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Gemeinderat, 24. Sitzung vom 20.09.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 51 von 94

 

sehr hohem Ausmaß, ohne zu wissen, dass die Struktur dadurch verbessert würde.

 

Es kommt natürlich für uns - das muss ich immer wieder anführen - noch dazu, dass sich das Volkstheater nach wie vor die Provokation leistet, den roten Stern aufs Dach zu setzen - und der rote Stern ist nun einmal ein Symbol für einen der größten Massenmorde im 20. Jahrhundert. Das einfach so hinzunehmen, das tun wir nicht. Man kann den Kopf schütteln, man kann darüber lächeln, man kann behaupten, es sind fünf „V" oder was auch immer: Jeder, der vorbeifährt, sieht den roten Stern. Es sieht ihn jeder Tourist, und es sieht ihn jeder Tourist, der aus dem Osten kommt, und er weiß, was es bedeutet, unter dem roten Stern zu leben und eine Armee im Land zu haben, die den roten Stern auf der Kappe trägt und so weiter.

 

Das ist kein Spaß, mit solchen Dingen spaßt man nicht. Sie sind doch sonst auch sehr sensibel, wenn es um Zeichen geht und wenn es darum geht, dass Menschenrechte gewahrt werden und dass Menschenwürde gewahrt wird und so weiter. (GR Heinz Hufnagl: Das Pellegrino-Mineralwasser pumpt trotzdem!) – Wie bitte? (GR Heinz Hufnagl: Das Pellegrino-Mineralwasser pumpt trotzdem, und die haben einen echten Stern!) Gut, Sie verharmlosen das. Das ist in Ordnung. Damit habe ich gerechnet, dass Sie das auf das beziehen! Es hat damit natürlich gar nichts zu tun! Es ist keine Provokation, es soll damit kein Zeichen gesetzt werden. Es soll Pellegrino-Mineralwasser damit beworben werden. Das wird genau durchschaut! Ich bin sehr dankbar für diese Wortmeldung. (GR Heinz Hufnagl: Auf jeder Flasche!) Ich bin dankbar für diese Wortmeldung. Sie haben es sicherlich durchschaut! Das ist sicherlich der Sinn der Sache, denn fünf „V" „kann" man kaum anders anbringen als in Form eines roten Sterns! Er „muss" dann vor allem auch rot sein! Sie haben das bestätigt. Diese Provokation wollen wir nicht hinnehmen. Das ist auch mit ein Grund, warum wir das ablehnen.

 

Wir haben aber auch im Ausschuss bereits darum gebeten, eine getrennte Abstimmung vorzunehmen, weil die Arbeit des Volkstheaters in den Bezirken von uns immer unterstützt wurde und wir das daher auch gezielt mit unserer Stimme mit unterstützen wollen. Ich bin jetzt dankbar, dass das hier geteilt wird und werde daher der Subvention für das Volkstheater als solches nicht zustimmen, für das Volkstheater in den Bezirken jedoch schon. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Das Wort hat jetzt Frau GRin Mag Ringler.

 

GRin Mag Marie Ringler (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Auch wir werden der Volkstheatersubvention nicht zustimmen, aber nicht, weil wir nicht grundsätzlich der Volkstheatersubvention zustimmen wollen, sondern weil wir die Erhöhung für durchaus diskutierenswürdig und problematisch halten.

 

Es gibt eine Tendenz, die in den letzten Jahren immer wieder zu verfolgen war, die nach dem Prinzip „Wo die Tauben sind, fliegen die Tauben zu." in der Kulturpolitik funktioniert hat. Das war auch schon damals, als Schottenberg angetreten ist, so. Er hat nicht unwesentlich viel Geld – das waren 700 000 EUR – für einen Umbau bekommen, einen Umbau, der sicherlich teilweise notwendig war, der unter anderem aber auch dazu gedient hat, eine zusätzliche Spielstätte zu eröffnen, nämlich den Hundsturm. Dies passierte an einem Punkt in der Debatte, als wir in der Stadt heftig öffentlich diskutierten, welche Theater im Rahmen der Theaterreform wie und in welcher Form weiter finanziert werden sollen, und wo es für uns daher nicht nachvollziehbar bar, dass man mir nichts, dir nichts eine weitere Spielstätte in diesem Kleinformat oder Mittelformat eröffnet. Und siehe da, nicht nur war das ein problematischer Punkt, sondern es ist sich mit dem Geld auch gar nicht ausgegangen, diese Spielstätte zu bespielen. Bei der jetzigen Erhöhung wissen wir auch nicht, ob der Hundsturm überhaupt in der Form bespielt werden soll und werden wird.

 

Ich halte das Volkstheater für einen ganz wichtigen Ort in dieser Stadt, und ich glaube auch, dass man festhalten kann, dass es sich mit dem Intendanten Michael Schottenberg in eine interessante und gute Richtung entwickelt. Es werden sicherlich die nächsten Saisonen zeigen, ob es ihm gelingt, das Volkstheater auch neu und anders und interessant zu positionieren. Dabei wünsche ich ihm auch alles Gute und viel Erfolg. Es ist gar keine Frage, dass es auch unser Anliegen ist, dass das Volkstheater einen erfolgreichen Weg geht.

 

Wir verstehen zwar, dass jeder mehr Geld will, aber wir glauben, dass es durchaus problematisch ist, 600 000 EUR hier, 700 000 EUR dort für die Renovierung auszugeben, und meinen, dass es als Symbol dafür steht, dass es in dieser Stadt leicht ist, groß zu sein, und schwer ist, kleiner zu sein. Das finden wir bedauerlich. Daher werden wir dem Volkstheater in den Außenbezirken zustimmen, so wie bisher auch immer, und dem Volkstheater nicht, aber eigentlich nur symbolisch, und das sei hier doch gesagt, denn eigentlich stimmen wir der Erhöhung nicht zu.

 

Die Debatten, was Sterne und andere Dinge mehr betrifft, möchte ich gar nicht diskutieren und kommentieren: Sie richten sich von selbst. – Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu Wort gemeldet ist Herr GR Woller. Ich erteile es ihm.

 

GR Ernst Woller (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Es ist manchmal tatsächlich sehr gut und es hilft bei der Differenzierung und Orientierung, wenn es Anträge und Beschlüsse wie den heutigen gibt, wo klar ist: Die SPÖ ist dafür, alle drei Oppositionsparteien sind dagegen. Das schafft einfach Klarheit, auch für die nächsten Wahlen. Das gibt Bestätigung, wie richtig es war, dass die Wienerinnen und Wiener uns 2005 mit einer absoluten Mehrheit ausgestattet haben, und wie gut es ist, dass wir die Politik in unserer Stadt alleine tragen können. Da kommt es zu guten Entscheidungen, nämlich zu Entscheidungen wie der heutigen, dass wir das Volkstheater

 

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