Gemeinderat,
26. Sitzung vom 19.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 99 von 120
festgelegt wurde, dass die Steigerung entsprechend
der Ertragsanteile stattfinden wird.
Zu vielen Bereichen, die Sie angesprochen haben, gibt
es gar nichts zu sagen, außer, dass es schon stattfindet. Wenn Sie sagen, wir
brauchen eine Ausbildungsinitiative für den Pflegebereich – findet statt.
Hunderte Pflegerinnen sind ausgebildet worden mit Unterstützung des WAFF. Wenn
Sie sagen, es braucht mehr Tagesbetreuung, Tageszentren – findet statt. Bis zum
Jahre 2015 werden wir die Zahl der Tageszentren in dieser Stadt
verdoppeln. Und wenn Sie sagen, wir brauchen eine Neuorganisation im
Pflegesystem, sage ich, ja, auch mit Ihren Stimmen haben wir das gemeinsam im
letzten dreiviertel Jahr auf die Schiene gebracht und wird das bis 2015 hier
auch umgesetzt.
Frau Kollegin Pilz, wenn Sie sagen, der
Betriebskostenzuschuss ist gestiegen, dann sage ich: Jawohl, der ist gestiegen,
aber was Sie nicht gesagt haben, es ist auch der Investitionsbereich gestiegen.
Wir werden im nächsten Jahr deutlich mehr investieren, wir haben auch budgetär
mehr vorgesehen, als das heuer der Fall war und auch in den letzten Jahren der
Fall war.
Jetzt ist das Bessere immer der größte Feind des
Guten, und ich bin die Letzte, die mit Dingen zufrieden ist, denn in dem
Moment, wo man mit allem zufrieden ist, ist es fad, denn was hat man dann noch
für Aufgaben. Daher sehe ich hier noch sehr vieles zu tun, sage aber, gerade in
einigen Bereichen, die Sie hier angeschnitten haben, sind wesentlichste
Weichenstellungen in der letzten Zeit entschieden worden. Ich sage das Thema
Kinder- und Jugendpsychiatrie, wo es uns gelungen ist, alle Zuständigen nicht
nur an einen Tisch zu bringen, sondern gemeinsam ein Konzept für die Zukunft
auszuarbeiten – die MA 11, den Krankenanstaltenverbund und auch die Klinik
im AKH –, das dazu führt, dass wir zukünftig eine deutlich besser
Versorgungslage und auch eine deutlich bessere Vernetzung des Bereiches der
Kinder- und Jugendwohlfahrt und dem stationären Bereich haben werden.
Im Bereich der Dialyse hat Ihnen die Frau Kollegin
Ramskogler bereits die Antwort gegeben. Das ist immer ein bisschen ein Problem:
Sie haben hier nicht gesagt: Ein Patient sagte mir ...!, Sie haben das als
apodiktische Wahrheit hergestellt. In einer kurzen Nachfrage hat sich
herausgestellt, dass das offensichtlich nicht so ist. Das heißt, wenn es doch
so ist, dann würde ich Sie bitten, dass Sie das auch so darstellen. (Zwischenruf
von GRin Dr Sigrid Pilz.) Wissen Sie, und das mit dem auf den Tisch Hauen,
das ist so eine Sache. Ich finde, auf den Tisch zu hauen, macht dann einen
Sinn, wenn man die Kompetenz dazu hat, Dinge auch durchzusetzen. (Zwischenruf
von GRin Dr Sigrid Pilz.) In einem Bereich auf den Tisch zu hauen, wo man
in Wahrheit nur sagt: Geh bitte, tut euch ein bisschen bemühen, eigentlich ist
es gar nicht meine Sache!, ist es erstens schnell peinlich und ist es zweitens
nicht besonders erfolgversprechend. Das betrifft zum Beispiel auch die folgende
Frage: Sie haben ja heute hier einige Anträge eingebracht, wo Sie mich
ersuchen, mit dem Hauptverband, mit den niedergelassenen Ärzten in
Verhandlungen zu treten. Sie kennen genauso gut wie ich – das ist ja kein
Wissensproblem – die Zuständigkeiten. Daher sind wir beide der Meinung, jetzt
können wir beide auf den Tisch hauen, und beide werden uns damit sicherlich
nicht durchsetzen. Ich setze hier eher auf Gespräche.
So auch zum Thema Reform-Pool, zum Thema Kinderarzt
im AKH. Mir kommt schon manchmal vor: Und täglich grüßt das Murmeltier! Das
haben wir jetzt schon fünfmal besprochen: im Ausschuss, in der Plattform. Sie
sagen, niemand konnte es Ihnen erklären. Ich nehme zur Kenntnis, dass halt
einfach die Erklärung eine ist, die nicht passt oder die man dann trotzdem
nicht will. Das sei ja unbenommen. Du stellst das so dar, dass die Leute gar
nicht wissen, ob sie im AKH sind oder ob sie beim Kinderarzt sind. Ich bin ich
überzeugt, dass du weißt, dass die Menschen, die kommen, unterschreiben müssen,
wenn sie eben nicht im AKH sind und beim niedergelassenen Arzt, der dort vor
Ort ist, untersucht und behandelt werden. (GRin Dr Sigrid Pilz: Und sie
können auch sagen, sie wollen das nicht, und gehen gleich hinein!)
Und zum Thema: Es ist genug Geld da! – das hast du
gesagt, Frau Kollegin Pilz, und auch die Frau Kollegin Korosec –: Ich möchte
das auch ein bisschen relativieren. Wir wissen hier auch alle – und das sei nur
für die Nachwelt gesagt, dass das dann keiner komisch findet –, dass die
Reform-Pool-Projekte nicht ein zusätzliches Geld sind, sondern aus dem großen
Tortenstück herausgeschnitten werden und im Restsystem dann nicht verfügbar
sind. Daher kann man sagen, es ist genug Geld vorhanden, auf der anderen Seite
muss man schon auch sagen: Es geht nicht darum, wie es hier dargestellt wurde
und wie man, wenn man sich vielleicht nicht so damit beschäftigt hat, es
glauben könnte, dass hier Geld da ist, das einfach nicht verwendet wird. Das
ist hier selbstverständlich nicht der Fall.
Zur Sorge, dass Menschen, die aus den Bundesländern
nach Wien kommen, den Eindruck haben, sie sind hier falsch: Da kann ich Sie
beruhigen, es hat niemand den Eindruck. Wir haben mehr als 20 Prozent
Gastpatienten. In bestimmten Bereichen haben wir sogar über 40 Prozent,
das heißt, es wird hier jeder sehr, sehr gut behandelt. Die Frage der
Spitalsfinanzierung ist keine einfache, aber die wird sicherlich auch nicht
damit gelöst, indem man die Bundesländerpatienten in irgendeiner Art und Weise
schlechter behandelt.
Zur Frage des sozial betreuten Wohnens für junge
Erwachsene im 15. Bezirk: Die Frau Vizebürgermeisterin hat das heute schon
in Ihrer Beantwortung der Budgetdiskussion gesagt, es handelt sich hierbei
nicht um ein autonomes Haus, das einer bestimmten Bevölkerungsgruppe zur
Verfügung gestellt wird, sondern es handelt sich um sozial betreutes Wohnen,
das auch genau dort eingelinkt ist, wo in dieser Stadt sozial betreutes Wohnen
ist, nämlich im Fonds Soziales Wien, wo es sehr wohl auch darum geht – und das
lasse ich mir hier auch nicht nehmen –, hier andere Lebensperspektiven den
jungen Menschen zu geben. Es sind sehr viele – und ich habe
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