Gemeinderat,
24. Sitzung vom 20.09.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 48 von 94
wir zur Abstimmung.
Wer für das Geschäftsstück
ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die Zustimmung bei
SPÖ, FPÖ und bei den GRÜNEN fest. Damit hat das Geschäftsstück die
erforderliche Mehrheit gefunden.
Wir kommen nun zur
Postnummer 19 der Tagesordnung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein
Alte Fleischerei. Eine Wortmeldung liegt mir nicht vor.
Wir können daher sofort
zur Abstimmung kommen.
Wer für das Geschäftsstück
ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die Zustimmung bei
der ÖVP, der SPÖ und bei den GRÜNEN fest. Das Geschäftsstück ist mehrstimmig
angenommen.
Es gelangt nunmehr die
Postnummer 38 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft
Bestandsverträge für das Geriatriezentrum Simmering. Berichterstatter ist Herr
GR Deutsch. Ich ersuche ihn, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR
Christian Deutsch: Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und
Herren! Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR
Dr Wolfgang Ulm: Zum Wort gemeldet ist Frau GRin
Dr Pilz. - Bitte schön.
GRin Dr Sigrid Pilz
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Sehr geehrte
Damen und Herren!
Zum Geschäftsstück. - Es
ist jetzt so schnell gegangen, ich war auch gerade bei der Tür herinnen. (Amtsf
StRin Mag Sonja Wehsely, zu ihrem Sitzplatz eilend: Bin schon da!) Es haben
sich Redner von der Rednerliste streichen lassen. - Aber wir sind beide da.
Ich werde auf das
vorliegende Geschäftsstück nicht im Detail eingehen. Wir haben die Debatte -
wir wollen ja nicht „Und ewig grüßt das Murmeltier" spielen - über die
anderen Geriatriezentren, die in Planung sind, schon geführt, und es ist unsere
Wortmeldung nachgerade identisch. Wir stimmen also zu. Wir freuen uns nicht
über die Größe des Hauses, aber wir sehen den Fortschritt.
Insofern ist das
eigentlich im Moment nicht mein Thema, sondern ich nehme diesen
Tagesordnungspunkt zum Anlass, hinsichtlich der Qualität im
Krankenanstaltenverbund zwei Anträge einzubringen.
Es geht einerseits darum,
und das hat ja die Berichterstattung des Patientenanwaltes immer wieder gezeigt
- und damit verweise ich auf die Debatte, die wir morgen anlässlich des
Berichtes des Patientenanwaltes führen werden, aber aus sozusagen verfahrens-
und stadtverfassungsmäßigen Gründen bringe ich den Antrag heute ein -, dass
wir über viele Informationen, die notwendig sind, um die Qualität unserer
Spitäler und Pflegeheime einschätzen zu können, nicht verfügen. Jetzt kann ich
natürlich einerseits vermuten, dass die Informationen im
Krankenanstaltenverbund selbst vorliegen - dann ist es gut -, ich kann aber
auch fürchten, dass sie auch dort nicht vorliegen - dann wäre es sehr schlecht.
Jedenfalls ist es so, dass die Patienten und
Patientinnen für ihre eigenen Entscheidungen hinsichtlich ihrer medizinischen
Versorgung bei der Auswahl des Spitals, in dem sie sich behandeln lassen, keine
ausreichenden Grundlagen haben, die es ihnen ermöglichen, eine gute
Entscheidung zu treffen - eine Entscheidung, die ja oft sehr weitreichende
Folgen hat, wenn man an Operationen denkt, wenn man an lebensbedrohliche
Erkrankungen denkt, wo man die beste und die passendste Betreuung haben sollte
und möchte.
Das heißt, wenn wir wollen, dass Patienten und
Patientinnen als mündige BürgerInnen auf gleicher Augenhöhe mit dem Personal
die Fragen ihrer Behandlung besprechen, dann müssen sie Informationen haben.
Wir meinen, dass wir da in Wien im Vergleich zu
anderen EU-Staaten und anderen Städten in der EU eigentlich großen
Nachholbedarf haben. Ich verweise da insbesondere auf die Niederlande, wo es
gesetzliche Grundlagen gibt, die auch dafür sorgen, dass man finanzielle Mittel
für die Datenerhebung bereitstellt, dass man die Patientenzufriedenheit durch
Befragungen und Evaluierungen der Ergebnisse auch weiterentwickelt und dass man
vor allem Transparenz im Gesundheitssystem verankert und verankern kann.
Das heißt, wir haben zwar die LKF-Daten und wir haben
Qualitätsberichte in den Häusern des Krankenanstaltenverbundes, aber wir haben
keine ausführliche, aussagekräftige Berichtslegung über die einzelnen
Einrichtungen des Krankenanstaltenverbundes. Ich stelle daher folgenden
Beschlussantrag:
„Die Frau amtsführende Stadträtin für Gesundheit und
Soziales, Frau Mag Wehsely, möge im Rahmen ihrer Zuständigkeit für den
Krankenanstaltenverbund einen Bericht vorlegen, der sich, beginnend mit dem
Berichtszeitraum Jahr 2008, all diesen Themen widmet. Es geht hier eben um
einen aussagefähigen Qualitätsbericht mit folgenden wichtigsten Kapiteln:
Struktur- und Leistungsdaten, die nicht nur
allgemein, sondern vor allem auch fachabteilungsbezogen sind. Es geht um
Qualitätssicherung und Qualitätspolitik, das Qualitätsmanagement, die
Ausstattung - Räume, Infrastruktur -, Personal - tatsächliche Besetzung,
Ausbildung -, die Orientierung an den Patienten und Patientinnen, an den
Mitarbeitern, das Informationswesen, Sicherheit, Führung und Risikomanagement.
All diese Fragen sollten in so einem Bericht erhoben
werden und für die Gesundheitspolitik als Grundlage weiterer Entscheidungen
dienen, vor allem aber auch für die Patienten und Patientinnen zur eigenen
informierten Entscheidung.
In formeller Hinsicht beantrage ich die Zuweisung
dieses Antrages an den Gesundheitsausschuss.“
Der zweite Antrag, den ich bei diesem
Tagesordnungspunkt einbringen möchte, ist analog ein für die Pflegeheime
spezifizierter, denn die Situation in den Pflegeheimen bedarf über das, was man
an Ausstattung und Personal auch in den Akutspitälern einbringen sollte,
hinausgehend auch noch einer speziellen Information hinsichtlich der gebotenen
Pflegequalität und der sozialen Einrichtungen oder der sozialen Betreuung, die
in den Pflegeheimen angeboten wird.
Sie haben so wie ich verfolgt,
dass es im August einen Bericht des Medizinischen Dienstes der
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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