Gemeinderat,
23. Sitzung vom 27.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 64 von 99
aufliegen, sachlich zusammenzufassen und zur
Abstimmung zu bringen. Es obliegt mir nicht, hier eine politische Diskussion
über bestimmte Themen auszuführen, und daher möchte ich auch sachlich bleiben.
Ich möchte jedoch zu dem Thema, das die Frau Kollegin Frank hier eingeleitet
hat, meinen Informationsstand preisgeben.
Erstens: Die Frau StRin Frauenberger ist nicht
zuständig für dieses Thema. Wir diskutieren jetzt die Akten für Integration,
Frauenfragen, KonsumentInnenschutz und Personal. Zuständig sind andere Magistratsabteilungen, die in anderen
Ressorts liegen. Das ist natürlich Sache von uns Gemeinderäten, von uns allen,
die wir hier sind, und dieses Thema geht uns natürlich sehr zu Herzen und es
macht uns auch betroffen. Es hat nach meinem Informationsstand in den letzten
Tagen zahlreiche Gespräche gegeben, und es wird nach meinen Informationsstand
auch morgen ein Gespräch geben in den zuständigen Magistratsabteilungen, wobei
ich vorweg einmal damit rechne, dass hier eine Lösung im Sinne der Familie
gefunden wird, und auch davon ausgehe, dass die zuständigen
Magistratsabteilungen auch dementsprechend handeln werden.
Ich möchte auf die Akten,
die zur Beschlusslage hier vorliegen, eingehen. Die Magistratsabteilung 17 ist
ja zuständig für Integrationsfragen und versucht, das mit einem großen Augenmaß
auch zu vollziehen. Speziell die Projekte, die heute zur Beschlussfassung für
den Gemeinderat hier vorliegen, sind Projekte, die wie alle Projekte, die die
Magistratsabteilung 17 aufarbeitet, im Vorlauf geprüft. Es ist eingehend
mit den Projektträgern kommuniziert worden. Es ist das Projekt geprüft worden.
Es sind die Einrichtungen geprüft worden. Es ist alles, was rechtlich notwendig
ist, dementsprechend geprüft worden. Daher ist der Antragsteller hier der
Meinung, dass diese Projekte auch zu unterstützen und zu beschließen sind.
Die MA 17 hat die
Aufgabe, die Integrationspolitik der Stadt Wien zu unterstützen und von der
Verwaltungsseite her durchzuführen. Dementsprechend führt sie auch ständige
Evaluierungen der Projekte durch. Es findet eine Prüfung der Projekte und auch
die Prüfung des Qualitätsmanagements statt. Ich bin daher fest davon überzeugt,
dass das auch bei den vorliegenden Projekten dementsprechend so durchgeführt
wurde.
Was das Projekt der
Postnummer 1 betrifft, weil hier gemeint wurde, dass dieser Verein neu ist
und dementsprechend nicht die Qualität hat, das Projekt durchzuführen, so
stellt sich für mich einmal grundsätzlich die Frage: Ab wann hat man die
Qualität? Wenn ich nie die Chance bekomme, so ein Projekt durchzuführen, werde
ich auch nie beweisen können, dass ich die Qualität tatsächlich habe. Aber es
ist auch hier vorgesorgt. Die MA 17 – und es liegt auch dem Antrag bei –
hat sehr bewusst dieses Projekt ausgesucht, und es ist hier auch gewährleistet,
dass eine verstärkte parallele Kontrolle des Projekts durchgeführt wird. Ich
bin daher sicher, dass dieses Projekt auch entsprechend zum Erfolg geführt
wird.
Zu den Projekten, die mit
der Sprache zu tun haben, hat StRin Frauenberger in den letzten Wochen ja auch
ständig gesagt und ist auch voll überzeugt davon – und ich glaube, das gilt für
alle, die sich mit Integrationspolitik beschäftigen –, dass die Sprache der
Schlüssel zum Erfolg ist. Ich denke, für Kinder ist das Erlernen der Sprache
wesentlich leichter als für Erwachsene. Daher ist speziell die Möglichkeit,
Zugang zu den jeweiligen Einrichtungen, etwa zu Moscheen, zu bekommen, hier
Informationen zu bekommen, hier zu Menschen den Zugang zu bekommen, die nicht
ständig mit uns kommunizieren, etwas, das es, glaube ich, wert ist, dass man
diese Maßnahme unterstützt. Nachher ist zu überprüfen, ob es unseren
Qualitätskriterien entsprochen hat. Wenn ja, dann kann man es ja weiterführen,
wenn nein, dann müssen wir uns auch dementsprechend kritisch damit
auseinandersetzen. (StRin Mag Katharina
Cortolezis-Schlager: Kann da jetzt jeder kommen? Oder wie?)
Zum Beratungszentrum für
MigrantInnen. Auch hier sei gesagt, für alle, die sich mit Arbeitsmarktpolitik
beschäftigen, die sich mit Integrationspolitik beschäftigen, ist die
Ausgangslage die, dass es speziell für die Anerkennung von Qualitäten, für die
Anerkennung der Ausbildung der jeweiligen Frauen, Männer und Jugendlichen, die
zu uns zuwandern, wichtig ist, zu wissen, was diese Personen gelernt haben,
welche Ausbildung sie haben. Das kann in den weitere Bildungsweg eingebracht
werden, damit sie eine Chance haben, in den Arbeitsmarkt zu kommen. Hier ist
eine entsprechende Beratung notwendig, ist eine Beratung über die Möglichkeiten
am österreichischen Arbeitsmarkt zu geben. Die Menschen müssen wissen, wie kann
ich mich weiterbilden, wie habe ich eine Chance, meine Schulausbildung, meine
Berufsausbildung aus dem jeweiligen Herkunftsland auch in Österreich anerkannt
zu bekommen.
Und das ist der Sinn des
Beratungszentrums für Migranten und Migrantinnen, denn die Anerkennung der
beruflichen Ausbildung, die Anerkennung der Ausbildung dieser Menschen ist
wichtig. Da muss man schauen, dass sie sehr schnell vollzogen wird. Speziell
für Jugendliche ist das eine sehr wesentliche Sache, damit die Jugendlichen
wieder rasch in die Bildungsschiene hineinkommen, damit sie rasch wieder in die
Ausbildung kommen und damit auch eine entsprechende Perspektive bekommen.
Daher ersuche ich um
Zustimmung zu den Postnummern 1, 2, 3, 4, und 5. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Wir kommen nun zur Abstimmung, die wir getrennt
durchführen.
Gegen- oder Abänderungsanträge wurden nicht gestellt.
Ich bitte daher jene Damen und Herren des
Gemeinderates, die der Postnummer 1 ihre Zustimmung erteilen, um ein
Zeichen mit der Hand. – Das wird von der SPÖ unterstützt und hat daher die
ausreichende Mehrheit.
Wir kommen nun zur Abstimmung über die
Postnummer 2.
Ich bitte jene Damen und Herren
des Gemeinderates, die der Postnummer 2 ihre Zustimmung erteilen wollen,
um ein Zeichen mit der Hand. – Das wird von der SPÖ
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