Gemeinderat,
26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 27 von 112
einheitliche Schulkleidung in den Schulen zumindest einmal anzudenken. Das sollte man ohne Tabus zumindest einmal diskutieren. Die Vorteile liegen auf der Hand: Dadurch wären die sozialen und kulturellen Unterschiede nicht mehr sichtbar. Es würde kein Neid gegenüber Kindern bestehen, die von ihren Eltern besser oder teurer ausgestattet werden, und es gäbe auch eine Identifikation mit der Schule, was, wie ich glaube, auch für das Selbstbewusstsein der Schüler nicht unwichtig ist.
Ich komme zurück zum Thema Islam. Wir von der
Freiheitlichen Partei fordern einen Integrationsunterricht für islamische
Schüler, damit eine Bewusstseinsbildung bei Schülern stattfinden kann, die in
den muslimischen Religionsunterricht gehen. Es ist nämlich Faktum und liegt auf
der Hand, dass viele muslimische Kinder und viele Muslime in Wien nicht
anpassungswillig sind. Wir wollen diesen Unterricht mit zwei Wochenstunden auch
als Schutz vor radikalislamischen Hasspredigern einführen. Es soll dies ein
neues bewusstseinsbildendes Unterrichtsfach sein, bei dem abendländische
Grundwerte wie Verfassung, Demokratie, Trennung von Staat und Kirche,
Gleichberechtigung von Mann und Frau und Freiheit bei der Wahl des Ehepartners – denken wir an das Thema Zwangsehe! – an muslimische Kinder vermittelt werden sollen.
Wichtig Werte sind weiters die Ablehnung von Gewalt und Terror, der Respekt vor
anderen Religionen und Meinungen und natürlich die Religionsfreiheit.
Im Hinblick darauf richten wir den Aufruf an Herrn
Bgm Häupl als höchste Instanz im Wiener Stadtschulrat – weil Frau Brandsteidl ja anscheinend handlungsunfähig ist –, dass er endlich dafür Sorge tragen soll, dass echte
Integration in den Schulen schon in der Volksschule stattfindet. Wir fordern,
dass diese Bewusstseinsbildung bei islamischen Schülern in Form eines
Integrationsunterrichts für muslimische Kinder erfolgt. (Beifall bei der FPÖ.)
Das radikal-islamische Schulbuch haben wir in den
letzte Wochen auch bereits öfters diskutiert. Dieses wurde auf Druck der FPÖ
zurückgezogen, war aber mehr als sieben Jahre im Verkehr. Darin wurde der
Weltherrschaftsanspruch des Islam gepredigt beziehungsweise gelehrt, dass die
Scharia ausnahmslos für alle Menschen gilt. Ein Mann dürfe bis zu vier Frauen
heiraten und diese im Falle des Ungehorsams auch schlagen. – Das ist sehr
interessant für die Feministinnen unter Ihnen! Weiters heißt es darin, dass die
Frau der Acker des Mannes ist.
Im Hinblick darauf, dass diese Inhalte dort gelehrt
werden, verlangen wir vom Wiener Bürgermeister in seiner Eigenschaft als Stadtschulratspräsident
die sofortige Schließung der islamischen pädagogischen Akademie! Er soll
endlich durchgreifen, dass diese Akademie geschlossen wird, weil die dort
gelehrten Inhalte mit der westlichen Demokratie nicht vereinbar sind! (Beifall
bei der FPÖ.)
Abschließend noch ganz kurz zum Familienschwerpunkt,
den wir nächstes Jahr setzen wollen. Dabei geht es um eine Entlastung für
Familien. Natürlich wollen wir eine Familienförderung betreiben, denn wir
kennen das demographische Problem, das die Akademie der Wissenschaften vor
Kurzem veröffentlicht hat, dass nämlich, wenn es so weitergeht, im Jahr 2050
die Österreicher in der Minderheit und die Muslime in der Mehrheit sein werden.
Deswegen ist es an der Zeit, die Familien wirklich zu entlasten! Wien sollte im
eigenen Wirkungsbereich das tun, was es tun kann, nämlich den Kindergarten
endlich kostenlos zur Verfügung zu stellen, denn der Kindergarten ist zwar auch
eine Bildungseinrichtung, er ist aber eine Betreuungseinrichtung, die die
Familien im Berufsleben entlastet. Deswegen erneuere ich die Forderung auch
heute: Der Kindergarten sollte in Wien endlich kostenlos sein, meine sehr
geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)
Kollege Stefan hat gestern schon die Forderung
betreffend Einführung von Musikkindergärten in Wien, um die musische Erziehung
zu fördern, erwähnt. Ich glaube, das wäre ein sehr guter Ansatz, den wir auch
hier umsetzen könnten. Ich zitiere hier zum Beispiel Nicolas Harnoncourt oder
Otto Schenk, die gemeint haben, es sei ein Verbrechen, wenn Kindern die
musische Ausbildung vorenthalten wird. Und Herr Michael Frischenschlager, der
ehemalige Rektor der Wiener Musikhochschule, sagt: „Von den Musikschulen hängt
die Zukunft des Musiklandes Österreich ab.“ – Ich glaube, diesbezüglich
könnte in Wien noch einiges mehr geschehen. Der Stellenwert der Musik soll auch
in Wien gesteigert werden, und deswegen fordern wir die Einführung von
Musikkindergärten in Wien.
Zum Thema Kinderbetreuung: Eine Flexibilisierung wäre
auf jeden Fall notwendig. Der Ausbau der Einrichtung und die Förderung von
Tagesmüttern ist eine absolute Notwendigkeit. Sie haben „flächendeckende
ganztägige Kinderbetreuungsmöglichkeiten in Wien“ versprochen. Das ist ein
Zitat von der SPÖ-Klubklausur in Rust am 22.2.2007. Aber Sie haben dieses
Versprechen gebrochen! Es besteht eine krasse Unterversorgung bei den Kindern
unter drei Jahren. Und ein neues Kinderbetreuungsmodell mit erhöhtem Kindergeld
auf die Dauer von 18 Monaten lässt den Bedarf an Kindergrippen explodieren. Trotzdem
wurde diesbezüglich seitens des roten Wien leider keine Vorsorge getroffen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich komme zum
Schluss. Die Jugend in Wien verdient eine bessere Zukunft, abseits
ideologischer Scheuklappen. Wir lehnen das vorliegende Budget ab. (Beifall bei
der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächste am Wort ist Frau GRin Smolik.
GRin Claudia Smolik
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau
Vizebürgermeisterin! Meine Damen und Herren!
Ich möchte zum heutigen, von der Frau Vorsitzenden
schon erwähnten Tag der Kinderrechte kurz etwas sagen: 1992 wurde die
UN-Kinderrechtskonvention von Österreich ratifiziert, und seither harren alle
ExpertInnen und PädagogInnen sowie alle Menschen, die mit Jugendlichen und
Kindern arbeiten, des Tages, an dem die UN-Kinderrechtskonvention endlich in
die österreichische Verfassung übernommen wird. Das ist jetzt schon lange
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