Gemeinderat,
23. Sitzung vom 27.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 16 von 99
Es gibt jetzt ein anderes Instrument in dieser Stadt,
das aus unserer Sicht breiter und partizipativer angelegt ist und das
wesentliche Aufgabenstellungen behandelt, die das WZW behandeln sollte. Da geht
es ja nicht um ein statisches Vergleichen von Ergebnissen, sondern es muss aus
unserer Sicht, aber auch aus Sicht des Eigentümers und einzigen
Subventionsgebers und auch des Betreibers beider Prozesse und beider
Einrichtungen legitim sein, dass man sagt: Der Vereinszweck der einen
Einrichtung ist erfüllt und wird jetzt zu einem guten Teil von dem FTI-Prozess
übernommen. Auch im Sinne der Redlichkeit des Umgangs mit Steuermitteln
erscheint es mir durchaus angebracht, das so anzusprechen.
Sie können aber sicher sein, dass im Grunde mit allen
rechtzeitig gesprochen wurde, und Sie können ebenso sicher sein, dass das nicht
ein Vorgang ist, den wir leichtfertig betreiben und zu dem wir uns keine
Gedanken gemacht haben. Es scheint uns das aber unter Abwägung der Für und
Wider jedenfalls mittel- und langfristig die in der Sache besser vertretbare
Lösung zu sein.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die
2. Zusatzfrage von GR Dr Wolf wurde zurückgezogen. - Die
3. Zusatzfrage wird von Mag Stefan gestellt. – Ich bitte darum.
GR Mag Harald Stefan (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Herr Stadtrat!
Ich höre das gerne, wenn von
der Redlichkeit im Umgang mit Steuermitteln gesprochen wird! Das ist sehr oft
ein Kritikpunkt von uns, weil wir nicht immer den Eindruck haben, dass das auch
funktioniert.
Aus unserer Sicht ist doch
eine sehr überfallsartige Auflösung dieses Vereins vonstatten gegangen. Im
letzten Jahr wurde hier immerhin eine Subvention von etwa 890 000 EUR
vergeben. Davon leben ja doch sicherlich einige Menschen.
Ich meine, dass die Frage
sehr konkret war, dass jedoch die Antwort, die Sie jetzt gegeben haben,
ziemlich unbefriedigend war. Ausdrücke wie „seien Sie gewiss, dass wir"
und Ähnliches empfinde ich nämlich als eine durchaus ausweichende Antwort.
Meine Frage konkret zum
Finanziellen: Wofür werden die Mittel, die jetzt frei sind, nämlich die rund
890 000 EUR, im laufenden Jahr und im kommenden Jahr verwendet?
Werden sie zweckgewidmet wiederum für die Wissenschaft eingesetzt?
Vorsitzender GR Godwin Schuster:
Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny:
Sehr geehrter Herr Gemeinderat!
Mir war bisher nicht bekannt, dass Sie sich ganz
besonders für das WZW interessiert gezeigt hätten oder Sorgen darum gemacht
hätten! Ich nehme das aber zur Kenntnis! Die Mittel werden selbstverständlich
auch weiterhin für den Wissenschaftsbereich verwendet. Wir haben – wie ich
bereits gesagt habe – bereits einen Prozess begonnen, der breiter und
umfassender angelegt ist, sodass da eher keine Lücke entsteht. Abgesehen davon
sind gewisse Aufgaben, die das WZW hatte, schlicht und einfach ausgelaufen. Das
muss man auch sagen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke.
Die letzte Zusatzfrage wird von GRin Smolik gestellt.
GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im
Rathaus): Herr Stadtrat! Ich finde es bezeichnend, dass Sie uns hier
offensichtlich keine Auskunft geben wollen! Kollege Wolf hat zurückgezogen,
Kollege Stefan hat meiner Meinung nach eine unbefriedigende Antwort bekommen,
und Sie haben jetzt dasselbe wiederholt, was Sie mir schon zu meiner ersten
Frage gesagt haben.
Der Zeitung „Die Presse" war zu entnehmen, dass
es für die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften ein Impulsprogramm geben
soll und dass das mit ein Grund sein könnte, warum das WZW nicht mehr
existieren kann und soll. – Was ist dieses Impulsprogramm, und wann werden
wir es im Gemeinderat zu Gesicht bekommen und diskutieren?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte,
Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny:
Frau Gemeinderätin!
Ich habe Ihnen schon zu erklären versucht, dass es
aus Sicht des Eigentümers und Hauptsubventionsgebers wesentliche Gründe für die
Schließung des WZW waren, dass die Aufgaben erfüllt wurden, ausgelaufen sind
beziehungsweise von anderen Stellen übernommen wurden. Was daran unkonkret oder
unklar sein sollte, weiß ich nicht! Große Teile dieser Aufgaben sind bereits im
Laufen und werden von anderen Institutionen erfüllt.
Ich habe vor einiger Zeit angekündigt, dass sich die
Stadt verstärkt auch um den Bereich der Geistes-, Sozial- und
Kulturwissenschaften annehmen wird. Nachdem wir sehr erfolgreich im Bereich der
Biotechnologie und der Life Sciences unterwegs sind, geht es nunmehr darum, die
große Tradition der Stadt fortzuführen und auch die vielen Institutionen, die
in der Stadt im Bereich der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften
unterwegs sind, entsprechend zu unterstützen. Wir sind dabei, diesbezüglich
etwas auszuarbeiten, und wir werden rechtzeitig den Gemeinderat über die
konkreten Schritte informieren.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich
danke, Herr Stadtrat, für die Beantwortung der 5. Frage.
Die Fragestunde ist hiermit beendet.
Wir kommen nun zur Aktuellen Stunde. Der Grüne Klub
im Rathaus hat eine Aktuelle Stunde zum Thema „Kindergärten in Wien –
Sprungbrett in die Zukunft" verlangt.
Das Verlangen wurde gemäß § 39 Abs 2 der
Geschäftsordnung ordnungsgemäß beantragt.
Ich bitte nun die Erstrednerin, Frau GRin Smolik, die
Aktuelle Stunde zu eröffnen, wobei ich bemerke, dass ihre Redezeit mit zehn
Minuten begrenzt ist. – Bitte, Frau Gemeinderätin.
GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Es freut mich, dass die
Institution Kindergarten in den letzten Tagen und Wochen stark in den
Mittelpunkt einer
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