Gemeinderat,
26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 57 von 112
Flughafen in Preßburg endlich wieder Kontakte aufnehmen. Wenn eine dritte Flugpiste möglich ist, dann muss es doch auch möglich sein, mit Preßburg zu kooperieren oder östlich von Wien einen neuen Flugplatz zu bauen. Das muss ja möglich sein, wenn eine dritte Piste dort möglich ist, denn diese führt ja auch tief ins niederösterreichische Gebiet.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Noch dazu wurde
heute die A6 eröffnet, wenn auch um zwei Stunden verspätet, weil es eisig war.
Man kann jetzt in 50 Minuten in den Raum der Slowakei fahren. Daher wäre
es für die Flughäfen Preßburg und Wien wunderbar zu kooperieren. Ich versteh
nicht, warum die neue Bundesregierung hier nicht eine Kooperation eingeht!
Daneben gibt es ein zweites, sehr lokales Problem.
Dafür wird unser Fluglärmkapo Erich-alles-super-Valentin keine Lösung haben: Es
ist dies der Hubschrauberlärm in Meidling. Ich komme aus Meidling und kann sagen,
dass der Lärm, der von der Innenministerium-Kaserne ausgeht, eine Katastrophe
ist. – Ich könnte mir Folgendes vorstellen: Jetzt kommt die EM 2008, und
da könnte man einen wunderschönen Test machen, ob man den Hubschrauberbetrieb
nicht verlegen könnte, denn rund um die Kaserne in Meidling wohnen tausende
Leute, und jeder, der die Gegend kennt, weiß, dass dort häufig Hubschrauber
starten und landen. Wir werden diese Hubschrauber brauchen, aber man könnte den
Flugbetrieb doch testweise nach Schwechat oder Langenlebarn verlegen. – Du
nickst jetzt und wirst sagen, dass es dann dort laut ist!
Dennoch schlage ich vor: Verlegen wir das nach
Langenlebarn und schauen wir einmal, ob überhaupt ein anderer Standort für Wien
möglich ist. Es scheitert ja zunächst einmal daran, dass man im
Innenministerium – und früher war es das Bundesheer in der
Fasangarten-Kaserne – behauptet, dass das überhaupt nicht geht, der
Standort muss zentral in Wien sein, damit der Hubschrauber überall
hinkommt. – Mir haben aber Experten gesagt, dass es zum Beispiel bei einem
Start aus Langenlebarn, egal, wohin man fliegt, nur eine Flugverlängerung von
drei bis vier Minuten gäbe.
Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich abschließen:
Ich habe mit der U-Bahn begonnen und möchte mit der U-Bahn enden, und zwar mit
der Sicherheit in der U-Bahn. Es ist unzumutbar, dass in den letzten
Monaten – und das hat sich nicht gebessert, ich habe das vor drei Monaten
auch schon gesagt – schwarzafrikanische Drogendealer die U-Bahn und
insbesondere die U4 sehr fest im Griff haben. Das wissen Sie genauso wie wir.
Sie sitzen jeden Tag zwischen Spittelau, Friedensbrücke und Karlsplatz im
dritten und vierten Waggon der U4. Sie brauchen nur zu schauen. Das weiß auch
die Polizei, es agiert jedoch niemand.
Meine Damen und Herren! Die Bediensteten und die
Fahrer, insbesondere die Bediensteten in der Nacht, sind erstens gefährdet und
zweitens verzweifelt. Ich habe hier Fotos, Sie können das jederzeit
nachvollziehen. Es liegen nämlich zum Beispiel gebrauchte Spritzen und
Drogenutensilien in den Zügen und in den öffentlichen Toiletteanlagen. Das ist
eher die Regel als die Ausnahme. Die öffentlichen Toiletteanlagen können vom
normalen Fahrpublikum nicht mehr benützt werden. Ich habe hier auch Fotos von
blutverschmierten Telefonzellen. Das ist unangenehm, ich möchte das jetzt nach
dem Mittagessen nicht ausbreiten, aber Sie können sich die Fotos bei mir
jederzeit anschauen!
Meine Damen und Herren! Wir fordern seit vielen
Monaten und Jahren einen eigenen Sicherheitsdienst und eine U-Bahn-Polizei,
insbesondere in der Nacht. Folgen Sie dieser Forderung, nicht nur im Sinne der
Bediensteten, sondern auch im Sinne der Fahrer und im Sinne der Sicherheit der
U-Bahn-Benützer! Ansonsten werden Letztere in Zukunft wieder vermehrt auf PKW
umsteigen, und das wollen wir nicht. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum
Wort gemeldet ist Frau GRin Dipl-Ing Gretner. Ich erteile es ihr.
GRin Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner
Klub im Rathaus): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Zuschauer auf der
Galerie!
Ich bin froh, dass heute zumindest vier Zuschauer
anwesend sind! Ich werde Sie immer wieder daran erinnern: Ich meine, es ist
eigentlich unglaublich, dass es für uns ganz normal ist, dass keine Wienerinnen
oder Wiener uns bei dieser Debatte quasi live besuchen wollen, obwohl
gleichzeitig Veranstaltungen im Rathaus stattfinden. Ich denke, man müsste das
nur gescheiter ausschildern, dann würde sicherlich der eine oder andere vom
Festsaal den Weg herüber finden. Wie immer äußere ich bei dieser Gelegenheit
auch meinen Verdacht, dass das der Mehrheitsfraktion im Haus recht gelegen
kommt, denn sonst würde ja auffallen, wie wenige Leute hier anwesend sind und
wie wenige an dieser Budgetdebatte eigentlich teilnehmen. (GR Erich Valentin:
Wo sind Ihre eigenen Kollegen?) Meine Kollegen sind gerade beim Mittagessen,
aber Sie sind ja ein bisschen mehr! (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Sie sind um
einige mehr! Wir haben ja weniger Abgeordnete, und dadurch haben wir es ein
bisschen schwerer.
Zu meinem Vorredner, Herrn Madejski: Ich bin immer
ein bisschen skeptisch, wenn sich Politiker wie beispielsweise Sie als
Verkehrsplaner ausweisen wollen. Bezüglich U-Bahn-Verlängerungen zum Beispiel
in Auhof oder auch in Floridsdorf verlasse ich mich lieber auf die Fachplaner
im Haus und deren fundierte Meinung. Ich glaube, dass es der Politik eher darum
gehen soll, Rahmenbedingungen für die Stadtentwicklung und den Verkehr zu
schaffen, und darauf wird sich auch meine Rede zum heurigen Budget beziehen.
Stadtentwicklungspolitische Entscheidungen sind für das Stadtbudget sehr
relevant. Anscheinend ist der Verwaltung noch immer nicht ganz bewusst, wie
sehr die Kosten für die technische Infrastruktur steigen, wenn wir mit unserer
Stadtentwicklungspolitik so weitermachen wie bisher. Es gibt zwar im Budget
auch einige Posten, die konkrete Stadtentwicklungsprojekte betreffen, an denen
man ablesen kann, dass die technische
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