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Gemeinderat, 23. Sitzung vom 27.06.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 7 von 99

 

notwendig wäre, ist ja gerade, in diesem ganzen Denkmalbereich – Stichwort: Mauern, Stichwort: das Haus, das Sie erwähnt haben – auch tätig zu werden. Da werden sich die Stadtgärtner einfach ein bisserl schwer tun.

 

Deswegen glaube ich ja, dass es wirklich wichtig ist, mit dem Bund hier schnell zu einer Einigung zu kommen, weil ich wirklich Ihrer Meinung bin, dass dieses Abwarten und dann irgendwie Schnellmaßnahmen zu setzen, sicherlich nicht der richtige Weg ist.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke für die Beantwortung der 1. Anfrage.

 

Die 2. Anfrage (FSP - 02911-2007/0001 - KVP/GM) wurde von Frau GRin Mag Ines Anger-Koch gestellt und ist an den Herrn Bürgermeister gerichtet. (Am 11. Juni wurde von den zuständigen Ressortchefs Grete Laska und Rudi Schicker ein Verkehrskonzept für die Fan-Meile am Ring präsentiert, das eine völlige Sperre der Ringstraße für die Zeit der EURO 2008 vorsieht. Am Tag darauf, am 12. Juni, wurde von Ihrer Seite [siehe Titelblatt Wiener Zeitung vom 13. Juni] einer Dauersperre unmissverständlich eine Absage erteilt: "Eine komplette Sperre ist vollkommener Blödsinn." Von Seiten der UEFA ist ein Konzept auf der Ringstraße genehmigt, das wiederum eine völlige Sperre vorsieht. Eine Änderung dieses Konzeptes dürfte sehr schwer werden. Welche Regelung betreffend die Sperre des Ringes wird es während der EURO 2008 geben?)

 

Bitte Herr Bürgermeister.

 

Bgm Dr Michael Häupl: Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!

 

Es ist eigentlich eine Situation, wo die Beantwortung nur ungefähr halb so lang sein könnte wie die Frage selbst. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass Sie nach Lektüre eines Interviews, das ich der „Wiener Zeitung" tatsächlich gegeben habe und das am Samstag erschienen ist, diese Frage wieder zurückziehen, denn dort habe ich das geklärt.

 

Aber um in einem Satz auch Ihre Frage zu beantworten: Selbstverständlich wird die Fan-Meile so aussehen, wie Sie bei der UEFA eingereicht wurde, und vorausgesetzt, dass die UEFA nicht im letzten Augenblick noch die eine oder andere Adaptierung vornimmt, wird das auch so durchgeführt während der Zeit der Fußball-Europameisterschaft.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. – Die 1. Zusatzfrage wird von der Fragestellerin gestellt.

 

GRin Mag Ines Anger-Koch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Auch die verkehrstechnischen Berechnungen zeigen, dass die von Ihnen auserwählte Hauptausweichstrecke bei der Sperre der Ringstraße die notwendigen Verkehrsmengen und -aufkommen nicht ohne zusätzliche Maßnahmen aufnehmen kann.

 

Welche Maßnahmen werden Sie setzen, dass quasi die Strecke doch befahrbar wird ohne Probleme?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Bürgermeister.

 

Bgm Dr Michael Häupl: Das Verkehrskonzept ist von der zuständigen Magistratsabteilung für Verkehr ausgearbeitet worden und ist auch in Absprache mit den Autofahrerklubs so erstellt worden. Sollten sich zusätzliche Maßnahmen als notwendig erweisen, werden wir, ebenfalls im Einvernehmen mit den Autofahrerklubs, diese zusätzlichen Maßnahmen auch setzen.

 

Sie können vom Grundsatz her davon ausgehen, dass wir bemüht sind, gerade auch diese Fan-Meile von ihrem Umfeld her so zu gestalten – ähnlich wie das auch bei anderen Fragen ist, Sicherheitsfragen, Kulturfragen, begleitenden Fragen zu so einer Fußball-Europameisterschaft –, dass dies Spiele werden, die tatsächlich dem Fußball gerecht werden, die diesem wunderbaren Sport gerecht werden, und wir versuchen, so wenig störende Einflüsse wie möglich zu haben. Das gilt natürlich auch für den Verkehr.

 

Dass man für eine so einmalige Gelegenheit, die diese Fußball-Europameisterschaft für Wien und natürlich auch für Österreich und für andere Städte hier in Österreich darstellt, einiges hinnimmt, das liegt auf der Hand, denn wir werden wahrscheinlich – nicht nur in unserem physischen Erlebniszeitraum – nie mehr eine Fußball-Europameisterschaft nach Österreich kriegen. Daher wird man wahrscheinlich die eine oder andere Unannehmlichkeit, wie jetzt eine Umleitung über die Zweierlinie, in Kauf nehmen müssen.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. – Die 2. Zusatzfrage wird von GR Mahdalik gestellt.

 

GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Bürgermeister!

 

Die Freiheitlichen haben im Rahmen der Rechnungsabschlussdebatte einen Antrag, der auch von ÖVP und Grünen unterstützt worden ist, eingebracht, wonach die Stadt Wien im Rahmen der Fan-Meile im Jahr 2008 einen Stand einrichten soll, wo Wiener Hochquellwasser kostenlos an die Besucher der Fan-Meile ausgeschenkt werden soll. Damit könnte man nicht nur wertvolle Werbung für die Stadt Wien, für das einzigartige Hochquellwasser machen, sondern auch einen Schritt setzen, um die Jugend weg vom Alkohol hin zu gesunden Getränken zu bekommen.

 

Finden Sie es unter diesem Gesichtspunkt rasend intelligent oder gar verantwortungsvoll von der SPÖ, dieser Maßnahme gegen das Komasaufen eine Absage zu erteilen?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Bürgermeister.

 

Bgm Dr Michael Häupl: Herr Gemeinderat, ich bin lebenserfahrend genug, das dürfen Sie mir glauben, dass ich nicht davon ausgehe, dass nur, weil man einen Stand mit Hochquellwasser dorthin stellt, dies eine Maßnahme gegen Komasaufen wäre. Aber ich halte das aus einer ganz anderen Sichtweise durchaus für eine charmante Idee, und das ist der Werbeträgereffekt. Denn welche andere Millionenstadt der Welt hat so hochwertiges Trinkwasser? Daher hat das durchaus einen faszinierenden Aspekt.

 

Aber ich hätte mir ja gewünscht, dass unter anderem auch Sie dabei gewesen wären bei den Verhandlungen mit der UEFA, denn so etwas ist auch einmalig. So etwas erlebt man in der öffentlichen Wirtschaft nicht, so

 

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