Gemeinderat,
26. Sitzung vom 19.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 73 von 120
Theaterstandort und damit auch den Kulturstandort
Wien stärken.
All das heißt nicht, und das sind nur einige wenige
Beispiele, dass wir das Budget einfach fortschreiben, sondern das sind konkrete
Neuerungen und davon gibt es noch eine ganze Menge. All das heißt auch nicht,
dass wir nur das Große und nicht das Kleine fördern. Ich versuche das zum
wiederholten Male zu erklären. Wir haben ein dynamisches Konzept hinter der
Kulturförderung, das die ganze Vielfalt der Kultur abdeckt. Ich bin
grundsätzlich gegen ein sehr statisches Konzept, das heißt, da gibt es die
Großen und da gibt es die Kleinen, denn das negierte total die Entwicklungen,
die in den Kunstinstitutionen stattgefunden haben. Ist das Kabelwerk nun etwas
Großes oder etwas Kleines? Ist das Tanzquartier etwas Großes oder etwas
Kleines? Ist der Dschungel etwas Großes oder etwas Kleines? Sind die Wiener
Festwochen etwas Großes oder etwas Kleines? Ist das Mozartjahr etwas Großes
oder etwas Kleines gewesen? Also wenn man da schaut, was über diese jeweiligen
Einrichtungen alles gefördert wird, so dient das selbstverständlich auch der
Belebung der Kultur und der Kunst insgesamt. Daher meine ich, dass wir diese
Betrachtungsweise einmal ein wenig dynamisieren sollten. Dieses Budget ist sehr
wohl danach ausgerichtet.
Meine Damen und Herren, die Wissenschaftsstadt Wien
hat natürlich auch große Erfolge aufzuweisen. Wir versuchen mit den
verschiedensten Initiativen, die hier wohl bekannt sind, in diesen
Wissenschaftsstandort zu investieren. Und wir versuchen etwas, und das sage ich
bewusst, weil hier der Initiativantrag eingebracht wurde, man möge doch die
Wissenschaft und die Forschung sozusagen einem Ressort zuordnen, was uns in den
letzten Jahren sehr gut gelungen ist, die Vernetzung gerade dieser Bereiche, um
damit genau das sicherzustellen, dass wir von der Kunst über die Wissenschaft,
über die Forschung, über die Innovation einen kreativen Standort etablieren, wo
die einzelnen Geschäftsgruppen des Magistrats ganz hervorragend
zusammenarbeiten, nicht nur bei der Formulierung der FTI-Strategie, nicht nur
bei der Formulierung der Forschungs- und Wissenschaftspolitik, nicht nur bei
der Erstellung neuer Mittel für die verschiedensten Bereiche, seien das nun die
kleinen Projekte, die wir im Wissenschaftsbereich unterstützen, die Fonds, die
Stiftungen oder aber die direkten Zusammenarbeiten, die immer mehr werden, mit
den Universitäten, mit den außeruniversitären Instituten, sondern dass wir hier
eine Vernetzung stattfinden lassen, die, glaube ich, mittlerweile sehr gute
Früchte trägt.
Eine Initiative möchte ich doch noch erwähnen. Das
ist das Impulsprogramm für Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften, wo es
uns ab dem nächsten Jahr gelingen wird, noch einmal mit zusätzlichen Mitteln
gerade die Bereiche der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften, die in Wien
so traditionsreich sind und die jedenfalls in Wien auch auf sehr guten Boden
fallen, zu unterstützen. Ich freue mich, dass wir das nicht nur präsentieren
können, sondern ab dem nächsten Jahr damit auch für viele Forscherinnen und
Forscher auf diesem Gebiet etwas bewirken können.
Meine Damen und Herren, das war nur ein kurzer
Abriss, um zu dokumentieren, dass, wie ich glaube, es mit dem Budget 2008
im Kunst- und Kulturbereich sehr wohl gelingen wird, noch mehr Kunst zu
ermöglichen, ein noch besseres und offeneres Klima zu schaffen und noch mehr
Kreativität zu fördern, auf dass Wien auch im nächsten Jahr als der
interessanter, kreativer und kulturell vielfältiger Standort angesehen wird,
auch international.
Ich möchte mich bei der Gelegenheit natürlich sehr
herzlich bei all jenen von den Abteilungen bedanken, die zur Erstellung des
Budgets, aber natürlich auch zur Verwaltung und zum Vollzug des Budgets berufen
sind. Die Zusammenarbeit ist hervorragend und ich bedanke mich sehr dafür!
Danke vielmals! (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zur
Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft liegt keine Wortmeldung mehr vor.
Wir kommen nun zur Beratung der Geschäftsgruppe
Gesundheit und Soziales.
Ich schlage vor, die Debatte zur Geschäftsgruppe Gesundheit
und Soziales mit Postnummer 4, das ist der Wirtschaftsplan der
Unternehmung Wiener Krankenanstaltenverbund für das Jahr 2008, gemeinsam
durchzuführen, die Abstimmung über den Voranschlag der Bundeshauptstadt Wien
und den Wirtschaftsplan Wiener Krankenanstaltenverbund jedoch getrennt
vorzunehmen.
Wird dagegen ein Einwand erhoben? - Das ist nicht der
Fall. Ich darf die Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderats daher bitten, so
vorzugehen.
Wir kommen nun zur Beratung der Geschäftsgruppe
Gesundheit und Soziales. Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Ebinger. Ich erteile
es ihm. Wir haben jetzt wieder 25 Minuten Redezeit.
GR Mag Gerald Ebinger (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Meine Damen und Herren!
Wenn man sich den Bereich Gesundheit anschaut, dann
ist das so wie eine Liste von Versprechungen, die alle gebrochen werden.
Es wurde zum Beispiel von unserem Bürgermeister im
August 2004 gesagt, es könnte nicht sein, dass der Bund und die Sozialversicherungen
ihre Zahlungen für das Gesundheitssystem deckeln und die Spitalserhalter, die
Länder und Gemeinden, mit den steigenden Kosten allein übrigbleiben, die
Deckelung bei den Sozialversicherungen müsse aufgehoben werden. 1997 hat der
Bundesländeranteil an den Gesamtaufwendungen für die Gesundheitsversorgung
52 Prozent betragen, 2007 schon 55 Prozent der aktuellen
9,65 Milliarden EUR. Die Deckelung wurde nicht aufgehoben.
„Es gehe nicht an, dass die Versicherungen die Kosten
für die Gesundheitsversorgung ihrer Versicherten auf die Länder abwälzen,
welche für die Abgänge der Spitäler aufkommen müssten.", heißt es in einer
APA-Aussendung vom Juli 2007. Faktum ist, 2008 explodiert das Defizit der
Wiener Spitäler um 116 Millionen EUR.
„Eine bessere Abstimmung zwischen
Spitälern und
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular