Gemeinderat,
24. Sitzung vom 20.09.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 7 von 94
insgesamt
die Wartezeiten reduzieren können.
Ganz
ist mir die Argumentation auch nicht einsichtig, was die Sorge der Patientinnen
und Patienten betrifft. Das gibt es natürlich auch. Tatsache ist aber auch,
wenn ich ein solches Erlebnis gehabt habe und dann der Eingriff bereits
vorgenommen worden ist, dann habe ich meine neue Hüfte schon drinnen und
brauche eigentlich keine Sorge zu haben, dass ich sie dann wieder nicht habe.
Daher soll man sozusagen bei aller Furcht, die vielleicht herrscht, glaube ich,
auch die Kirche im Dorf lassen.
Was
die Frage der Wartezeiten betrifft, wissen Sie, ich lese es gerne wieder vor
und es ist das letzte Mal auch im Ausschuss diskutiert worden. Es ist überhaupt
kein Problem, regelmäßig darüber Auskunft zu geben, wie wir gerade stehen.
Ich
sage Ihnen, mein letzter Stand ist vom September 2007. Orthopädie
Donauspital: sechs Monate, Gersthof: sechs Monate, OWS: fünf Monate,
Augenheilkunde Rudolfstiftung: drei bis vier Monate, Donauspital: drei Monate,
Herzchirurgie: vier bis sechs Wochen, Schilddrüsenchirurgie
Kaiserin-Elisabeth-Spital: maximal vier Wochen, Neurochirurgie Donauspital:
neun Monate, Krankenanstalt Rudolfstiftung: viereinhalb Monate. Ich sage immer,
nicht Akutoperationen, sondern planbare.
Ich
halte es weder geheim noch sonst irgendetwas und halte Sie da gerne auch bei
Veränderungen auf dem Laufenden.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 4. Zusatzfrage wird von GRin Korosec gestellt. - Ich bitte
darum.
GRin
Ingrid Korosec (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Frau
Stadträtin!
Sie
dürfen nur nicht vergessen, dass nach der Hüfte vielleicht das Knie kommt,
nicht? Sie dürfen nicht vergessen, wenn eine Patientin zu uns kommt und sich
beschwert, natürlich die Sorge ist, das eine ist operiert, aber es kann ja auch
noch etwas Weiteres kommen. Gerade im Hinblick auf Grund der demographischen
Entwicklung, wir werden Gott sei Dank älter, ist es natürlich notwendig, sich
dann gewisse Ersatzteile anzuschaffen.
Es
ist tatsächlich so, wir haben Hunderte Anrufe. Trotzdem wollen die Patienten
nicht genannt werden. Ich verstehe bei Hunderten Anrufen nicht, dass Sie dann
sagen: „Das ist alles nicht so, ich habe meine Statistik!" - Ich würde Sie
schon bitten, da ein bisschen nachzugehen und sich nicht nur darauf zu
verlassen, was man Ihnen sagt, sondern sich das vielleicht auch selbst
anzuschauen.
Aber
meine Frage geht in die Richtung, sprechen wir von Transparenz. Sie sagen, es
ist alles transparent. Im Vorjahr hat der Patientenanwalt auch die langen
Wartezeiten kritisiert. Daraufhin hat Herr Generaldirektor Marhold gesagt, er
wird eine interne Revision machen und wird uns dann berichten. Also berichtet
ist einmal nichts geworden. Wir haben dann nachgefragt. Im Ausschuss wurde
gesagt, es sei alles in Ordnung. Auf mein Nachstoßen, ob man diesen Bericht als
Oppositionspartei nicht haben kann, war die Antwort, das ist nicht möglich. Ist
das die Transparenz, die Sie sich vorstellen?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf
StRin Mag Sonja Wehsely: Frau Kollegin Korosec!
Die
Transparenz, die ich mir vorstelle, ist, dass der Herr Generaldirektor in
meiner Amtszeit, und die ist erst seit dem 25. Jänner des heurigen Jahres,
bereits zweimal, einmal ungefragt, also von sich aus, und einmal auf Grund
einer Nachfrage darüber berichtet hat.
Der
zweite Punkt ist, die Intransparenz ist nicht gegeben, weil ich habe Ihnen bei
mehreren Anfragen mehrmals den derzeitigen Stand der Wartezeiten gesagt.
Lassen
Sie mich eines sagen, weil mir das schon wichtig ist, die Ärztinnen und Ärzte
betreffend. Hier wird das so dargestellt, als ob Patientinnen und Patienten,
die sich über irgendetwas beschweren oder mit etwas nicht zufrieden sind, von
den Kolleginnen und Kollegen dann schlecht behandelt werden. Wissen Sie, ich
halte das für einen unerhörten Vorwurf, der hier nur als Schutzbehauptung
verwendet wird, um nähere Fakten nicht darzulegen. Denn, Frau Kollegin,
überlegen Sie sich einmal, was Sie jetzt gesagt haben. Sie haben nämlich dieses
Verhalten nicht kritisiert, Sie haben hier gesagt, die Hunderten Leute, die
sich bei Ihnen melden, wollen deshalb nicht, dass darüber gesprochen wird, weil
sie vielleicht weitere Operationen in ihrem Leben haben und dann Angst haben
müssen, dass es nicht funktioniert. Sie können mir glauben, von Hunderten kann
hier nicht gesprochen werden, denn ich habe auch ein Telefon und eine
E-Mail-Adresse und bekomme auch viele Informationen. (GRin Ingrid Korosec:
Hunderte Anrufe!) Frau Kollegin, offensichtlich ist es nicht so, dass Sie als
eine seit vielen Jahren engagiert im Gesundheitswesen als Gemeinderätin Tätige
den Bürgerinnen und Bürgern auf Grund Ihres Wissens sagen, sie brauchen keine
Sorge zu haben, weil in dieser Stadt alle Menschen, die, die freundlich sind, die,
die unfreundlich sind, die, die sich beschweren, die, die sich nicht
beschweren, die, die arm sind, die, die reich sind, die beste
Gesundheitsversorgung bekommen, sondern Sie bestärken sie offensichtlich in
dieser, ihrer Sorge, dass sie sich nicht beschweren dürfen. Das halte ich
wirklich für ein ausgesprochen unlauteres Vorgehen!
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke für die Beantwortung der 1. Anfrage.
Die
2. Anfrage (FSP - 04068-2007/0001 - KSP/GM) wurde von GRin Barbara Novak gestellt und ist
an den Herrn amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft
gerichtet. (Von der Stadt Wien wurde kürzlich das MUSA (Museum
auf Abruf) eröffnet. Braucht Wien tatsächlich noch ein zusätzliches Museum und
wie fügt es sich in die bestehende Museumslandschaft ein?)
Bitte,
Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!
Die Frage gibt mir Gelegenheit,
einmal mehr auf ein Schmuckkästchen hinzuweisen und Sie alle, meine
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