Gemeinderat,
23. Sitzung vom 27.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 83 von 99
findet.
Ansonsten betreffend die Kunsthalle:
Es hat einen sehr breiten Dialog gegeben. Ich glaube, es hat die Stadt Wien, es
haben der Stadtrat und alle es sich nicht einfach gemacht (GRin Mag Marie
Ringler: Mit wem gab es einen Dialog?), eine Entscheidung zu finden. Die
Entscheidung, die jetzt gefunden wurde - und hier muss man ja wirklich sagen,
dass auf den Kontrollamtsbericht so schnell wie möglich reagiert wurde -, ist,
denke ich, eine Weichenstellung, die sehr, sehr gut ist. (GRin Mag Marie
Ringler: Aber das ist ...!)
Wenn vorhin angesprochen
wurde, dass es keine Gespräche im Vorfeld gab, dann kann man das ganz eindeutig
entkräften. Es hat vorher natürlich Gespräche mit Herrn Schöny gegeben, und man
muss sagen, dass die Funktionsperiode ausgelaufen ist.
Was Sie auch angesprochen haben,
ist, dass Sie Sorge habe, dass hier die Unabhängigkeit erhalten bleibt. Dazu
muss man, denke ich, sagen, dass die Kunsthalle als Institution für
zeitgenössische Kunst einmal auf einem sehr, sehr hohen Niveau und in einer
sehr, sehr starken Qualität steht, dass Herr Matt, glaube ich, wirklich einer
der führenden Leute in unserer Stadt ist, der hier gestaltend mitwirkt, und
dass es natürlich nicht alleine in der Verantwortung des Herr Matt liegt,
sondern dass es eine Projektleiterin gibt, Ricky Renier, die über die Grenzen
Wiens weit hinaus anerkannt ist, international gearbeitet hat, und dass es
natürlich einen Beirat gibt, der sich auch sehr, sehr internatonal, sehr, sehr
vielschichtig zusammensetzt. Ich denke, dass hiermit wirklich die Gefahr - die es
natürlich immer gibt -, dass die Unabhängigkeit nicht gewährleistet ist,
vollkommen entkräftet werden kann. (Beifall
bei der SPÖ.)
Zu den Ausführungen von Herrn Wolf: Ich glaube,
erstens muss man sagen - und das kann ich jetzt auch aus einem persönlichen
Erlebnis sagen, ich habe vor ein paar Wochen in Vertretung des Stadtrates den
Karlstag eröffnet -, ich glaube, es ist wirklich beeindruckend, wie viel sich
am Karlsplatz getan hat und wie stark sich dieser Platz als Kunstplatz
etabliert hat. Und um auch hier kurz auf die Ausführungen des Herrn Wolf
einzugehen: Die Projekte der Kunst im öffentlichen Raum, die es jetzt gab - das
habe ich mir auch notiert, das war jetzt ein Punkt -, werden natürlich
übernommen, werden geprüft und weitergeführt.
Ich glaube abschließend - um nicht zu lang zu werden
-, Kunst braucht Kreativität, Kunst braucht Visionen und auch Mut zur
Veränderung. Ich glaube, mit den neuen Entscheidungen ist dieser Mut
beschritten worden. Ich denke, die Kunst im öffentlichen Raum wird nachhaltig
den Stellenwert in unserer Stadt bekommen, den sie sich verdient hat. Ich hoffe
somit auf Ihre Zustimmung. - Danke sehr. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zum Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin
hat auf das Schlusswort verzichtet.
Wir kommen zur Abstimmung.
Es liegen keine Gegen- oder Abänderungsanträge vor.
Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen des
Gemeinderates, die dem Antrag der Frau Berichterstatterin zustimmen wollen, die
Hand zu heben. - Das ist die SPÖ, somit ist dieser Antrag so beschlossen.
Wir kommen nun zur Postnummer 45 der
Tagesordnung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein „After Image
Productions".
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Dr
Vitouch, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Dr Elisabeth Vitouch:
Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. -
Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr GR Schreuder. Ich erteile
es ihm.
GR Marco Schreuder (Grüner Klub im
Rathaus): Vielen Dank. - Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen
und Herren!
Ich will mich nur ganz kurz zu Wort melden. Wir
stimmen jetzt ab, und wir stimmen auch zu, keine Frage.
!After Image Productions", sprich, „Kino unter
Sternen" im Augarten: Jetzt wird wahrscheinlich jede und jeder erwarten,
wenn man über den Augarten spricht, es gibt derzeit eine Diskussion über das
Leitbild Augarten, das im Planungsausschuss beschlossen worden ist. Stichwort:
Sängerknaben versus Filmarchiv.
Tatsache ist natürlich, dass, wenn wir hier schon
über den Augarten sprechen, nach wir vor eine kulturpolitische Äußerung, eine
kulturpolitische Diskussion fehlt. Die würde ich nach wie vor einmahnen. Ich
fände es wirklich wichtig, dass auch aus der Wiener Kulturpolitik und aus der
Sicht der Wiener Kulturpolitik einmal gesagt wird bei einem der größten
Projekte, die derzeit anstehen - Neubauten, Kulturneubauten in Wien -, welche
Haltung man denn hier aus kulturpolitischer Sicht hat.
Aber das war jetzt eigentlich gar nicht der Grund,
warum ich mich zu diesem Akt zu Wort gemeldet hatte. Ich wollte jetzt einfach
einmal eine Idee in den Raum stellen. Und zwar haben wir im Grünen Klub einmal
länger prinzipiell über den Umgang mit Open-Air-Festivals diskutiert. Open-Air-Festivals
sind sehr beliebt, gerade „Kino unter Sternen" zeigt es ja: Es ist ein
sehr, sehr beliebtes und sehr gutes Festival.
Was macht man mit Open-Air-Festivals, wenn der Sommer
nicht so ist, wie man sich das wünschen würde? Der Hintergrund: Wiesen im
Burgenland - sehr beliebt, Rock-Pop-Konzert - ist vor Kurzem in Konkurs
gegangen.
Jetzt sind die Subventionssummen in einem Ausmaß,
dass dieses Festival gut funktionieren kann. Aber was passiert wirklich, wenn
die Einnahmen nicht in der Form funktionieren können, weil - so wie voriges
Jahr im August - einfach der gesamte August verregnet ist?
Wir haben uns einmal erkundigt:
Wie schaut das eigentlich wirklich aus, wenn so ein Kulturveranstalter oder
-veranstalterin eine private Versicherung über Ausfallshaftung bei schlechtem
Wetter abschließt? Dann ist es unglaublich teuer! Das heißt, wenn die Stadt
Wien als Subventionsgeber so eine Versicherung subventionieren würde, wäre das
eine Quersubventionierung für
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