Gemeinderat,
26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 16 von 112
werden, zur Verantwortung ziehen, sondern vor allem auch jene, die Nutzen aus diesen Wildplakatierungen ziehen. Die einen zahlen nämlich dafür, dass Öffentlichkeitsarbeit gemacht wird, und den anderen ist das völlig wurscht, weil sie meinen, dass etwa öffentliche Stromkästen, Strommasten oder sonstige Einrichtungen ihre Gratisplakatflächen sind. – Ich glaube, diesbezüglich muss man noch wesentlich schärfer agieren, Ersatzplakatflächen werden sicherlich nicht ausreichen, um diesem Missstand Einhalt zu gebieten. Wir sagen ganz deutlich: Wildes Plakatieren ist kein kultureller Faktor, wie das so gern gesehen wird, sondern wildes Plakatieren gehört in dieser Stadt untersagt! (Beifall bei der FPÖ.)
Ein gleiches Ärgernis, aber auch ein teurer
Spaß – unter Anführungszeichen – sind die Schmierereien an Hauswänden
und an diversen Objekten des öffentlichen Raumes, egal, wo man sich befindet.
Das ist keine Kunst, und das ist auch kein kultureller Faktor! Überall müssen
wir wahrnehmen, dass Hauswände und Objekte des öffentlichen Raums angeschmiert
und grauslich verunstaltet werden. Auch hier wäre es wirklich notwendig,
verstärkten Einsatz zu leisten, damit diese Schmierereien endlich unterbunden
werden!
Frau Kollegin Kato hat mit einem Blick auf uns von
der Nutzung des Grünraums in den Parkanlagen gesprochen. Frau Kollegin!
Selbstverständlich soll der Grünraum allen Menschen in Wien zur Erholung zur
Verfügung stehen! Da stimme ich Ihnen vollkommen zu! Aber es gelten auch für
alle die gleichen Spielregeln für die Benützung dieses Grünraums, nämlich ihn
wertzuschätzen, zu schonen und ihn nicht zu devastieren, sondern – ganz im
Gegenteil – dazu beizutragen, dass dieser Grünraum auch schön erhalten
bleibt. Da gibt es gewisse Defizite, und diesbezüglich sind auch die
Mitarbeiter, die unsere Parkanlagen zu pflegen haben, oft vor große Aufgaben
gestellt. Es wird nämlich tatsächlich eine ganze Reihe von Grünflächen und
Parkanlagen sehr wohl devastiert, und das ist nicht zuletzt auf Defizite beim
Umweltverständnis mancher Bewohner in Wien zurückzuführen.
Wir haben in diesem Sinn schon einmal Gegenmaßnahmen
eingefordert, und ich weise auch heute wieder darauf hin: Es gibt in Wien für
die Wiener Schüler eine sehr gute, naturnahe Umwelterziehung wie etwa die
Waldschule. Vieles ist auch direkt in den Unterricht eingebunden, und Sie haben
vorhin auch die gesunde Ernährung angesprochen. All das gehört dazu. Es gibt
aber starke Defizite bei vielen erwachsenen Bewohnern von Wien, und nicht
zuletzt auch bei den Zuwanderern, die aus Ländern kommen, die weitaus
niedrigere Umweltstandards haben als wir hier in Wien. Daher fordern wir nach
wie vor, dass auch die Faktoren Umwelterziehung, Umweltbewusstsein und
Verständnis für unsere zweifellos schöne Natur und unseren schönen Grünraum in
Wien mit in die Integrationsarbeit einbezogen werden. Ich glaube, das wäre ein
ganz wesentlicher Bestandteil! (Beifall bei der FPÖ.)
Das Negieren etwa im Bereich der Mülltrennung ist
natürlich auf Nichtwissen zurückzuführen, und das führt nicht zuletzt im
Wohnbereich immer wieder zu Konflikten. Wir haben das in der Debatte zum Wohnen
vor dem Sommer besprochen. Damals hat StR Ludwig auch gesagt, dass man sich in
Zukunft bemühen wird, auch den Bewohnern des sozialen Wohnbaus in Wien das
richtige Entsorgen von Müll zu zeigen, indem man den Leuten die Müllräume und
die Müllgefäße zeigt und ihnen die richtige Trennung nahe bringt. Wir fordern
das schon lange, das ist ein notwendiger Schritt im Rahmen des Umweltbereichs,
und das gehört, wie gesagt, in die Integrationsarbeit implementiert.
Bezüglich Parkanlagen ist ein neuer Trend
wahrzunehmen, dem wir unsere Zustimmung nicht erteilen. Wir sagen: Es soll
selbstverständlich Spielplätze und Sportanlagen für unsere Kinder und
Jugendlichen geben, ich glaube aber nicht, dass es der richtige Weg ist, dass
wir nunmehr Erwachsenenspielplätze von der öffentlichen Hand zur Verfügung
stellen. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Fußballspielplätze für
erwachsene Männer. – Wir haben eine große Anzahl von Sportvereinen in
Wien, und ich glaube, es ist eine gute Tradition, dass sich jemand, wenn er
Lust hat, Sport zu betreiben, was natürlich gefördert werden soll, einem Verein
anschließt und die dort vorhandenen Sportplätze, Sporthallen beziehungsweise
Turnsäle benützt. Ich glaube nicht, dass es notwendig ist, dass wir Erwachsenen
Spielplätze zur Verfügung stellen, die aus öffentlichen Mitteln finanziert
werden! (Beifall bei der FPÖ.)
Ich werde meine Stellungnahme sicherlich nicht
abschließen, ohne zum wiederholten Male auf ein ganz bestimmtes Thema
zurückzukommen, das mir ein großes Anliegen ist: Es sind dies die öffentlichen
Grillplätze, und zwar vor allem diejenigen, die im Wald- und Wiesengürtel im
Wienerwaldbereich liegen. Ich erspare mir jetzt, auf die diversen Missstände
einzugehen, die auf diesen Grillplätzen verursacht werden. Wenn Sie Naturschutz
in Wien wirklich ernst nehmen, dann kann ich nur an Sie appellieren: Heben Sie
die Widmung für diese Grillplätze auf! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächste am Wort ist
Frau GRin Smolik.
GRin Claudia Smolik
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Ich möchte zu drei Bereichen sprechen.
Erstens komme ich zum Thema Biotonne: In den letzten Jahren
beziehungsweise im letzten Jahr ist es verstärkt dazu gekommen, dass die großen
öffentlichen Biotonnen, die vor allem in den Randbezirken beziehungsweise auch
in den Großflächenbezirken aufgestellt waren, entfernt wurden. Es wurde
denjenigen, die Biotonnen haben wollen, darunter natürlich GartenbesitzerInnen,
angeboten, sich eine zu bestellen. – Es ist an sich gut, dass dort
Biotonnen zur Verfügung gestellt werden. Es war aber auch diesen Herbst wieder
Thema, dass das Fassungsvermögen dieser kleineren Biotonnen für die Haushalte
einfach nicht ausreicht, um das Laubaufkommen zu bewältigen. Es gehen
diesbezüglich
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