Gemeinderat,
24. Sitzung vom 20.09.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 31 von 94
36 000 Parzellen.
Wir von der ÖVP stehen dafür, dass dieser Gedanke des ganzjährigen Wohnens -
beide Kleingartenanlagen sind ja auf „ganzjährig Wohnen“ gewidmet - auch in
anderen Kleingartenanlagen weiter gestärkt wird, die Infrastruktur dort auch
errichtet und zur Verfügung gestellt wird.
Wir werden das eine
Plandokument 7251K ablehnen, dem anderen, 6996K, werden wir zustimmen. - Danke.
(Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl:
Der Nächster am Wort ist Herr GR Reiter.
GR Günther Reiter
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter!
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Manchmal bin ich ja mit
dem Kollegen Madejski einer Meinung, was den Ausbau des öffentlichen Verkehrs,
et cetera betrifft. Nur wenn er heute dezidiert sagt - und das ist eigentlich,
wenn man es genau überlegt, der Hintergrund -, dass die Großfeldsiedlung zweite
Wahl ist und darum geht es nämlich, denn diese Plandokumente sind in der
Großfeldsiedlung (GR Dr Herbert Madejski: Ich habe gesagt „als Schwerpunkt“!), dann kann ich dem nicht mehr beipflichten.
Ich bin als Floridsdorfer Mandatar, als einer, der in der Großfeldsiedlung groß
geworden ist, der vor 40 Jahren mit seinen Eltern in die Großfeldsiedlung
gezogen ist und dort auch politisch sehr viel mitgearbeitet hat, alleine auch
als Bezirksrat, eigentlich sehr froh, dass es für mich Gelegenheit gibt, die
Großfeldsiedlung in ein der Öffentlichkeit zugängliches besseres Licht zu
rücken.
Also man kann es sich nicht
so leicht machen wie beispielsweise - und da muss ich auf eine Sendung der Frau
Spira zurückkommen, die sicher bei der Partnervermittlung sehr gut ist, das
bestreite ich nicht, aber damals bei den Alltagsgeschichten hat sie ein sehr
verzerrtes Bild der Großfeldsiedlung geboten. Wir haben monatelang zu tun
gehabt, hier wieder ausgleichend zu wirken.
Man kann es sich auch
nicht so leicht machen und da ist die ÖVP angesprochen, denn ich vergesse
solche Dinge nicht, wie ich vor über 20 Jahren hier im Wiener Gemeinderat
einen Antrag gestellt habe und ich habe mir das sehr gut gemerkt, was hier an
Aussagen des ehemaligen Wiener ÖVP-Obmanns und Wiener Vizebürgermeisters
gekommen ist, der die Großfeldsiedlung als „Ort der Wohnmaschinen und Slums von
morgen“ bezeichnet hat. Und ich vergesse auch nicht die Aussagen der GRÜNEN,
die sich heute so besorgt gezeigt haben, als der ehemalige Wiener Klubobmann
der GRÜNEN in einem „Kurier“-Artikel - und ich habe ihn hier mit - die
Peripherie, also die Städte 21 und 22, kleine Städte sind sie ja schon,
als A... der Welt bezeichnet hat, A-r-s-c-h.
Also diese Dinge vergesse
ich nicht. Darum ist es wichtig und notwendig, auch heute über die
Großfeldsiedlung positiv zu reden. Sie ist ein lebenswerter Stadtteil. Sie ist
sehr gut angebunden. Es gibt eine S-Bahn, einen Autobus, es gibt die U-Bahn in
die Großfeldsiedlung. Sie hat eine ausgezeichnete Infrastruktur mit Bad,
Einkaufszentren, Ärztezentren, Haus der Begegnung, Pensionistenheime. Und ich
lasse mir - von dieser Stelle aus gesagt - die Großfeldsiedlung nicht
schlechtmachen! (Beifall bei der SPÖ.)
Aber jetzt zum Plandokument. Es ist wert, dass darauf
eingegangen wird und es wäre eine Missachtung des Herrn Berichterstatters, dazu
nichts zu sagen. Bei diesen beiden Plandokumenten - wie gesagt, der Grund wurde
von dieser Stelle aus schon gesagt - geht es um die Einbeziehung der
öffentlichen Verkehrsflächen, also der Else-Feldmann-Gasse und der
Egon-Friedell-Gasse in die Kleingartenanlagen Leopoldau. Die Widmung Eklw - und
das wissen Sie ja - bedarf Pflichtstellplätze zu schaffen und so geschieht es
auch. Die notwendigen Bezirksbeschlüsse wurden gefasst. Die Zustimmung der
Verkehrsdienststellen liegt vor und auch der Fachbeirat hat es positiv zur
Kenntnis genommen.
Jetzt zum Detail: Es stimmt schon, dass die eine
Unterschriftenliste mit 105 Unterschriften da ist. 5, wie gesagt, sind von
dieser Kleingartenanlage, 47 haben sich für dieses Projekt ausgesprochen.
Weiters wurde hier auch von den GRÜNEN, von der Kollegin Gretner und vom
Kollegen Hoch dieser Radweg erwähnt. Da muss man aber schon dazu sagen, dass
sich dieser Verein auch dafür ausgesprochen hat, dass es weiter
Durchfahrtsmöglichkeiten in der Else-Feldmann-Gasse gibt, bis der Radweg in der
Kürschnergasse errichtet wird.
Beim zweiten Plandokument, wo Anrainer Sorgen haben,
dass es zu einer Verkehrsverlagerung kommt, sagen die zuständigen
Magistratsabteilungen, die Verkehrsabteilungen, dass die Verlagerung des
Autoverkehrs zur Ampelkreuzung Richard-Neutra-Gasse – Siemensstraße
prognostiziert wird. Sollte es wider Erwarten anders kommen, werden natürlich
die verkehrsorganisatorischen Maßnahmen gesetzt.
Aus den Summen der Argumente – ich will nicht zu
lange werden, meine Damen und Herren – ersuche ich, den Antrag abzulehnen und
beide Poststücke 44 und 45 anzunehmen. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Zu
einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Kollege Madejski gemeldet. Drei
Minuten.
GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener Freiheitlichen):
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter!
Wenn hier der Eindruck entstanden ist, dass diese
Geschäftsstücke hier zweite Wahl sind - also das habe ich nie gesagt, das ist
überhaupt keine Frage. Die Großfeldsiedlung ist mir genauso wert wie mein
Alt-Erlaa, keine Frage. Ich wohne dort auch seit 30 Jahren und bin genauso
dort aufgewachsen wie du in der Großfeldsiedlung.
Ich habe nur gesagt, der
Schwerpunkt – offensichtlich hast du missverstanden, was eigentlich ein
Schwerpunktthema ist – wurde, das ist immer so, an irgendwelchen Aktenstücken
aufgehängt, die sehr weit gefasst sind und wo man dann bei diesem Thema über
die Geschäftsgruppe reden kann. Das heißt aber nicht, dass die Aktenstücke an
sich zweite Wahl sind, weil wir die
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