-Dienstleistungen abzuschließen. Der Betrag ist zwischen
500 000 EUR und 1,2 Millionen EUR. Beworben werden Sachen –
wir sehen es ja jetzt schon wieder auf allen Rollingboards – wie Sackerln,
diesmal sind es nicht Gackerl-Sackerl, diesmal sind es andere Sackerl, die man
sich auf Müllplätzen oder sonst irgendwo besorgen soll. Ich glaube, solche
Werbungen sind an und für sich nicht unbedingt notwendig. Zumindest sollte man
für solche Dinge nicht Geld ausgeben. Ich glaube, wenn einer ein Sackerl
braucht, dann braucht er das nicht am Rollingboard, mit einer durchaus sehr,
sehr hübschen Frau versehen, zu betrachten. Aber Werbung soll ja an und für
sich für die Stadt etwas Gescheites bringen.
Werbung in dieser Stadt ist ja schon Müll an und für
sich. Bitte, schauen Sie sich um in dieser Stadt! Sie ist mit Plakaten
zugekleistert. Sie ist dermaßen verunstaltet. Wenn man sich in europäischen
Städten umschaut, bemerkt man, dass Wien eigentlich ein einziger
Werbemüllhaufen geworden ist. Diese Kleinplakate, die an und für sich gut
gemeint waren, aber schlecht ankommen, machen Wien noch hässlicher, als es in
dieser Stadtlandschaft auch schon ist. Es wäre besser gewesen, Sie hätten
unseren Abänderungsantrag zum Reinhaltegesetz zugestimmt, wo wir gesagt haben,
die Verursacher von diesen Werbeplakaten, erstens einmal die Werbemittelfirma,
oder die Nutznießer aus diesen Plakataktionen sollte man zur Verantwortung
ziehen, wenn sie auf Lichtmasten, auf Schaltkästen und allen unangebrachten
Orten ihre Werbung veranstalten.
Hat es denn wirklich die Wiener Stadthalle notwendig,
derzeit wieder auf den Lichtmasten zu werben, obwohl die Frau StRin Sima gesagt
hat, sie oder die Stadt Wien hat einen Vertrag mit 90 Prozent aller Leute,
die eben Werbung in dieser Stadt machen, geschlossen, und diese werden
zukünftig auf diesen Kleinplakaten werben. Trotzdem sieht man ganz neue Plakate
von der Stadthalle, ganz neue Plakate von der CA-BA. Hat es die Wiener
Stadthalle notwendig, hat es die Bank Austria notwendig, dass sie einfach wild
plakatieren lassen?
Diese Institutionen und diese Firmen müssen doch auch
irgendwie, wenn sie einen Werbeauftrag vergeben, sich darum kümmern, ob
irgendwo eine Position „Anmietung von Werbeflächen" vorkommt. Das kann
doch der Stadthalle und der Bank Austria nicht wurscht sein, wo das in der
Stadt Wien hingeklebt wird! Jetzt haben wir hunderte oder tausende
Kleinstplakate, das sind die, die sich um die Lichtmasten spannen, und trotzdem
wird wieder munter weiter auf den Schaltkästen und auf den Lichtmasten wild
plakatiert. So kann es nicht sein, dass wir zu den Wildplakaten jetzt noch
tausende Kleinstplakate haben!
Bitte, liebe Frau Stadträtin, es kann doch nicht möglich sein, dass auch vor dem Schloss Schönbrunn auf den Lichtmasten diese grässlichen Kleinstplakate angebracht werden. Ich bitte, ein bisschen sensibel bei Kulturdenkmälern ersten Ranges zu sein! Dort könnte man doch wenigstens diese Werbung auf den Lichtmasten unterlassen.
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