Gemeinderat,
23. Sitzung vom 27.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 70 von 99
äußere.
Zum Akt selbst ist zu sagen, dass es die Hauptaufgabe
dieser Geschäftsordnungsänderung des Magistrats ist, durchgehend eine
geschlechtsneutrale Formulierung herzustellen. Überall, wo „Magistratsdirektor"
steht, steht jetzt „beziehungsweise Magistratsdirektorin". Überall, wo
„Bürgermeister" steht, steht „beziehungsweise Bürgermeisterin". (GR Dr Herbert Madejski: Das ist nur ein
Teil!) Also ein Hauptinhalt ist, im Rahmen der Gender-Mainstreaming-Sache
eine Neuerlassung durchzuführen. Das war ein ganz wichtiger Punkt. Ich glaube,
der war auch hoch an der Zeit. (Beifall
bei der SPÖ!)
Eine Rezentralisierung kann
ich nicht erkennen. Ich habe mir das jetzt noch extra angeschaut, die übrigens
sehr übersichtliche Gegenüberstellung, zumindest papiermäßig. Ich weiß nicht,
wie es bei dir im Computer ist, aber papiermäßig finde ich, ist es eine sehr
schöne Gegenüberstellung von alter Rechtsordnung und neuer Rechtsordnung. (GR Dr Herbert Madejski: Ich drücke mir doch
keine 120 Seiten aus!) Da stehen bei „Dienststellenleiter und
Dienststellenleiterinnen" einige Sachen, die neu sind. (GR Dr Herbert Madejski: Wir bekommen alles
nur mehr elektronisch!) Das ist beispielsweise die Festsetzung der
Urlaubszeiten oder die Auflösung von Dienstverhältnissen nach der
Dienstvorschrift für Aushilfs- und Saisonbedienstete 1997, soweit die
Dienststelle für die Aufnahme zuständig ist. Ich will jetzt nicht alles
vorlesen, aber es sind nicht sehr tiefgehende Dinge, die neu sind. Also eine
besonders große neue Macht der Dienststellenleiter gegenüber den Mitarbeitern
ist hier empirisch nicht erkennbar.
Auch sonst, glaube ich, kann man nicht sagen, dass es
schwammig formuliert ist. Ganz im Gegenteil, es sind jetzt gewisse Paragraphen entfallen,
da sie ohnehin entsprechende Regelungen in der Kanzleiordnung finden
beziehungsweise hat man alles eher gestrafft. Ich finde, es ist eine im Großen
und Ganzen sehr gelungene Änderung der Geschäftsordnung des Magistrats, der wir
zustimmen sollten. - Danke schön. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Wir kommen nun zur Abstimmung. Ein Gegen- oder
Abänderungsantrag wurde nicht gestellt.
Ich bitte daher jene Damen und Herren des
Gemeinderats, die dem Antrag des Berichterstatters zustimmen wollen, die Hand
zu heben. - Wird von ÖVP und SPÖ unterstützt und hat damit die ausreichende
Mehrheit.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 18 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an die Gesellschaft
gegen Sekten- und Kultgefahren.
Zum Wort ist niemand gemeldet. Ich komme daher zur
Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderats, die
dem Antrag zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Wird von ÖVP, SPÖ
und FPÖ unterstützt und hat damit die ausreichende Mehrheit.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 29 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an die Community
TV-GmbH.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin
Mag (FH) Wehsely, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Mag (FH) Tanja Wehsely: Herr Vorsitzender!
Meine Damen und Herren! Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist
Herr GR Mag Gudenus. Ich erteile es ihm.
GR Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr Vorsitzender! Frau
Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und Herren!
In aller Kürze: Wir diskutieren die Subvention an die
Community TV-GmbH, allseits bekannt, oder weniger bekannt, als Okto-TV. Wir
werden diesen Akt ablehnen, nicht ganz unerwartet.
Wenn Okto-TV überhaupt bekannt ist, dann eher vom
Wegschauen oder vom Wegschalten. Die Subvention fürs Jahr 2007 beläuft
sich auf 486 000 EUR, für 2008 und 2009 jeweils auf
980 000 EUR. Die Gemeinde Wien erachtet die Subvention als sinnvoll,
steht im Akt. Mit den Mitteln, die für heuer schon zur Verfügung gestanden
sind, konnte kein Auslangen gefunden werden. Deswegen sollen heute noch einmal
486 000 EUR fürs heurige Jahr dazugeschlossen werden, sprich, auch
heuer bekommt Okto 980 000 EUR. Sie beschließen also heute hier mit
unserer Gegenstimme eine 3-Jahres-Förderung in der Höhe von knapp
3 Millionen EUR im Voraus. Deswegen lehnen wir diesen Akt auch ab,
weil der Förderzeitraum viel zu lang ist, die Summe viel zu hoch ist und wir
nicht für solche Blankounterschriften - unter Anführungszeichen - zu haben
sind.
Interessant ist im Akt auch die Finanzplanung vom
Jahr 2007 bis zum Jahr 2009, die angeführt ist. Die Summe der
Personalkosten beträgt 807 000 EUR, die Summe der Sachkosten
438 000 EUR. Man sieht also, die Personalkosten übersteigen die
restlichen Kosten um das Dreifache, also 75 Prozent für das Personal.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben heute
schon über den kostenlosen Kindergarten gesprochen, den sehr viele Fraktionen
hier im Haus fordern, nämlich für drei Jahre wurde gesprochen, für einen
Rechtsanspruch auf den kostenlosen Kindergarten. Wenn man die 3 Millionen EUR
für die nächsten drei Jahre für den Kanal Okto umlegt, könnten wir uns leisten,
3 600 Kindergartenplätze zu finanzieren. Das nur als kleines Beispiel
im Vergleich.
Wir werden diesen Akt ablehnen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächste zum Wort gemeldet ist GRin Mag
Ringler. Ich erteile es ihr.
GRin Mag Marie Ringler (Grüner Klub
im Rathaus): Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen
und Herren!
Ganz im Gegenteil zum Kollegen
Gudenus freuen wir uns jedes Mal, wenn wir Geld für Okto beschließen dürfen,
weil Okto einfach zu einem unverzichtbaren Bestandteil in Wien geworden ist und
weil die Sendungen, die man dort sieht, einfach spannend sind, weil sie Aspekte
und Menschen zeigen und Themen ansprechen, die wir in anderen Medien, auch im
ORF, viel zu selten
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