Gemeinderat,
24. Sitzung vom 20.09.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 94
glaube ich, sehr gutes Inventur- und Kontrollsystem
eingeführt haben. Es lässt sich also eine stark sinkende Kurve von in Verlust
geratenen Objekten feststellen.
Hinzufügen möchte ich noch, dass die Stadt Wien im
Unterschied zum Bund die Werke versichert hat, also alle, die sozusagen
verfahrenstechnisch als tatsächlich verlustig gegangen festgestellt worden
sind, werden dann von der Versicherung abgedeckt.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 2. Zusatzfrage wird von
GRin Mag Ringler gestellt. - Bitte.
GRin Mag Marie Ringler
(Grüner Klub im Rathaus): Guten Morgen, Herr Stadtrat!
Ich glaube, das MUSA ist tatsächlich eine
Bereicherung für unsere Stadt, da sind wir uns alle einig, denn dort wird etwas
gezeigt, was sonst vielleicht in einem Lager verstauben würde.
Ein bisschen anders verhält es sich möglicherweise
mit jener Veranstaltung, die draußen am Rathausplatz gerade aufgebaut wird. Es
ist nämlich das Kulturfestival der Wien Holding, das mich dann doch etwas
erstaunt. Tatsächlich ist die Wien Holding bis vor Kurzem eigentlich immer nur
der Träger der verschiedensten Kulturvereinigungen und Veranstalter gewesen.
Unter diesem Dach wurden diverse GesmbHs im Eigentum der Stadt Wien versammelt.
Nun positioniert sich die Wien Holding als Kulturveranstalter und tritt damit
durchaus in Konkurrenz zu anderen Veranstaltern in dieser Stadt, das mit einem
Programm, das, wenn ich die Presseaussendung des Festivals lese, auch nicht
direkt mit ihren ureigensten Aufgaben zusammenhängt, also sonntägliches
Frühschoppenkonzert mit volkstümlicher Musik, eine Radio-Wien-Disco, eine
öffentliche Weinverkostung und Ähnliches mehr.
Wenn vorhin die Frage war, ob wir tatsächlich das
MUSA brauchen, dann sage ich Ja.
Wie schätzen Sie dieses Kulturfestival der Wien
Holding ein? Brauchen wir das tatsächlich? Und wie viel kostet das eigentlich?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Frau Gemeinderätin!
Ich bin nicht unmittelbar für die Holding zuständig,
kann daher im Detail diese Fragen nicht beantworten. Aber als Kulturstadtrat
bin ich natürlich sehr froh darüber, dass die Holding, die seit geraumer Zeit
hervorragend wichtige Kultureinrichtungen der Stadt verwaltet, auch als
Veranstalter auftritt. Also das ist überhaupt nichts Neues, dass die Holding
diesen ganzen Bereich der Kulturveranstaltungen, der Kultureinrichtungen, die
sie betreibt, wo sie auch Gesellschafterin ist, einmal auch in einem bestimmten
Zeitraum hervorhebt. Das sind ganz wichtige Kultureinrichtungen in der Stadt.
Es spricht aus meiner Sicht nicht nur überhaupt nichts dagegen, dass es ein
entsprechendes Festival gibt, dass man sozusagen auch versucht, im Ganzen zu
zeigen, was ein wichtiger ausgelagerter Betrieb für die Kultur in der Stadt
tatsächlich leistet. Die Holding hat ja über ihre Tochterbetriebe in den
letzten Jahren immer wieder Tage der offenen Tür veranstaltet, vor allem in den
Theaterbetrieben.
Nachdem die Holding auch in den letzten Jahren
zusätzlich noch Aufgaben übernommen hat - ich verweise auf das Mozarthaus, ich
verweise auf das Haus der Musik, ich verweise auf den neuen noch ausgeweiteten
Theaterkonzern der Vereinigten Bühnen und einiges andere mehr, beispielsweise
auch das Kunsthaus Wien -, halte ich es für sehr begrüßenswert, dass die
Holding jetzt darangeht, in einer sehr breiten Art und Weise Wienerinnen und
Wiener einzuladen, auch diese Betriebe auf die verschiedenste Art und Weise
kennenzulernen und ein zusätzliches Kulturangebot zu stellen. Also ich meine,
wir brauchen das, weil es im Grunde eine Ergänzung des Kulturangebotes der
Stadt Wien ist.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die dritte und letzte Zusatzfrage
wird von Herrn GR Dr Wolf gestellt. - Bitte.
GR Dr Franz Ferdinand Wolf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Herr Stadtrat!
Das Museum auf Abruf ist in der Tat eine interessante
Initiative und Ihrer Werbedurchsage ist wenig hinzuzufügen. Vielleicht nur der
Hinweis, dass das Museum besser ist als die Ausstellungseröffnung, die damals
gezeigt wurde.
Aber einen wesentlichen Punkt haben Sie in der
Tatsache angesprochen, dass Wien 140 Museen hat.
Daher abgeleitet die Frage: Wie werden diese Museen
von Ihrer Seite her oder vom Kulturamt der Stadt Wien koordiniert? Gibt es eine
Koordination der Ausstellungsprogramme, eine Koordination der Konzepte, der
Fortführung der unterschiedlichen Initiativen? Oder ist hier ein
Quotenwettkampf zwischen allen Museumsbetreibern, der letztlich zu Lasten der
Qualität geht?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Herr Gemeinderat!
Zum einen weiß ich nicht, worauf sich Ihre
Beurteilung der Eröffnungsausstellung bezieht. Das war eine Ausstellung, die
auch allgemein sehr anerkannt wurde und wo allgemein gesagt wurde, dass man in
dieser Ausstellung tatsächlich einen sehr interessanten Querschnitt und auch
einen beeindruckenden Querschnitt der Objekte, die im Bereich der Stadt Wien
vorhanden sind, gesehen hat. Wir haben dort auch Kunstwerke gesehen, die zum
Teil sozusagen nur in Replikaform, beispielsweise auch in der Documenta, zu
sehen waren. Alle, mit denen ich gesprochen habe und die vielleicht noch mehr
Expertise als ich auf dem Gebiet haben, haben das eigentlich als eine sehr
beeindruckende Eröffnungsausstellung gesehen.
Zu Ihrer eigentlichen Frage möchte
ich sagen, natürlich gibt es eine Vielzahl von Museen in Wien, die aber auch
unterschiedliche Wertigkeiten haben und auf unterschiedlichen Ebenen sind. Also
von den Bundesmuseen angefangen, über die Museen der Stadt, die über das Wien
Museum als zentralen Angelpunkt und das Jüdische Museum laufen, die
Bezirksmuseen und auch
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