Gemeinderat,
25. Sitzung vom 25.10.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 44 von 82
geht dabei um den Verbindungssteg U2 –
Donauspital zum Eingangsplateau des SMZ-Ost. Die Donaustädter sind bei der
Planung der Verlängerung davon ausgegangen, dass dieser Verbindungssteg
errichtet wird. Es hat sich dann eine Bürgerinitiative formiert. Daraufhin
haben die Donaustädter – ich glaube, Herr Scheed ist jetzt
Bezirksvorsteher – im November 2006 einen gemeinsamen Antrag gestellt: Die
Bezirksvertretung möge beschließen, die zuständigen Stellen der Stadt Wien
mögen dafür Sorge tragen, dass das Stationsgebäude der U2-Station Donauspital
mit einem Ausgang, der die Erreichung des Donauspitals ohne Querung des
Verkehrs witterungsgeschützt gewährleistet, ausgestattet wird.
Alle Fraktionen, FPÖ, ÖVP, Grüne und SPÖ, haben diesen Antrag gestellt. Die
Planungsverantwortlichen haben diesen Verbindungssteg zugesagt. Jetzt steht
aber im Bezirksjournal vom Oktober – was in dieser Reihenfolge eh lustig
ist –: Erst hieß es, er rechnet sich nicht, und nun ist er auf einmal
technisch nicht möglich! Da erhebt sich die Frage: Was trifft jetzt wirklich
zu? – Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die U6-Station Michelbeuern:
Da gibt es einen solchen Verbindungssteg zum AKH. Technisch ist das also
möglich!
Wenn es jetzt aber auf einmal heißt, dass sich ein
solcher Steg nicht rechnet, dann möchte ich auf § 7 der Wiener
Parkometerabgabenverordnung verweisen. Wir haben jetzt ja ausgedehnte
Parkometerabgaben. In den Medien hat es schon geheißen, dass das ein Plus von
20 Millionen EUR ergibt. – Von da könnte man zum Beispiel das
Geld nehmen! Außerdem habe ich gelesen, dass wir freiwillig mehr an Siemens für
den ULF zahlen. Da könnte man ja auch noch ein bisschen verhandeln!
In „ 24 Stunden für Wien“ habe ich außerdem vorige
Woche gelesen, dass die U1-Verlängerung nach Rothneusiedl auf einmal
770 Millionen EUR kostet. Bis vor Kurzem hat sie aber nur
610 Millionen EUR gekostet! (GR Dipl-Ing Martin Margulies:
Das geht aber schnell!) Ja, das geht ziemlich schnell! Und ich habe
verschiedene Gründe dafür gehört. Da muss sich aber die Stadt Wien natürlich
auch ein bisschen an der Nase nehmen! Im Endeffekt wird die U1-Südverlängerung
wahrscheinlich sowieso 800 Millionen EUR ausmachen. Zwar zahlt der
Bund die Hälfte, aber die Stadt Wien zahlt dann im Endeffekt auch
400 Millionen EUR! – So wird das Geld also vergraben! Aber ein
Steg kann nicht errichtet werden, weil das angeblich technisch nicht machbar
ist! In diesem Sinne möchte ich diesen Antrag stellen:
„Der amtsführende Stadtrat für Stadtentwicklung und
Verkehr wird ersucht, die technische Machbarkeit für einen Verbindungssteg von
der U2-Station Donauspital zum SMZ-Ost Eingangsplateau zu überprüfen und im
Falle der Realisierbarkeit seine Errichtung zu veranlassen.
In formeller Hinsicht beantrage ich die Zuweisung
dieses Antrages an den Gemeinderatsausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr.“
Ich verzichte auf ein Abschlusswort, worüber Sie eh
froh sein werden, und sage nur: Herr Ekkamp! Bitte seien Sie ein bisschen realistischer,
wenn Sie irgendetwas sagen! Sie hören nämlich weder auf die Menschen noch sind
Sie realitätsnah! Realität ist vielmehr das, was ich jetzt angeführt habe.
Trotzdem bitte ich um Zustimmung zu diesem Antrag.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Es folgt eine tatsächliche Berichtigung von Herrn GR
Ekkamp.
GR Franz Ekkamp
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Herr
Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Ich möchte zwei Punkte kurz richtigstellen.
Erstens mag es sein, dass ich privat ein netter
Mensch bin, und ich hoffe, dass ich es auch hier herinnen bin! Ich weiß
allerdings nicht, woher Frau Kollegin Puller weiß, dass ich privat ein netter
Mensch bin. Ich bin privat nicht mit ihr beisammen! (Heiterkeit und
Zwischenrufe bei SPÖ und FPÖ.) Ich habe mit ihr keinen Kontakt privater Natur.
Zweitens möchte ich noch einmal darauf verweisen,
dass das Verkehrsarbeitsinspektorat eine weisungsfreie Behörde ist, und einer
weisungsfreien Behörde kann in einem Rechtsstaat niemand etwas anschaffen,
weder wir noch die Frau Stadträtin, der Herr Bürgermeister noch sonst jemand.
Und das ist auch gut so. (Zwischenruf von GR Günter Kenesei.) Es klingt nicht
so! Ich sage es nur für die Grünen,
denn sie haben es offenbar nicht begriffen oder wollen es nicht begreifen:
Weisungsfreiheit bedeutet, dass niemand jemandem etwas anschaffen kann.
(Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort gemeldet ist Herr GR Mahdalik. Ich erteile
es ihm.
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Werte
Damen und Herren! (Der Redner hat einen blauen Hut in der Hand. - GR Godwin
Schuster: Jetzt erzählt er uns einen alten Hut!)
Vielleicht kann ich das kleine Streitgespräch
Ekkamp – Puller um eine Facette erweitern. – Ich glaube, dass Kollege
Ekkamp privat ein ganz netter Mensch ist, so habe ich es zumindest gehört.
Lieber Franz! Wir kennen einander halb beruflich beziehungsweise halb privat,
ich erinnere nur an unsere UICP-Reise zum Weltkongress in Helsinki. Dort haben
wir im finnischen Presseklub – einer Art Presseklub Concordia – sehr lange
und teilweise sehr schwungvolle Diskussionen geführt, bei der einige Mandatare
fast aller Fraktionen ihre Beweglichkeit unter Beweis gestellt haben. Du warst
zu dieser Zeit aus verständlichen Gründen nicht bereit, bis in die frühen
Morgenstunden mit uns zu diskutieren, denn du warst zu dieser Zeit etwas
hüftsteif, was sich Gott sei Dank gebessert hat. – Auf jeden Fall ist er
ein netter Kerl, das kann ich nur bestätigen.
Ich möchte jetzt zuerst auf eine
Wortmeldung kurz eingehen, die ganz am Anfang dieses Tagesordnungspunktes von
Frau Klubobfrau Vassilakou abgegeben wurde. Sie hat die Begründung, warum die
GRÜNEN 1995 den Subventionen zugestimmt haben und 1999
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